Die Wachau ist eine der bekanntesten und angesehensten Weinregionen Österreichs und für ihre vollmundigen Grünen Veltliner und mächtigen Rieslingweine bekannt, die hohe Verkaufspreise erzielen. Der Grüne Veltliner aus der Wachau ist (noch) der kultigste der österreichischen Weinstile. Diese rassigen, aromatischen und intensiven Weine zeichnen sich durch pikante Zitrusnoten und einen Hauch von weißem Pfeffer aus. Doch längst bieten die Nachbarregionen Kremstal und Kamptal ähnliche Weine und die qualitativ stark aufholende Region Weinviertel sowieso - für weniger Geld. Die Wachau folgt der Donau auf einer Länge von etwa 35 Kilometern bis Krems, der fünftgrößten Stadt Niederösterreichs. Die meisten Wachauer Weinberge liegen an steilen (oft terrassierten) Hängen oberhalb der Donau. Es sind von Natur aus sonnige Lagen, in denen die warmen Sommertemperaturen durch den darunter liegenden Fluss ausgeglichen werden. Ob das unter dem Einfluss des Klimawandels noch lange gutgeht, sei dahingestellt. Die Leitrebsorte Grüner Veltliner ist jedenfalls nicht so gut angepasst, dass sie mit weiter steigenden Temperaturen umgehen kann. Beobachter der Wachau vermissen Innovationskraft aus der Mitte und bescheinigen den gut verdienenden Mächtigen des Anbaugebiets eine gewisse Saturiertheit und zu geringe Innovationskraft. Längst gelten die einstmals geringgeschätzten schattigeren Rieden (Weinlagen) der Wachau als Geheimtipps, aus denen Winzer mit weniger berühmten Namen (siehe Markus Lang) Erstaunliches hervorbringen. Die steilen, geschwungenen, von Weinbergen gesäumten Flussufer der Wachau können leicht mit denen der Mosel verwechselt werden, auch wenn die Weine unterschiedlich sind. Klassische Wachauer Rieslinge schmecken reicher, reifer und tropischer als ihre Pendants von der kühleren, feuchteren Mosel. Sie gleichen eher Rieslingen aus dem Elsass und der Pfalz. Das Klima in der Wachau wird von zwei sehr unterschiedlichen Klimazonen beeinflusst: den kühlen Ostalpen im Westen und der warmen Pannonischen Tiefebene im Osten. Insgesamt ist das österreichische Klima ausgesprochen kontinental, mit warmen Sommern und kalten Wintern, aber entlang der Donau herrscht ein gemäßigteres Mesoklima. Die Bodentypen spielen in den Wachauer Weinbergen eine wichtige Rolle. Sie bestehen größtenteils aus Sand, Kies und Löss, die von der Donau im Laufe der Jahrtausende flussabwärts getragen wurden. Hinzu kommt ein spezieller Gneis, der sogenannte "Gföhler", der den Wachauer Weinen eine gewisse Mineralität verleiht. Riesling gedeiht am besten auf Granit-Verwitterungsböden in steileren Terrassen. Der Grüne Veltliner bevorzugt den sandigen Löss.