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Habt ihr eure Würstel gerne auf Chardonnay oder doch lieber über Pinot Noir gegrillt?
Kein Quatsch, jetzt kann man Grillholz vom Weinberg und Pfälzer Weinfässern bestellen und sich nach Hause liefern lassen. Soll noch einer sagen, die Pfalz bringt weintechnisch keine Innovationen hervor. Stimmt nicht. Immerhin wurde der Toast Hawaii auch in der Pfalz erfunden und das ist jetzt wirklich wahr.
„Zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen zählt der leckere Pfälzer Spießbraten meines Opas, welcher direkt über getrockneten Reben gegrillt wurde – so einen Geschmack vergisst man nicht“, sagt Peter Braun, dem das Hantieren mit Supermarkt-Grillkohle und Brennbeschleuniger irgendwann keine Freude mehr brachte. Er ging – wie früher die Familie – in den Weinberg, um Reben und Rebknorze (alte Weinstöcke) aufzusammeln, die er dann trocknete, um damit zu grillen.
Die Familie war begeistert. Eine Geschäftsidee war geboren. Heute verkauft die Firma Rebenglut in Neustadt ihre Grillholzpakete per Versand in ganz Deutschland.
In jedem Weinberg werden zum Anfang des Jahres die Reben geschnitten, etwa 10% aller deutschen Rebflächen jährlich komplett erneuert. Das ergibt eine Menge Rohstoff, den Braun recycelt.
Das Zeug soll auch noch deutlich gesünder als Kohle sein, denn das herabtropfende Fleischfett, das in der glühenden Holzkohle Giftstoffe entwickelt, wird vom Rebenholz absorbiert, sagt Braun.
Es gibt da auch noch ein paar andere unappetitliche Aspekte der bösen Holzkohle-Industrie: Kinderarbeit, Raubbau und so weiter.
Richtig komplex wird es allerdings, wenn man damit beginnt, die Aromen von trockenem Grill-Rebholz mit feinen Grillsoßen zu kombinieren.
Warum nicht? Schließlich gibt es auch Freaks, die ganz bestimmte Salze mit verschiedenen Sorten dunkler Schokolade kombinieren und sich damit Genusserlebnisse verschaffen.
Ich finde, rauchige Chardonnay-Rebholzaromen müssten ganz gut zu einer süßlichen Honic-Pacannuss-Soße passen. Und der Duft glühender Merlot-Reben zur Steakhouse-Marinade. Solche Soßen kann man sich unkompliziert im Internet besorgen.
Und jetzt noch zwei ganz wichtige Tipps für Hobby-Grillmeister:
- Serviert eure Grillsoßen nie direkt aus dem Kühlschrank, sondern wartet, bis sie auf Raumtemperatur sind. Erst dann entfaltet sich der volle Geschmack.
- Vermeidet zu viel Hitze und stellt eure Soßen nicht direkt neben den Grill oder in die pralle Sonne. Auch das verfälscht den Geschmack und schränkt die Haltbarkeit bis zur nächsten Grillparty ein.