Die internationale winecrowd fährt voll auf die komplexen und mineralischen Vulkanweine ab und endlich lohnen sich die hohen Kosten für Landschaftspflege und manuelles Arbeiten. Unternehmer kaufen Parzellen zusammen und starten Weinprojekte. Aus Kalifornien, Spanien etc. Nur Chinesen hat man am Berg noch keinen gesehen, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Deutsche? Der Captain kennt keinen. Der reiche Pharma-Unternehmer Giuseppe Benanti aus Catania war der erste, der investierte, wo über Jahrzehnte nur ein Grüppchen einheimischer Kleinbetriebe durchgehalten haben. Benantis Zusammenarbeit mit Weinberater Salvo Foti war der Startschuss für die großen Weine vom Ätna. Heute kommt man mit dem Verkosten von Spitzentropfen gar nicht mehr nach. Ihre besondere Story und Stilistik entsprechen voll und ganz dem Hype von cool climate. Mit heller Farbe, wenig Alkohol, salziger Mineralik, straffer Säure, ihrer Kühle und Aromatik, die zwischen Nebbiolo und Pinot Noir angesiedelt ist, passen die Roten vom Ätna perfekt zum Geschmack der Zeit. Und die Weißen, hauptsächlich aus Carricante gekeltert, erinnern mit burgundischer Straffheit, Rauchigkeit und bisweilen langem Hefelager an die superhippen Weine aus dem Jura. Strellvertretend für die mächtig angesagten Winzer am Ätna sei der Belgier Frank Cornelissen genannt, der sich im Jahr 2000 eilig 14 Hektar Rebfläche sicherte, bevor die Landpreise in die Höhe schossen. Franks Rotwein Magma aus der Sorte Nerello Mascalese kostet 220 Euro.