Im Jahr 1880 stellte der französische Botaniker Dr. François Durif eine neue Rebsorte von der Rhône vor, nachdem er eine natürliche Kreuzung mit einer seiner Peloursin-Reben festgestellt hatte, einer Sorte, die inzwischen fast ausgestorben ist. Der Name Petite Sirah tauchte erstmals vier Jahre später in der kalifornischen Weinliteratur auf, allerdings als Sammelbegriff für mehrere dunkelhäutige Rebsorten. Erst 1996 identifizierten kalifornische Ampelographen (Traubenwissenschaftler) den anderen Elternteil von Durif als Syrah. Dies war eine wichtige Entdeckung, aber angesichts der optischen Ähnlichkeiten zwischen den beiden Rebsorten nicht überraschend. Petite Sirah ist eine schwarzhäutige Rebsorte, die in Nord- und Südamerika so genannt wird. Im Rest der Welt ist sie allgemein als Durif bekannt. "Petite" bezieht sich hier auf die kleinen, intensiv gefärbten Beeren. Diese Trauben ergeben dunklen Wein mit hohem Tannin- und Säuregehalt, der sich gut für die Reifung im Keller eignet. Zu den häufigsten Aromen des Petite Sirah gehören Blaubeere, Brombeere, Pflaume und Schokolade mit Nuancen von schwarzem Pfeffer, schwarzem Tee, Lakritze und Kräutern. Auch Veilchen und Lavendel zeigen sich oft. Früher wurde Petite Sirah gerne verwendet, um Weinen aus anderen Rebsorten in schwachen Jahrgängen Farbe und Struktur zu verleihen. Die Rebsorte ist aufgrund ihrer kleinen, dichtbeerigen Trauben anfällig für Traubenfäulnis im Weinberg, daher sind trockene Erntebedingungen günstig. Der Petite Sirah mag eine lange Reifezeit, um seine Tannine und Phenole voll zu entfalten. Petite Sirah stammt zwar ursprünglich aus Frankreich, wird dort aber kaum noch angebaut. 2018 wurden lediglich sechs Hektar gemeldet. Sie ist besser für trockenere Klimazonen wie Australien, Kalifornien und Israel geeignet.