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Wie mächtig sind die Weintester?

Thomas Vaterlaus, Journalist und Weintester.
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Der Captain quatschte mit dem Schweizer VINUM-Chefredaktor Thomas Vaterlaus über den Beruf des Weintesters und den Wandel in der Branche.
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Ich reise gerne in Weingebiete. Klar, das gehört ja auch zu meinem Job. Was dort auf mich wartet, sind aber nicht nur feine Weine, sondern auch große Weinkenner, mit denen es Freude macht sich zu unterhalten und von ihnen zu lernen.

Einer davon ist der Schweizer Thomas Vaterlaus, den ich am Rande des Wine Summit 2019 in Bozen traf, als wir die jüngsten Jahrgänge der Südtiroler Winzer probierten. Unter anderem den sensationellen und extraktreichen Amphorenwein Sauvignon Blanc Garnellen vom Tröpfeltalhof am Kalterersee, der den kosmischen Phasen folgend verarbeitet wurde und die aufregendste Entdeckung dieser Reise war.

Hört euch im Podcast des Captain an, was Vaterlaus über seinen Beruf des Weintesters und den Wandel der Weinmedien zu sagen hat.

Vaterlaus ist seit 1997 (mit einer längeren Unterbrechung) Chefredaktor der Weinzeitschrift VINUM, die in der Schweiz verankert ist, aber auch mit einer deutschen und französischen Ausgabe Leser in den jeweiligen Märkten erreicht. Man kann sagen, dass VINUM neben den Zeitschriften aus dem Pfälzer Meininger-Verlag (Weinwelt, Sommelier etc.) zu den einflussreichsten traditionellen Weinmedien im deutschen Sprachraum gehört.

Ich blättere gerne in VINUM (als zahlender Abonnent) und lasse mich dort inspirieren. Wie alle etablierten Print-Titel leidet auch VINUM unter der Medienkrise und wird von alternativen Angeboten aus dem Internet bedrängt. Dazu gehört auch der Captain, was nicht automatisch bedeutet, dass man die Kollegen aus der Papierwelt geringer schätzt. Ganz im Gegenteil. Die große Erfahrung der Alteingesessenen ist ein Pfund. Bei fast jeder Verkostung in der überschaubar kleinen Welt der Weinbeschreiber und Tester tun sich die Leute von VINUM durch großes Fachwissen, Kollegialität und Freundlichkeit hervor.

Und das erzählt Vaterlaus im Podcast des Captain:

  • Wie er zum ersten Mal den Zauber von Wein verspürte. Kleine Vorschau: Am Sonntagabend gab es zu Hause immer Wein, der besonders achtsam genossen wurde, was Thomas zur Überzeugung verleitete, dass es sich wohl um ein interessantes Getränk handeln muss.
  • Welcher Wein Thomas Vaterlaus zuletzt tief beeindruckte. So viel sei verraten: Es war ein Chardonnay-Naturwein aus dem Jura. Zitat: Der kann mit den besten Burgundern mithalten. Wenn das Naturwein ist, dann hat diese Machart eine Zukunft. Naturwein hat eine große Berechtigung, wenn man Spitzenwein weitgehend ohne Zusätze im Anbau und im Ausbau herstellen kann.
  • Warum Vaterlaus seine Redaktore (in der Schweiz schreibt man das mit „o“) und freien Mitarbeiter trotzdem nur selten über Naturwein schreiben lässt.
  • Warum eine Blinderkostung die ehrlichste Art ist, Wein zu bewerten.
  • Warum Thomas Vaterlaus privat ausschließlich Burgundersorten, Riesling und Champagner trinkt. Kein Bordeaux, nichts aus Spanien und Italien.
  • Warum es sinnvoll ist, mit Winzern nicht ganz eng befreundet zu sein.
  • Warum die Macht von bekannten Weintestern oft überschätzt wird und welche Berufsgruppe am meisten dieser Illusion unterliegt.
  • Warum Vaterlaus manchmal denkt: Diesen großartigen Wein muss ich unbedingt auf Faceook vorstellen. Und warum er es dann trotzdem nicht tut.
  • Was Thomas Vaterlaus von Bloggern und Wein-Influenzern hält.

Wer die Naturwein-Empfehlung von Thomas Vaterlaus akustisch nicht versteht, kann ja dem Captain eine → E-Mail schreiben und nachfragen.

Carsten Henn: das Universal-Genie

Stuart Pigott: Wein ist Spaß!

 

Datum: 11.9.2019 (Update 19.9.2020)
 

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