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Ich fang jetzt mal ganz ohne Einleitung an und schreibe über einen roten Bordeaux aus dem Haut Medoc.
Es handelt sich dabei um ein Weingut (Chateau), das als Cru Bourgeois, also als „bürgerliches Gewächs“ eingestuft wurde.
Ein Cru Bourgeois ist nichts Elitäres sondern bezeichnet zumeist (obwohl sich das in den vergangenen Jahren etwas geändert hat) die günstigeren Weine am linken Ufer der Gironde.
Bisher kapiert?
Das Chateau du Retout ist noch immer im Privatbesitz. Es gehört keiner Versicherung und kein Luxuskonzern residiert auf dem Schlösschen. Sondern allein die Familie Kopp, deren Weinberge nur einen Steinwurf vom kleinen Ort mit großem Namen Margaux im südlichen Medoc entfernt sind. Der Großteil der Rebfläche wurde, wie im Medoc typisch, mit Cabernet Sauvignon bepflanzt. Merlot und Petit Verdot teilen sich im Rest der Weingärten auf.
Kauft und sauft.
Nachdem Bordeauxkenner in kleinen Jahrgängen zu renommierte Chateaus raten und in großen Jahren zu kleinen Häusern, halten wir uns auch heute an diese Faustregel. Obwohl Retout in der Vergangenheit besonders in widrigen Jahren wie zum Beispiel 2007 restlos überzeugte. Trotzdem, wir wollen jetzt und heute keinen abgedreht-individuellen Wein empfehlen, sondern einen, der jedem schmeckt. Aus diesem Grund sage ich: Leute kauft vom 2009er Retout was ihr kriegen und saufen könnt.
Saftige Prinzessin.
2009 war ein wirklich üppiges, reifes Jahr mit massivem Alkohol und niedrigen Säurewerten. Das gilt natürlich auch für den Retout, der die nervende Kratzbürstigkeit junger Bordeaux inzwischen abgelegt und sich zu einer artigen jungen Prinzessin aus Cabernet Sauvignon mit molliger Dichte, zarter Holzwürze, schönem Extrakt und viel Saftigkeit verwandelt hat.
Mehr Länge wird man in dieser Preisklasse garantiert nicht finden. Bessere deutsche oder österreichische Rotweine schon gar nicht.
Schon mal Subskription probiert?
Und wer noch ein bisschen Zeit hat – der 2012er Retout wird trotz mittelmäßigem Jahrgang grandios. Will man also ein bisschen Geld sparen, sollte man den Wein schon heute in der Subskription kaufen, bezahlen und warten, bis man ihn nächstes Jahr bekommt. Nachdem 2013 im Bordelais ein regelrechter Katastrophenjahrgang wurde, empfehle ich bei den 2012ern zuzuschlagen, solang sie noch in der Subskription erhältlich sind.
Ok? Sehr ok!
Vielleicht das beste Tröpfchen für den Preis! Da hat jemand Ahnung von Wein! Bitte mehr
Ganz geiler Stoff!
Hier noch ein paar Weine in der gleichen Liga:
Château Haut-Maurac 2009 Médoc AOP
Château Haut-Ballet 2009 Fronsac AOP
Château Le Grand Verdus Grande Réserve 2009 Bordeaux Supérieur AOP
Danke Pierbattista, wir sind scheinbar öfters einer Meinung 😀
Inzwischen trudeln ja die 2011er ein, da gibt´s ein paar heiße Eisen um relativ vernünftiges Geld. Der Capbern Gasqueton zum Beispiel ist eine Klasse für sich. Quasi der letzte Jahrgang unter der Regie von Madame Gasqueton (sie starb während der Ernte) und daher vielleicht auch auf Calon Segur der wirklich letzte (weil bis dahin in Familienbesitz) typische Jahrgang mit Ecken und Kanten.
Auch so eine spannende Sache ist Chasse Spleen die letzten Jahre. Der Erstwein wird komplett händisch geerntet, im Beton (zum Teil mit Stielen) vergoren und sehr langsam ausgebaut, da auf Schönung und Filtration vollkommen verzichtet wird.
Seit Philippe Cuvelier versucht, dem Poujeaux den langweiligen Charakter eines Garagenweins zu verleihen, hat für mich Chasse Spleen in Moulis ganz klar die Nase vorn!
Chasse Spleen, immer ein sicherer Wert.
Unbedingt kaufen, wenn ihr irgendwo noch bekommt:
Château Carmenère 2009 Haut-Médoc AOP, ich schätze in Deutschland so um die 25 Euro. Das ist ein Knaller, der hat in Blindtastings Weine geschlagen die locker 5-7 mal so viel kosten.
Bordeaux hat einen grossartigen Fundus an Weinen für verhältnismässig wenig Geld und in der Zukunft werden genau diese Weine noch besser werden ohne teurer zu werden.
ist auch mein Lieblingswein seit 2005.. Du Retout ist von den in D zu kaufenden Bordeaux sicher ganz vorn dabei bei P/L. Aufschlussreich auch Blindverkostungen gegen teure Bordeaux Grand Cru …….
Bitte mehr Tipps von Mally, die waren damals schon gut und sind es heute noch! Die Pause tat ihm gut, scheint, als hätte er sich die Hörner abgestoßen. Nur Provokation muss nicht sein, als fundierter Kenner macht er sich besser!
Petit Bocq, Fourcas-Dupré, Fourcas-Hosten, Clos du Jaugueyron, Moulin Haut Laroque sind weitere Kandidaten, preiswert (d.h. alles in der um 15€-Klasse), gut zugänglich, immer eine Bank
Maat Rosarius, wie wärs mit einer Bordeauxempfehlung? Als ranghöherer darf ich sowas befehlen. Sie verfügen ja über die nötigen Kompetenzen. Also, worauf warten Sie?
Sind die 2011’er BDX überhaupt schon trinkbar derzeit?
Und sollte der Du Retout nicht auch noch liegen?
den 2009’er Du Retout meinte ich..
endlich wieder bordeaux-empfehlungen, die es in sich haben! keine dahingerotzen eitelkeiten eines klimek: hach hier im teuren grill gewesen und gesehen werden, hier wieder teures zeug gesoffen, blabla, ichichichich. damit ist ja gottlob ein für alle mal schluss. bei solchen empfehlungen wie heute werde ich wieder häufiger hier reinschauen müssen!
siehe oben (susa)
Charmail wäre außerdem noch zu nennen
bitte wegtreten zu dürfen
Die 2011er sind noch gar nicht flächendeckend ausgeliefert (je nach Händler) und wenn sie ankommen, sind die bestimmt noch in der besten Fruchtphase
2009 könnte etwas zurückgezogen sein
ich hab ihn vor ein paar Monaten getrunken, da war er hervorragend, Mally erst kürzlich und er sagt, da hätte er auch noch gestanden wie ne 1
Ist also kein großes Risiko, 2009 mal zu probieren, ebenso den 2010er
Kann man schon sehr schön trinken, kann man aber auch noch liegen lassen.
Der Retout 2009 hat so viel Charme, ich habe meinen ganzen Vorrat schon weggesoffen, leider. Wer noch 2010er kaufen kann sollte es tun, der entwickelt sich sagenhaft gut.
Erlaubt.