Die Macération Carbonique oder Kohlensäuremaischung ist ein Verfahren der Weinherstellung, bei dem ganze rote Trauben in einen verschlossenen, mit Kohlendioxid gefüllten Tank gegeben werden. Der Unterschied zur klassischen Rotweinbereitung ist, dass die Trauben nicht gequetscht werden, sodass Hefe sie vergären kann, und auch kein Sauerstoffkontakt erfolgt. Salopp gesagt vergärt die Weinbeere von innen. Diesen Vorgang nennt man auch intrazelluläre Gärung (IZ). Wichtigste Voraussetzung für die Macération Carbonique ist Lesegut mit unverletzten Beerenhäuten. Ist das nicht der Fall, können Mikroorganismen durch Stoffwechsel-Vorgänge den Prozess stören. Die Folge sind unwerwünschte Fehltöne wie zum Beispiel Banane oder tropische Früchte. Man sagt dazu auch "Bonbon-Töne". Das berühmteste Beispiel für Rotwein, der mithilfe von Kohlensäuremaischung erzeugt wird, ist der Beaujolais Primeur. Der so entstehende Weintyp ist eher fruchtig und leicht und nicht so stark tanninbetont wie andere klassische Rotweintypen. Dies hat den Vorteil, dass er sehr schnell konsumfähig ist. Eine lange Reifezeit zur Einbindung der Tannine ist nicht erforderlich. Schon sechs Wochen nach der Lese ist das Produkt trinkfähig und wird abgefüllt. Berühmte Weingüter setzen die Macération Carbonique ein, um fantastische Weine damit zu prägen: Gérard Bertrand, Miguel Torres, Louis Jadot usw. Aber auch viele Winzer der Naturwein-Bewegung nutzen die Macération Carbonique, um faszinierend frische Rotweine daraus zu bereiten.