X
Newsletter
X
X
Login
Passwort vergessen?


Konto erstellen

Genialer Sekt aus Baden

Bloß nicht am Tisch wackeln!
Kommentare
Ähnliche Weine
Ähnliche Artikel
Liebe Matrosen, wer sich von diesem Tropfen nicht sofort mindestens eine Kiste in den Keller legt, der ist selber schuld. Nach einem Sekt vergleichbarer Qualität zu diesem Preis müsst ihr nämlich ganz lange suchen.
Anzeige

Irgendwo knallt immer ein Korken. Alle 13 Sekunden öffnet irgendwo in Deutschland jemand eine Pulle Schaumwein, hat einer mal berechnet.

Die Vielfalt des Angebots wird immer größer. Die Zeiten, in denen es außer Prosecco, Champagner und vielleicht noch Cava nichts Prickelndes zu trinken gab, sind längst vorbei.

Viele Winzer haben in den vergangenen Jahren einen Schaumwein in ihr Portfolio mit aufgenommen. Inzwischen wird fast jede Traubensorte, die nicht bei drei auf den Bäumen ist, versektet. Merlot, Sangiovese, Assyrtico usw. Die Liste kann man noch eine ganze Weile fortsetzen.

Auch deutscher Sekt ist dabei, sein angestaubtes Image abzuschütteln. Kein Wunder, eignet sich die hiesige Paraderebsorte Riesling wegen ihrer hohen Säure bestens für Schaumweine.

Die Klassiker sind aber andere Rebsorten. Champagner, der berühmteste Schaumwein der Welt, besteht fast nur Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier.

Kein Wunder also, dass auch in Deutschland mancher Winzer sich mit diesen Trauben versucht, besonders wenn er Frankreich als Vorbild hat.

Franziska Schätzle aus Baden ist so eine Winzerin. Sie studierte und arbeitete unter anderem in Frankreich in Bordeaux und im Burgund, bevor sie mit 28 Jahren ins familieneigene Weingut in Schelingen einstieg. Das liegt ein paar Kilometer nordwestlich von Freiburg am berühmten Kaiserstuhl.

Heute mache ich mich über ihren Jahrgangssekt aus Pinot Noir und Chardonnay her.

Jahrgangssekt bedeutet, dass alle Grundweine des fertigen Tropfens aus demselben Jahr stammen. Fehlt auf dem Etikett eine Jahreszahl, ist der Schäumer ein Verschnitt aus verschiedenen Ernten.

Als erstes fällt mir die Farbe auf, ein recht kräftiges Zitronengelb, das satter ist, als bei den allermeisten Schaumweinen. In der Nase finde ich Apfel, Walnussschale und etwas cremigen Honig. Auch ein bisschen Hefe ist dezent zu riechen. Kein Wunder: Mit ihr reifte der Tropfen sechs Jahre lang in der Flasche.

Ich nehme einen Schluck und bin begeistert! Die Perlage ist wundervoll fein, cremig gleitet der Sekt über meine Zunge. Gelber Apfel und vollreife Honigmelone im Auftakt, Brioche mit Butter folgt, Walnussschale und Honig prägen den sehr, sehr langen Abgang. Der Alkoholgehalt liegt bei 12,5 Volumenprozent.

Die klassische Kombination mit diesem Wein sind Austern. Ich habe ihn aber am Ende eines langen und anstrengenden Tages zu einer schlichten Brotzeit getrunken. Passte super.

 

Datum: 15.12.2015 (Update 4.11.2017)
 

Ähnliche Weine

 

Ähnliche Artikel