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Kupfer

Weil alle synthetischen Pflanzenschutzmittel für Biowinzer verboten sind, bekämpft man in Öko-Betrieben den  Falschen Mehltau mit Kupferlösungen, die auf die Reben verspritzt werden. Kupfer ist ein Schwermetall und von jeher ein wichtiges Pflanzenschutzmittel für die gesamte Landwirtschaft. So wirkt die Bekämpfung: Die Kupferionen dringen durch die Zellwand in den Pilz ein und bringen ihn zum Absterben, indem sie lebenswichtige Enzymreaktionen blockieren. Im feuchten Sommer 2021 wurde die zulässige Höchstmenge von Reinkupfer pro Hektar von drei auf 5 Kilo erhöht. Problematischer Nachteil: Kupfer reichert sich im Boden an und wirkt auf bestimmte Organismen vermutlich giftig ein. Die Wissenschaft forscht darüber und ist noch zu keiner klaren Aussage fähig. Überzeugende Alternativen zu Kupfer gibt es nicht. Bis 2014 war Phosphonsäure als sogenanntes Pflanzenstärkungsmittel für Biowinzer gebräuchlich. Dann bearbeiteten die mächtigen Weinbauländer Frankreich und Italien die EU-Behörden, die Phosphonsäure zu einem Pflanzenschutzmittel erklärten. Durch diesen Trick war die Anwendung für Biowinzer fortan verboten. Taktischer Hintergrund: Da Biowinzer im Süden aufgrund höherer Trockenheit kaum Probleme mit Falschem Mehltau haben, genießen sie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren nördlichen Kollegen, denen der Pilz auf die Pelle rückt.

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