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Es gab Zeiten, sie sind noch nicht so lange her, da hatte jeder gute Haushalt einen Vorrat an Wein im Keller liegen. Abends stieg ein Familienmitglied, meistens der Hausherr, in die Gewölbe des Hauses hinab und trug eines oder mehrere Gebinde in das Kunstlicht der Küche. Dort wurde entkorkt und meistens schon während der Zubereitung des Abendessens getrunken. Beim Servieren der Hauptspeise hatten die Familie und ihre Gäste ordentlich einen in der Krone.
Das ist vorbei. Und schade drum. Denn heute holt man den Wein aus der Vinothek und lässt ihn gerade mal ein paar Stunden ruhen. Nur das Besaufen während des Kochens ist geblieben. Da sehnt man sich nach den alten Zeiten zurück. Die mit Keller und Kultur.
Richtig. Jetzt wird nachgedacht, was dann bei einem selbst so im Keller herumliegt. Die alten Kartons des Flachbildschirms beispielsweise. Dann die der digitalen Spiegelreflexkamera und des Apple-Notebooks. Könnte man alle entsorgen. Auch die Reste der Ikea-Kommode aus dem vorangegangenen Haushalt. Kann auch weg. Dann ist Platz genug für ein Weinregal. Oder für einen ganzen Weinkeller.
Wir Kellerkinder
Doch wie soll so ein Keller aussehen, wie soll er eingerichtet sein? Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein guter Weinkeller haben muss? Zumindest auf die letzte Frage gibt es eine einfache Antwort. Ein guter Weinkeller muss eine konstante Temperatur aufweisen, am besten zwischen 8 und 12 Grad. Die jahreszeitenbedingten Schwankungen sollten maximal 4 Grad ausmachen und die Luftfeuchtigkeit muss relativ hoch (etwa 70 %) sein. Um den Keller sollten weder Wasserrohre noch Heizungsrohre platziert sein. Den Heizungsrohre geben Wärme ab, Wasserrohre können nach strengen Wintern platzen. Und der Keller sollte ruhig liegen.
Schwieriger wird es bei der Einrichtung. Ein kleiner Keller lässt sowieso nur ein bis zwei Regale zu, da muss man über die Gestaltung nicht viel nachdenken. Trotzdem darf man beim Regal nicht sparen; so manch billiges Weingestell bricht unter der jahrelang getragenen Last unerwartet zusammen. Besser massives Material. Und gut an die Wand genagelt.
Wer einen alten Gewölbekeller mit mindestens zehn Quadratmeter frei hat, kann sich leicht einen gemütlichen Wein-Hobbyraum basteln. Die Ziegel kärchern, den Boden eventuell mit Sand oder Kies bestreuen und in die Mitte ein altes Weinfass stellen – fertig ist die Weinidylle.
Kitschig? Stimmt, doch wer will schon einen Weinkeller mit grauen Betonwänden und glänzendem Estrichboden? Ist der Keller richtig groß, kann man spezielle Kellerarchitekten anheuern, die zusätzliche Gewölbe einbauen und eigene Klimazonen schaffen. Meistens kommt dann auch ein Verkostungstisch rein, vorzugsweise eine Holzplatte mit Beinen aus rostigem Metall. So ein Designerkeller kostet Geld, macht aber Sinn. Er schafft Atmosphäre. Es soll Menschen geben, die solche Weinbunker das ganze Wochenende nicht verlassen.
Wer keinen Keller hat, sich aber Sorgen um die korrekte Lagerung seiner Weine macht, dem sei der Weinschrank angeraten. Der schaut meistens aus wie ein Kühlschrank mit Fenster. Auch die sanft-bräunliche Glastönung macht das Objekt nicht schöner. So ein Weinschrank ist ein echter Fremdkörper in einer Küche. Doch wo soll er sonst hin?
Weinschrank? Besser als Einbauteil
Da gibt es wenige Möglichkeiten. Wenn man eine Küche neu plant, dann ist es ratsam, den Weinschrank als Einbaugerät zu konzipieren. In eines der Möbel integriert. Nicht unbedingt neben dem Backofen – schon wieder die böse Wärme!
Der gute Weinschrank hat zumindest zwei separate Klimazonen. Eine für Weißweine. Und eine für rote Gebinde. Ebenso kann er die Luftfeuchtigkeit konstant halten. Langzeitversuche haben zudem bestätigt, dass man Weine im Klimaschrank auch Jahre aufbewahren kann. Will man Romantik beim Öffnen, muss man die Flasche aber mit künstlichem Staub bestreuen. Den kann man bei Ausstattern bestellen. Kein Witz.
Weinkühlschränke gibt es zum Beispiel bei Amazon.
Hallo Captain
Mein Keller sieht so aus: beim Umbau im letzten Jahr, haben wir die altgediente Garage zum Entrée umgebaut, da genug Platz vorhanden war, habe ich an der Wand entlang eine 5,5m lange Glasfront, 1,2m Tiefe, 2.3m hoch, mit Glastür einbauen lassen und das Innenleben mit Kühlelementen isolieren lassen und selbstverständlich ein Kühlgerät einbauen lassen.
Bekommen wir Besuch, treffen die Gäste beim Eintreten ins Haus zuerst auf den Weinkeller und sind stets tief beeindruckt von der Machart, es sieht sehr chic aus und hat Platz für 1200 Flaschen. Leider kaufe ich immer mehr Wein ein, als der Platz es zulässt und schon haben wir eine Baueingabe einreichen müssen für einen Anbau an unsere neue Garage für einen weiteren, sogenannten Lagerkeller. Der wird dann im Frühling 2013 fertig sein.
Weinkeller sind etwas sehr stilvolles mit einem Hauch Tradition, vor allem wenn sie gut bestückt sind…
das Wichtigste fehlt bei der Beschaffenheit des Kellers: dunkel muss er sein! UV-Licht ist der Weinkiller schlechthin. Mein Keller hat bisweilen sogar über 20 Grad und schwankt sicher deutlich mehr als um 4 Grad. Meine 86er Bordeaux liegen dort seit der Subsauslieferung und sind immer noch blutjung, gerade auch im Vergleich mit den gleichen Fl. aus anderen Quellen. Die Temperatur ist nicht so dramatisch.
Der Fränkie hat völlig Recht. Die Temperatur macht weniger aus als das Licht. Auch wenn die urban legends rund um den Wein nicht auszurotten sind, so stimmen sie halt meist einfach nicht – oder nicht mehr. Flaschen müssen nicht liegen, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen erst eine Rolle, wenn man Weine länger als 30 Jahre lagern will. Sonst reicht ein kühler Keller allemal, die in Bordeaux-Chateaux haben auch meist 16-20 Grad. Schwankungen sind aber tatsächlich weniger gut und die Vibrationen von alten Kühlschränken auch. Sonst, wenn man die Weine innerhalb der nächsten 10-20 Jahre trinkt, ist das alles ziemlich egal (ausser dem Licht und Korkmotten).
Noch ein kleiner Tipp: Nicht so designermässig toll, aber gut und günstig: Ytong Steine in der gewünschten Flaschenzahl-Breite aufstellen, dickes Brett oder besser sowas wie Alu-Platten, gibts spottbillig, drauflegen und das Ganze mehrmals übereinander wiederholen. Wenns höher wird, dann die Ytongs an der Rückwand andübeln. Hält bei mir am Land im sehr feuchten Naturkeller bereits über 25 Jahren. Einmal ein morsches Brettl ausgetauscht, sonst nix.
Das mit der Temperatur sehe ich ähnlich. Habe nach einem Umzug leider zur Zeit keine perfekten Bedingungen mehr. Aber auch mir ist bei aktuellen Jahresscwankungen zwischen 10 und 18 Grad noch kein Wein umgekommen oder frühgereift! Tatsächlich ist Dunkelheit wohl das wichtigste!
Bei manchen Weinen lohnt sich auch ein Weinlager zu mieten. In der Schweiz ist das realtiv verbreitet, in Deutschland gibt es das wohl auch aber eher selten. Mövenpick macht es in der Schweiz, in Deutshcland habe ich davon aber noch nichts gehört. Bei einer guten Kiste Bordeaux kann man sicher auch das Geld für die Miete verschmerzen.
Weinlagern kann man extern bei Pickens. http://www.pickens.de
Zumindest in HH oder Berlin. 6 x 12er Bordeaux-Kisten kosten pro Monat um die EUR 18,00. Klimatisiert versteht sich.
Schönes Thema, würde mich freuen, wenn mehr rund um den Wein geschrieben würde. Themen könnte sein: Die richtigen Gläser, Karaffen und Flaschenöffner. Oder auch das passende Wasser zum Wein.
Nur das nicht! Nicht noch mehr Artikel von dir du Angeber mit schwachen Nerven. Kleines Kino, abgelutschte Artikel, Büttel der Springer-Presse. Verpiss dich heim wo du herkommst, aber erspar uns weitere Jahre von dem Scheiß den du da verzapfst, du Kellerkind aus dem Schluchtenscheißerland!
Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut.
(Klaus Kinski)
Der Artikel mag evtl. nicht vor neuen Erkenntnissen strotzen, dennoch mag er für den einen oder anderen von Interesse sein. Er rechtfertigt außerdem natürlich in keinster Weise solch primitive Ausfälle, Herr Rebenkaiser.
Für mich ist der Artikel einfach beruhigend – und zwar deswegen, weil er mir vermittelt, dass es auch noch andere Verrückte gibt! Und weil ich dadurch den Eindruck bekomme, als wär der Captain höchstpersönlich bei mir zu Besuch gewesen…
das ist ein schönes Kompliment..
Interessant, ein Wahnsinniger wurde aufs Schiffsdeck gespült.
Naja – irgendwo ist auch im Dunklen das Ende der Fahnenstange erreicht. Hatte mal ein paar Flaschen Roten mangels Keller im Wohnzimmerbüffet, völlig im Dunklen aber wohl ständig über 20 Grad – vor allem im Sommer. Die hatten es alle recht schnell überstanden! 🙁
Jetzt im Keller schwankts zwischen 12 und 18 Grad. Im Winter sind die Weißen trinkfertig temperiert und im Sommer die Roten… 🙂
bei Balthasar Ress in Hattenheim gibts eine „Winebank“
Rebenkaiser klingt irgendwie so nach Tetrapack-Weinmarke.
😉
Und so falsch liege ich da gar nicht.
http://www.marktguru.at/content/Zielpunkt/1528/tags/9/71306.jpg