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Wie und wo Wein wohnen soll

Das ist Herrn Obamas Weinkeller. Am 6. November wissen wir, ob er ihn behalten darf...
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Der Captain hat seinen Schiffsbauch. Dort unten lagern ein paar tausend Flaschen guter Weine. Nun, das hat nicht jeder. Wie aber soll man Weine heute lagern? Im eigenen Keller? Oder reicht ein Klimaschrank? Hier ein paar Tipps.
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Es gab Zeiten, sie sind noch nicht so lange her, da hatte jeder gute Haushalt einen Vorrat an Wein im Keller liegen. Abends stieg ein Familienmitglied, meistens der Hausherr, in die Gewölbe des Hauses hinab und trug eines oder mehrere Gebinde in das Kunstlicht der Küche. Dort wurde entkorkt und meistens schon während der Zubereitung des Abendessens getrunken. Beim Servieren der Hauptspeise hatten die Familie und ihre Gäste ordentlich einen in der Krone.

Das ist vorbei. Und schade drum. Denn heute holt man den Wein aus der Vinothek und lässt ihn gerade mal ein paar Stunden ruhen. Nur das Besaufen während des Kochens ist geblieben. Da sehnt man sich nach den alten Zeiten zurück. Die mit Keller und Kultur.

Richtig. Jetzt wird nachgedacht, was dann bei einem selbst so im Keller herumliegt. Die alten Kartons des Flachbildschirms beispielsweise. Dann die der digitalen Spiegelreflexkamera und des Apple-Notebooks. Könnte man alle entsorgen. Auch die Reste der Ikea-Kommode aus dem vorangegangenen Haushalt. Kann auch weg. Dann ist Platz genug für ein Weinregal. Oder für einen ganzen Weinkeller.

Wir Kellerkinder

Doch wie soll so ein Keller aussehen, wie soll er eingerichtet sein? Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein guter Weinkeller haben muss? Zumindest auf die letzte Frage gibt es eine einfache Antwort. Ein guter Weinkeller muss eine konstante Temperatur aufweisen, am besten zwischen 8 und 12 Grad. Die jahreszeitenbedingten Schwankungen sollten maximal 4 Grad ausmachen und die Luftfeuchtigkeit muss relativ hoch (etwa 70 %) sein. Um den Keller sollten weder Wasserrohre noch Heizungsrohre platziert sein. Den Heizungsrohre geben Wärme ab, Wasserrohre können nach strengen Wintern platzen. Und der Keller sollte ruhig liegen.

Schwieriger wird es bei der Einrichtung. Ein kleiner Keller lässt sowieso nur ein bis zwei Regale zu, da muss man über die Gestaltung nicht viel nachdenken. Trotzdem darf man beim Regal nicht sparen; so manch billiges Weingestell bricht unter der jahrelang getragenen Last unerwartet zusammen. Besser massives Material. Und gut an die Wand genagelt.

Wer einen alten Gewölbekeller mit mindestens zehn Quadratmeter frei hat, kann sich leicht einen gemütlichen Wein-Hobbyraum basteln. Die Ziegel kärchern, den Boden eventuell mit Sand oder Kies bestreuen und in die Mitte ein altes Weinfass stellen – fertig ist die Weinidylle.

Kitschig? Stimmt, doch wer will schon einen Weinkeller mit grauen Betonwänden und glänzendem Estrichboden? Ist der Keller richtig groß, kann man spezielle Kellerarchitekten anheuern, die zusätzliche Gewölbe einbauen und eigene Klimazonen schaffen. Meistens kommt dann auch ein Verkostungstisch rein, vorzugsweise eine Holzplatte mit Beinen aus rostigem Metall. So ein Designerkeller kostet Geld, macht aber Sinn. Er schafft Atmosphäre. Es soll Menschen geben, die solche Weinbunker das ganze Wochenende nicht verlassen.

Wer keinen Keller hat, sich aber Sorgen um die korrekte Lagerung seiner Weine macht, dem sei der Weinschrank angeraten. Der schaut meistens aus wie ein Kühlschrank mit Fenster. Auch die sanft-bräunliche Glastönung macht das Objekt nicht schöner. So ein Weinschrank ist ein echter Fremdkörper in einer Küche. Doch wo soll er sonst hin?

Weinschrank? Besser als Einbauteil

Da gibt es wenige Möglichkeiten. Wenn man eine Küche neu plant, dann ist es ratsam, den Weinschrank als Einbaugerät zu konzipieren. In eines der Möbel integriert. Nicht unbedingt neben dem Backofen – schon wieder die böse Wärme!

Der gute Weinschrank hat zumindest zwei separate Klimazonen. Eine für Weißweine. Und eine für rote Gebinde. Ebenso kann er die Luftfeuchtigkeit konstant halten. Langzeitversuche haben zudem bestätigt, dass man Weine im Klimaschrank auch Jahre aufbewahren kann. Will man Romantik beim Öffnen, muss man die Flasche aber mit künstlichem Staub bestreuen. Den kann man bei Ausstattern bestellen. Kein Witz.

Weinkühlschränke gibt es zum Beispiel bei Amazon.

 

Datum: 30.10.2012 (Update 9.1.2015)
 

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