Die Produktion des Portweins konzentriert sich in der Gegend um die portugiesischen Städte Porto und Villa Nova de Gaia. Sie liegen sich an der Mündung des Douro in den Atlantik gegenüber. Das eigentliche Weinbaugebiet liegt etwa 70 Kilometer den Douro flussaufwärts. Aber das milde und feuchte Klima in den beiden Städten ist besser für die Reifung der Weine geeignet.
Mehr als 80 Rebsorten sind für den Portwein zugelassen und 29 empfohlen. Inzwischen sind die meisten Weine aber aus den folgenden fünf Sorten gekeltert: Tinta Roriz (der portugiesische Name für Tempranillo), Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Cão und Tinta Barroca.
Sind die Trauben gelesen, geht es schnell. Innerhalb von 24 bis 36 Stunden extrahieren die Winzer so viele Farbstoffe und Tannine aus den Trauben wie nur möglich. Früher stampften Arbeiter stundenlang auf den Trauben herum. Dabei entstand der so genannte Tresterhut, eine dicke Schicht aus zermatschten Trauben. Die tauchte man mit Stangen immer wieder unter den Wein, um ihnen noch mehr Farbe und Tannine zu entziehen. Spitzenweine werden manchmal noch heute so gemacht. Meist haben aber Maschinen diese Arbeit übernommen.
Sobald der gärende Wein 6 bis 9 Volumenprozent Alkohol erreicht hat, kippt der Winzer Traubenbranntwein dazu, aguardente auf portugiesisch. Und zwar exakt im Verhältnis von eins zu vier. Also ein Teil Branntwein auf vier Teile Wein. Der hat exakt 77 Volumenprozent Alkohol und tötet sofort jede Hefezelle, die ihm vor die Flinte kommt.
Im Frühjahr nach der Lese wird der Wein dann den Fluss hinabtransporiert. In Porto und Villa Nova de Gaia kommt er in große Lagerhäuser, wo er reift. Die Weine, aus denen einmal ein Tawny Port entstehen soll, bleiben im Dourotal.
Tawny ist einer der verschiedenen Stile, in denen Portwein gemacht wird, die anderen sind Ruby, White und Rosé – wobei die letzten beiden eher selten sind.
Der Hauptunterschied zwischen Ruby und Tawny:
Portwein reift traditionell in gebrauchten, 550 Liter fassenden Holzfässern. Dort liegen die Tropfen ein paar Jahre, manche sogar Jahrzehnte. In Stahltanks kommen nur wenige. Es ist besonders bei den günstigen Qualitäten üblich, verschiedene Jahrgänge miteinander zu verschneiden. Lest hier unseren Artikel über die teuren Vintage Ports, eine ganz besondere Art von Portweinen:
Ich verkoste nun einen Tawny aus der Kellerei Dow’s. Dieser Duft – einzigartig! So kann nur ein guter Portwein riechen. Ich habe Lakritze, Pflaume und Rumtopf in der Nase, außerdem Eukalyptus und Karamell. Da könnte ich stundenlang dran schnuppern. Mache ich aber nicht. Ich nehme lieber einen Schluck. Am Gaumen ist Karamell das beherrschende Aroma, dazu schmecke ich Nüsse und diverse getrocknete Früchte wie Feigen und Datteln. Die Süße ist perfekt eingebunden, der Abgang lang. Sehr lang. Ein sehr schöner Tropfen und der perfekte Einstieg in die Welt der Portweine. Ich würde dazu gerne ein Wildschweingulasch essen. Das ist trocken und fasrig, dadurch kommt die Süße und Saftigkeit des Wein sehr gut raus. Stilton-Käse kann ich mir als Alternative aber auch gut vorstellen.
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