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War das früher einfach, als wir in jungen Jahren alle noch Bier aus Flaschen tranken! Einer hebelte die Dinger mit dem Feuerzeug auf und wenn jeder eine Pulle in der Hand hatte, knallten wir die Dinger zusammen. Prost!
Aber nun sind wir etwas älter geworden und – ich spreche es aus: spießiger.
Wir trinken nicht mehr Bier aus Flaschen, sondern Wein aus mundgeblasenen Gläsern. Keine gute Idee, die aneinander zu knallen. Deshalb habe ich mich schlau gemacht, wie das mit dem Anstoßen korrekt geht.
Es geht los mit der Wahl der Getränke. Bierkrüge beim Oktoberfest aneinander knallen zu lassen, ist gerade noch ok. Aber sonst stößt man nur mit Wein oder Schaumwein an. Meistens geschieht das stehend beim Empfang. Wenn jemand keinen Alkohol möchte und stattdessen mit einem Wasserglas herumläuft, hat er das unten zu lassen. Damit wird nicht angestoßen.
Ihr steht also vergnügt beieinander? Gut, dann fasst alle die Weingläser am Stil an. Sonst wird der gute Tropfen warm und die Gläser klingen nicht beim Anstoßen. Nun fordert der Gastgeber zum Anstoßen auf. Dazu hebt er sein Glas und blickt in die Runde.
Nun blickt jeder erst dem Gastgeber in die Augen, dann den Leuten, die um ihn herum stehen. Das Glas hält man am besten in einem Winkel von zehn Grad und stößt es dann sanft mit dem Bauch gegen das des Gastgebers und der anderen Gäste (je nach Größe der Runde). Niemals am oberen Rand zusammen bumsen! Dort sind Weingläser am empfindlichsten und sie springen recht leicht. Zu groß ist die Gefahr, dass es Scherben gibt. Und die bringen kein Glück sondern nur Flecken.
Danach ist die Sache noch nicht vorbei. Nachdem jeder einen kleinen Schluck genommen hat, hebt man erneut das Glas und blickt noch einmal in die Runde. Erst dann geht die Unterhaltung weiter.
Bei Geschäftsessen gilt: Anstoßen gehört hier nicht zum guten Ton. Nur mit einer Ausnahme. Wenn’s was Besonderes zu feiern gibt.
