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Ich bin im Rieslinghimmel angekommen!

So sieht's im Paradies der Rieslingtrinker aus.
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Unser österreichischer Weintester Clemens Mally verbeugt sich respektvoll vor einem genialen deutschen Riesling, der gar nicht viel kostet.
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Hier wird Weingeschichte geschrieben

Habt ihr den namen Peter Jakob Kühn schon mal gehört? Der Mann wurde vom Weinführer Gault&Millau Deutschland neulich zum Winzer des Jahres gewählt.

Bei mir zu Hause in Österreich hat sich diese Name noch nicht herumgesprochen. Man trinkt und bewundert hier eher einheimische Tropfen. Wir Ösis sind patriotisch Weintrinker. Ich finde das ok so, fühle mich aber trotzdem verpflichtet über unseren Glasrand hinwegzublicken. Und so landete ich bei den Weinen von Peter Jakob Kühn und seinem Weingut im Rheingau.

Kühn ist Anhänger des bio-dynamischen Weinbaus. Schon bei den ersten Annäherungen an die Produkte dieses Hauses begreift man: Hier wird Weingeschichte geschrieben.

Ich rate euch, kostet diese Rieslinge. Es wird plötzlich alles klar. Danach muss man sich nicht mehr Fragen stellen wie: Wozu biologischer Weinbau? Warum Spontangärung? Es reicht einfach, Kühns Weine zu probieren, dann die eine oder andere Stunde (oder auch den einen oder anderen Tag) zu warten, um dem Wein die Chance zu geben, sich zu entwickeln. Dann nochmals zu kosten und danach zu trinken.

Die Kühn-Reben gedeihen auf Taunusquarzit. Der Taunus sorgt für das einzigartige Mikroklima und schützt mit seinen 600 Metern Höhe vor rauen Nordwinden. Die Reben wurzeln auf den Ausläufern dieses Quarzgesteins, die von verschiedensten Mineralien wie Eisen und Schiefer durchzogen sind. Keine andere Rebsorte kann den Boden besser wiedergeben als der Riesling. Nirgendwo sonst kann man so gute Terroirstudien erschlürfen, wie im Rheingau.

Schon der einfachste Wein des Hauses lässt mich vor Ehrfurcht erblassen. Dieser Riesling mit dem Namen Jacobus ist ein Marathonläufer, der auch in zehn Jahren noch Trinkvergnügen bereiten wird. Im Glas wunderschön, fast golden.

Beim Genuss empfiehlt sich jedoch zunächst eines: Geduld. Der Jacobus versteckt gleich nach dem Öffnen sein wahres Wesen hinter einer braven Fruchtigkeit. Wartet man eine Stunde, verwandelt er sich in einen betörenden Nektar mit honigartigem Rieslingduft. Dazu kommen frisch geriebene Zitrone und Feuerstein. Im Mund dunkelgelbe, reife Fruchtnoten von großer Tiefe. Würzige Töne und eine weiche Mineralik runden diesen fantastischen Wein perfekt ab, dessen packendes Spiel aus Frucht und Säure mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ich bin begeistert! Nur eines erscheit mir unerklärlich: Wie kann dieses Meisterwerk nur so wenig kosten?

Hier haben wir noch einen weiteren Riesling von Peter Jakob Kühn verkostet.

 

Datum: 31.1.2016
 

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