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Gans guter Crémant!

Sagt doch alles, oder?
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Dass guter und leistbarer Crémant eine überzeugende Alternative zu kostspieligem Champagner ist, hat sich bereits herumgesprochen.

Neben dem bisweilen durch Perfektion mehr und mehr überraschenden deutschen Winzersekt. Das muss jetzt auch mal erwähnt werden.

Spricht man in Deutschland über Crémant, fällt den meisten die Marke Bouvet-Ladubay ein. Über dieses Schaumweinhaus und das Thema Crémant ganz allgemein habe ich schon berichtet:

Ich singe Ladubaydubaydu…

Was für ein ungewöhnlicher Schaumwein der ZERO (Zero = null Dosage, also keine Süßlichkeit) von Bouvet-Ladubay ist, habe ich hier ausführlich beschrieben:

Crémant: Sag nicht Süßer zu mir

Ihr könnt aber auch gleich direkt zum Verkostungsbericht klicken:

Heute trinke ich im Dienst meiner weihnachtlich gestimmten Leser den Jahrgangs-Crémant Saphir Brut von Bouvet-Ladubay, der sich zur traditionellen Gans geradezu aufdrängt.

Mal sehen, ob der auch so gut schmeckt, wie die anderen Sprudel aus den unendlichen Tunnelgewölben von Ladubay, die einst von Mönchen angelegt wurden. Heute kann man dort mit Fahrrädern durchfahren.

Das gute Zeug blubbert in mein Weißeweinglas, denn meine Sektflöten habe ich wegen geschmacksverstörender Untauglichkeit schon lange entsorgt.

Es duftet nach frischem Brioche, gelbem Apfel, reifer Birne, und ganz leicht Haselnuss – letzteres ist ein klarer Hinweis auf den Ausbau im Holzfass.

Aber lag der Saphir Brut überhaupt im Holz?

Eher nein, bei Champagner und Sekt kommen diese Noten vom Kontakt mit der Hefe, mit deren Hilfe zuerst der Grundwein vergoren wurde (1. Gärung in Fass oder Tank) und dann ein zweites Mal in der Flasche (Flaschengärung = 2. Gärung, hier entsteht die Kohlensäure), wie es nach der klassischen Méthode champagneoise üblich ist.

Das ist mehr und mehr auch bei gutem Cava, deutschem Winzersekt und überall dort üblich, wo der Ehrgeiz die Schaumweinhersteller gepackt hat. Zum Beispiel auch in Südafrika. Dort unten am Kap nennt man die Herstellung ganz keck Cap classique.

Im Mund extrem feine Perlage, wie die Weinkenner die kleinen Bläschen nennen. Je feiner, desto besser. Dann Backapfel. Am besten von einem reifen Boskopp mit brauner Haut. Es folgen Brioche und Haselnuss. Die Säure ist gut eingebunden und hinterlässt nach dem Runterschlucken viel herrliche Cremigkeit.

Das ist ein ganz und gar ehrlicher Jahrgangs-Crémant und für diese Qualität erstaunlich günstig.

Jahrgangs-was?

Für Schaumweine (also auch klassische Champagner) werden üblicherweise Grundweine aus unterschiedlichen Jahrgängen gemixt.

Jahrgangschampagner werden aus besonders gelungenen Ernten eines Jahrgangs hergestellt und sind begehrt und meistens teurer.

Dass man beim Crémant jetzt auch mit solchen Sachen daherkommt, beweist einmal mehr, wie nah der Crémant zum Schampus aufgeschlossen hat.

A propos mixen. Der Saphir Brut wurde aus den Rebsorten Chenin Blanc und Chardonnay hergestellt.

So, jetzt aber zum Essen.

Das ist ein Crémant mit kräftigem Körper. So ein dicklicher Schaumwein schmeckt toll mit glaciertem Schweinebauch, Ente und Gans.

Warum?

Weil da genügend Fett ist und Weine mit ordentlich Säure (wie alle Schaumweine) und kräftigem Körper einfach herrlich passen und den Mund erfrischen. Aber nicht bei Rind! Dem ist kein Schaumwein gewachsen.

 

Datum: 29.5.2018
 

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