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Mikrowinzer: Daniel Bach

Daniel Bach beim wohlgefälligen Betrachten der Maische.
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Der Captain trinkt köstlichen Baden-Spätburgunder von einem Winzer mit winziger Anbaufläche.
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Der Captain trinkt Mittagswein, eine alte Tradition, die vor dem Verschwinden gerettet werden muss. Es ist Spätburgunder von einem Mikrowinzer am warmen Kaiserstuhl.

Was sind Mikrowinzer? Das ist nicht schwer zu erraten. Es handelt sich um Weinmachende mit ganz kleiner Anbaufläche – in der Regel um einen Hektar.

Das traf bei Daniel Bach so zu, als der Captain zum letzten Mal mit ihm telefonierte. Allerdings geschah dies schon vor einigen Monaten. Inzwischen verkündete Daniel via Instagram die Anlage einer neuen Chardonnay-Pflanzung, weshalb das Weingut vielleicht ein bisschen gewachsen ist. Natürlich könnte der Captain jetzt Daniel anrufen und fragen: Na, bist du schon ein bisschen größer geworden, kleiner Winzer? Aber dafür ist er zu faul.

Viel lieber taucht er seine Zunge in Daniels atemberaubenden 10-Euro-Wein mit dem schlichten Namen → Spätburgunder 2017 von Weinwerkstatt Daniel Bach und badet den spitzen Muskel darin. Was für ein faszinierend-delikater und außergewöhnlicher Wein zum absoluten Niedrigpreis – im Verhältnis zu seiner hohen Qualität.

Es ist der Basis-Rotwein von Daniel. Er wurde in der Korbpresse ausgequetscht, reifte im Barrique, das in einem alten Bruchsteinkeller mit Lehmboden steht, und wurde unfiltriert abgefüllt. Im Glas durchscheinendes Rot mit zart-braunen Reflexen. In der Nase heftige Würze nach Graubrotrinde, dunklen Kräutern, Unterholz, Mokka, Zigarrentabak, schwarzen Kirschen und ein bisschen Veilchen – insgesamt sehr dunkle Sensorik. Im Mund dagegen hell und irre saftig mit intensiven Kirschnoten. Dann Wacholder, Bratensaft von Roastbeef, Spearmint-Kaugummi von Wrigley’s. Alles sehr frisch, feinstofflich-elegant und dabei herzhaft. Was für eine faszinierende Delikatesse, die so wenig kostet! Hoffentlich sind noch genug Flaschen da.

Es gibt auch teure und SEHR gute Weine von diesem winemaker, die der Captain probierte. Aber DIESER ist einfach bemerkenswert, weil er so wenig kostet und das Kennenlernen von einem unbekannten Meister seines Fachs so einfach macht.

Daniel lernte sein Handwerk in Neuseeland, kam irgendwann zurück, reparierte den alten Bulldog-Trecker des Großvaters und legte auf der eigenen Parzelle los – als Hobby. Auch als er längst in Lohn und Brot beim weltberühmten Weingut Bernhard Huber stand, wo er neben Kellermeisterin Yquem Viehhauser (so einen Namen kriegt man verpasst, wenn der Vater Gourmetkoch und Weinfanatiker ist) 12 Jahre lang für die Weinproduktion mit-verantwortlich zeichnete.

2020 wechselte Daniel rüber ins junge Weingut Trautwein, über das der Captain schon berichtete, und konzentriert sich dort auf „seine“ Rebsorte: Spätburgunder.

Zwischen 1.800 und 2.000 Flaschen füllt Mikrowinzer Daniel Bach jährlich ab. Deshalb ist dieser Wein komplett ausverkauft, nachdem ich ihn in meinem Newsletter beschrieb.

 

Datum: 30.4.2021 (Update 10.8.2021)
 

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