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Grauburgunder

Grauburgunder: Oje, stöhnt der Weinkenner und wendet sich ab. Aja, sagt der Genießer und greift zu. Selten liegen die Weinwelten so weit auseinander wie bei dieser Rebsorte, von der man nicht mal genau weiß, woher sie kommt. Aus dem Burgund, wo sie heute verboten ist oder aus der Champagne, wo sie gerade mal einen Hektar Fläche bedeckt? Beides ist möglich. Nur eines ist sicher: Der Grauburgunder ist eine Mutation des Spätburgunders. Milde Säure und Schmelz sind die wichtigsten Eckpunkte der Rebsorte, die man Pinot Grigio ruft, wenn sie aus dem Süden kommt. Weil er meistens nicht viel kostet und (anders als der zickige Riesling) kaum beißt, ist der Grauburgunder Liebling von Wirten und Hoteliers. Wenn man aus Umfragedaten Wein pressen könnte, käme Grauburgunder raus. Grauburgunder, das ist wie wenn SPD, CDU und Grüne sich auf eine Rebsorte einigen. Das Ergebnis ist etwas, das keiner braucht, aber doch irgendwie die Gläser füllt und Gelegenheit zum Abkassieren bietet. Klingt nicht so toll, oder? Tja, dann gibt es noch den ANDEREN Grauburgunder, der von Winzern gekeltert wird, die an der Rehabilitation dieser verkannten Rebsorte arbeiten. Über solche Winzer schreibt der Captain gerne. In Deutschland hatte die Rebsorte Grauburgunder lange Zeit keinen sonderlich guten Ruf. Hauptsächlich wurde sie unter dem Namen Ruländer in Baden als eher pappig-süßer Massenwein abgefüllt. Doch mittlerweile wird das Potenzial des Grauburgunder vielerorts ausgeschöpft. Blumiger Duft gehört ebenso dazu wie der Geschmack nach reifen Äpfeln und Mandeln. Zu großer Form läuft die Sorte auch im Elsass unter dem Namen Pinot gris auf. Dort entstehen sowohl trocken als auch edelsüß Geschmackssinfonien aus Anis, Melone und Rumtopf.

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