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Rabaukenwein: der Inkognito-Riesling

Von hier kommt unser Wein her.
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Vier Freunde aus der Berliner Startup-Szene machen Moselwein der neuen Art. Oder besser: lassen machen und vermarkten ihn zeitgemäß an die urbane Klientel.
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Immer wieder berichtet der Captain über Quereinsteiger in die Weinwirtschaft, die neuen Schwung mitbringen. Meistens sind das reiche Investoren, wie Multimillionär und Ex-Banker Hans Maret, der an der Saar ein ganzes Weingut kaufte und aufpäppelte.

Es geht aber auch eine Nummer kleiner. Du siehts oben im Bild drei glückliche Männer jenseits der 40 in unwegsamem Gelände herumklettern. Die Gegend heißt wie der sie durchfließende Fluss: Mosel.

Alle drei haben in der digitalen Wirtschaft Karriere und Geld gemacht und lieben Wein. Ein vierter Mann fehlt im Foto, denn das Wein-Startup Rabaukenwein wurde von den Herren Björn Wolff, Benjamin Thym, Jan Gräwen und Heiko Riffeler gegründet. Vier etablierte Startup-Hasen in Berlin, die mal etwas Wildes erleben wollen: Wein machen. Deshalb auch der merkwürdige Name Rabaukenwein als Anti-Aging-Maßnahme.

Jan Gräwen wuchs an der Mosel auf, kennt viele Winzer schon von Kindheit an. Aber Wein verkaufen – das kam ihm viel später in den Sinn. Den originellsten Alltagsjob (je nachdem, wie man das sieht) hat Björn Wolff. Er betreibt das digitale Bestattungsunternehmen Mymoria. Bitte wie funktioniert so etwas? Björn erklärt: „Als Erstes geben die Nutzer den Ort ein, an dem die Bestattung stattfinden soll und wählen dann die Bestattungsart aus. Das Wichtige ist, dass ab diesem Zeitpunkt immer der Gesamtpreis angezeigt wird. Die Nutzer können diesen mit der detaillierten Auswahl der Produkte und Leistungen nach ihrem Budget im nächsten Schritt anpassen. Dazu gehören beispielsweise Sarg, Urne, Blumen oder Trauerkarten und Optionen wie Trauerredner oder eine Traueranzeige in der Zeitung.“ Es wird ein Wein sein, und wir wer’n nimmer sein, sang Willi Forst 1929 im Tonfilm „Atlantic“.

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Und wer bereitet den Rabaukenwein für die fantastischen 4 zu? In einem innovativen Kleinwinzer (der Captain kennt den Namen, verrät ihn aber nicht, weil er darum gebeten wurde) fanden die Rabauken einen Mitspieler, der gewillt war, die Regie abzugeben und gemeinsam mit den Quereinsteigern aus der großen Stadt einenneuen Mosel-Wein zu schaffen, der anders und für das urbane Publikum zugeschnitten ist: mit weniger Säure, aber trotzdem nicht gaaanz trocken, in eine noble Burgunderflaschen verpackt, und mit einem Etikett versehen, das wirklich nicht Mosel sagt: Im Glas mittleres Gelb mit silbrigen Reflexen. In der Nase dickes Kompott von mürben Äpfeln, Limette, Orangenabrieb. Im Mund klarfruchtig, dass die Glocken klingen, unterlegt mit dezenten Bitternoten. Sehr saftig und konzentriert bei milder Säure. Ich schmecke weißen Apfel, Mandarine, Rhabarber, Kohlrabi und spüre rohseidige Textur, die diesem Wein in seinen unterzeichneten Farben eine interessante Struktur verleiht. Hier leuchtet nichts oder trumpft auf, alles bleibt dezent und vornehm. Ein elegantes Trinkerlebnis.

Rabaukenwein-Mitgründer Benjamin Thym zum Captain: Es ist schön, endlich etwas geschaffen zu haben, das man auch in die Hand nehmen kann. Oder in den Mund, denkt der Captain und trinkt noch einen kleinen Schluck des delikaten Rabauke Spätlese trocken von Rabaukenwein, der ihm SEHR gut gefiel, weil er mit Eleganz und Saftigkeit seiner Herkunft treu bleibt, aber trotzdem auf neuen Pfaden wandern geht. Mit milder Säure, stoffiger Textur und anmutiger Kargheit, die dem Oma-Image des Moselweins entgegenwirken.

Etwas mehr als 1.000 Flaschen wurden vom Rabauken abgefüllt. Gibt’s noch weitere Pläne, Jungs? Benjamin zum Captain: Wenn der Wein gut ankommt, machen wir weiter. Vielleicht jedes Jahr mit einem neuen Wein aus einem anderen Anbaugebiet.

 

Datum: 4.6.2021
 

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