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Südbaden: beim Odin!

Kellermeister Odin Bauer.
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Auf seiner Jagd nach gutem Grauburgunder hat der Captain im Dienste der schweigenden Mehrheit aller Grauburgunder-Fans einen weiteren Volltreffer zu vermelden!
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Der Schuss aus seiner rostigen Schiffskanone landete in Oberrotweil am Kaiserstuhl, wo Christina und Johannes von Gleichenstein „das einzige familiengeführte adelige Weingut in Südbaden“ (Zitat Pressemitteilung) betreiben.

Grauburgunder, diese verfemte Rebsorte, ist ja eigentlich nichts für feine Leute. Sommeliers und Weinkenner rümpfen die Nase, wenn sie das Wort Grauburgunder schon hören. In einem gehobenen Restaurant Grauburgunder zu bestellen kommt einer Selbstentblößung gleich. Man steht sofort als Depp da. Grauburgunder-Trinker sind Wein-Pöbel. Völlig klar, dass dem Captain sein Herz für diese Menschen schlägt und er eine ewige Liste der besten Grauburgunder führt, die ständig aktualisiert wird. Von sauteuer bis günstig:

Die besten grauen Burgunder

Übrigens, jedes Jahr bekommt der Captain vom Hause Gleichenstein Flaschen zugeschickt und immer handelt es sich um eher preiswerte Produkte des Hauses, obwohl es da sagenumwobene 50-Euro-Pullen gibt. Muss sich der Captain Sorgen um seinen Ruf machen? Sicherlich nicht, denn es hat sich eben rumgesprochen, dass er mit teuren Flaschen nicht zu beeindrucken ist. Alles für die Leser und die sind mehrheitlich nun mal nicht reich. Venceremos!

Nun, in diesen Gleichenstein-Paketen war bisher nichts drin, worum man Aufhebens machen müsste. Bis neulich, als aus der Schachtel der 9-Euro-Grauburgunder Ludwig van Beethoven rutschte. Immerhin. Beethoven? Ein Vorfahr von Winzer Johannes war enger Kumpel des Komponisten.

Aber die Gleichensteins scheinen ihrem eigenen Wein nicht zu trauen, auf der Website steht: Es ist ein unkomplizierter Wein, der unbeschwerten Trinkgenuss mit sich bringt. Ehrlich gesagt, so schreibt man über einen Wein, von dem man gar nichts hält und der schnell weg muss. Dem Captain gefiel dieser Tropfen trotzdem und deshalb berichtet er hier von seiner Verkostung: Im Glas dunkelgelber Glanz. In der Nase erdige Noten nach Birne, ungeschälten Walnusskernen, Suppengrün mit Maggikraut, Earl-Grey-Tee. Dann Apfelscheiben, Altbier, Bienenwachs. Im Mund kräutrig-frisch und zartbitter. Ich schmecke straffe Säure und vornehme Trockenheit (durch mickrige 1,1 Gramm Restzucker), viel Kräuterwürze. Leicht adstringierend wie die Haut von Walnusskernen, dabei trinkig und delikat, am Gaumen salzig. Das ist ein sehr ansprechender und vielseitig einsetzbarer Essensbegleiter, der auch pikante Würze gut aushält.

Wo dieser Wein herkommt, wirkt ein stiller Meister der Burgundersorten, der nur Insidern bekannt ist: Kellermeister Odin Bauer (ein Charakterkopf, wie man oben im Bild sieht), der nebenbei sein eigenes 1,5-Hektar-Weingut namens Zalwander bewirtschaftet. Dort muss der Captain auch mal vorbeitrinken.

Benzinger: Grau-Burgunder für 50 Euro?

 

Datum: 11.7.2020
 

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