Ein Hoch auf die regionalen Unterschiede. Denn während der Trollinger in Schwaben so eine Art Nationalgetränk ist, gibt außerhalb des Ländles massive Zweifel an der Verkehrsfähigkeit dieser Weine. In der Tat bietet die am meisten verbreitetste Trollinger-Version -leicht, süßlich und ohne nennenswerte Aromatik - wenig Anlass zu Lobeshymnen. Bei einer anderen Variante sind die Weine zwar trocken, etwas fülliger und vor allem dunkel, aber dennoch nur eingeschränkt genießbar, weil die Maische auf bis zu 80 Grad erhitzt wurde, was den Trollinger dann nach Marmelade schmecken lässt. Mit niedrigen Erträgen und vollreifem Lesegut geht es aber auch anders. Dann kann man einen ziegelroten, spritzigen Wein mit Kirscharomen und feiner Säure ins Glas bekommen. In Südtirol ist der Trollinger auch als Vernatsch bekannt und wird dort in der Regel wesentlich pfleglicher behandelt als im Ländle