Es ist eine traurige Geschichte mit gutem Ausgang. Sie erzählt von einem starken Vater, der seinen feinnervigen Sohn in seine Fußstapfen treten lässt. Sie erzählt aber auch von einem Erwachsenwerden, das vor der Zeit erwachsen macht.
Alois Kracher war ein Lackl (österr. für „ganzer Kerl“) von einem Mann, ein lebensfreudiger Bär, ein Hansdampf in allen Gassen. Und er war ein positiver Mensch. Positiv auch im Sinne, dass er seine Kenntnisse und Erfahrungen jedem weitergegeben hat, der sich dafür interessierte. Kracher war ein Mensch nach dem Internet-Prinzip: er teilte sein Wissen und wurde dadurch größer.
Alois Kracher war der wichtigste Süßweinwinzer der letzten zwei Jahrzehnte. Weil er – mit Ausnahme von Istvan Szepsy im Tokaj – der einzige Weinmacher in diesem Segment war, der Visionen hatte und Kreationen entwarf. Dass diese manchmal auch überbordeten, hat der Marke Kracher nie geschadet. Denn die Person Alois Kracher, stets und überall präsent, war die Marke. Er alleine hat gereicht.
Doch dann erkrankte Alois Kracher und starb noch vor seinem fünfzigsten Geburtstag. Zum Begräbnis kam der österreichische Bundeskanzler. So etwas war noch keinem Winzer zuteil geworden.
Am Hof blieben drei Generationen zurück. Der alte Vater, der nicht noch einmal das Zepter übernehme konnte. Michaela Kracher, die Witwe von Alois. Und Gerhard, der Sohn. Gerade 26 Jahre alt. Er übernahm.
Und wurde schnell erwachsen. Es war dem Captain eine Freude zuzusehen, wie Gerhard Kracher in die Schuhe das Vaters wuchs, wie schnell das ging und wie klug er es anstellte. Das Erbe des Vaters wurde gepflegt und gehütet, gleichzeitig begann der Sohn einen eigenen Stil zu präzisieren, etwas eleganter, etwas fruchtiger, etwas mehr der derzeit herrschenden önologischen Moderne entsprechend.
Ein guter Einstiegswein für jene, die die höheren Kategorien in ihrer neuen Prägung kennlernen wollen. Diese Trockenbeerenauslese hat eine sortentypische Nase und duftet in seiner Wahrnehmung sogar nach Weichseln und reifer Ananas. Am Gaumen dann eine leichte, sehr elegante Bitternote.
Die Traminer TBA hat 180g Restzucker und 12,5 Alkohol.
Der Preis wird ca. bei € 45,00 liegen.
Schöne Grüße aus Illmitz,
Gerhard Kracher
Hallo Herr Kracher, ich grüße aus dem Saarland und trinke heute abend die letzte Flasche Nouvelle Vague auf Ihren verehrten Vater, den ich in Düsseldorf kennengelernt habe. Es freut mich zu hören, daß Ihr Betrieb weiterhin so gut läuft. Alles Gute.
danke
lagweiliger Film, sorry
lagweiliger Film, sorry