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Das burgenländische Weingut Oggau hat mit seinen Etiketten den wichtigsten Designpreis der Welt gewonnen. Chapeau! Das zeigt die Möglichkeiten guten Marketings. Und beweist, dass Wein endlich in der Postmoderne angekommen ist.
Früher waren Weinetiketten egal. Man hatte eines. Basta. Meistens war es ein Familienetikett, ein Logo (wenn man das überhaupt so nennen darf), das seit Jahrzehnten auf der Flasche klebte. Hat der Jungwinzer Glück, so ist dieses Etikett unverwechselbar (wie etwa bei J.J. Prüm oder Egon Müller). Hat er Pech, so muss ein neues Etikett her.
Design war Jahrzehnte nicht gefragt, Grafik noch viel weniger. Irgendwo musste ein Wappen, ein Haus, oder ein Rebstock abgebildet sein. Und der Name stehen. Das langte.
Erst als die Weine teurer und hochwertiger wurden, kam das Design zum Etikett. Schuld waren die reichen italienischen Winzer der Region Bolgheri, die ihren Ornellaias, Sassiacaias und Massetos ein anderes Aussehen verpassen wollten. Es sollte nichts an das große Vorbild Bordeaux erinnern. Also wurde alles Tradierte verstossen.
Heute will jeder junge Winzer eine komponierte und moderne Etikette. Die meisten Weinmacher sind aber immer noch zu wenig wagemutig und folgen den faden Gesetzen des Marketings.
Nicht so in Österreich, im Burgenland. Das Weingut Oggau (Gut Oggau) ist im Besitz der Familie Tscheppe-Eselböck, dem wohl schönsten Winzerpaar Österreichs. Die Eltern betreiben ein hippes Sternerestaurant, dort fällt das Design quasi von der Decke. Kein Wunder also, dass auch die Etiketten des Weinguts progressiv gestaltet sein müssen.
Doch das Konzept der ausführenden Werbeagentur Jung von Matt ging über Gewöhnliches weit hinaus. Man kreierte den Eselböcks (nicht ohne Anspielung auf gegebene Verhältnisse) eine Art Clan. Jeder der neun Weine bekam ein (fiktives) Familienmitglied zugeordnet, das den Charakter des Weins spiegeln soll. Facebook auf Flaschen. Und ausser dem gezeichneten Schädel bleibt vorne alles weiß und leer. Will man wissen, welcher Saft in der Flasche wartet, muss man das Rückenetikett lesen.
Es gab nicht wenige, die diesem strikten Konzept kaum ein Chance gaben. Doch die junge und urbane Klientel der Tscheppe-Eselböcks greift kräftig zu. Mittlerweile findet man die Weine mit den Charakterköpfen selbst in venezianischen Spitzenrestaurants. In einem Markt, der sich sonst gerne abschottet.
Nun haben die Etiketten von Gut Oggau den wichtigsten Grafik-Designpreis der Welt gewonnen, den Goldenen Löwen in Cannes. Das ist der Gipfel eines geplanten Siegeszug durch die Welt der Werbetrophäen. Denn selbstverständlich wollte die ausführende Agentur mit den Etiketten genau diese Auszeichnung einheimsen.
Denn ebenso selbstverständlich kann sich die Familie Tscheppe-Eselböck keine Agentur wie Jung von Matt (Sixt, Mercedes, etc..) leisten. Hier gilt das Gegengeschäft. Ein paar Flaschen für die Grafiker und den Agenturleiter. Und im Gegenzug viel freie Hand bei der Gestaltung. So bekommt jeder den Ruhm und die Aufmerksamkeit, die er sucht. Der Captain fragt, wann endlich der erste deutsche Winzer dieser Idee folgt und eine Agentur findet, die ihm ein spannendes Etikett gestaltet. Dann hat die fürchterliche deutsche Etiketten-Fadesse endlich ein Ende.
Ach, ich weiß nicht, mir geht dieser Designüberschuss immer öfter auf die Nerven auch, speziell in diesem konkreten Fall, weil das Gesamtpaket, Betrieb und Betreiber, Flaschen und Weine so durchgestylt sind, scharf an der Grenze zur Selbstgefälligkeit, nein, darüber hinaus. Ich mag das nicht, der Erfolg gibt ihnen freilich recht.
Ja, so viel kluges Marketing. Aber: wie schmeckt der Wein?
… ist …, durchgestylt ist, ein Beistrich fehlt auch, ich fordere, nein, ich erbitte demütigst eine Korrekturfunktion!
… äh, wie die Etiketten aussehen? Nein, eh okay, noch nicht oft getrunken, keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, mag aber Voreingenommenheit auch eine Rolle spielen, siehe oben. Captain? Wie sckmeckt der Wein?
ich finde der wein ist etwas überteuert…ist mitunter das teuerste weingut österreichs! teurer als winzer wie hirtzberger oder fx pichler! und die haben schon gesalzene preise
..und welche frage ist das nun?..
…wollte anfangs was anderes schreiben und hab dann vergessen die stimmung zu ändern…danke lieber captain dass sie mich aufklärten
ich kann verstehen, daß man meine mails gelöscht wurden, ich bleibe aber bei meiner meinung über diese seite und den autor der artikel: unerheblicher journalismus
Bitte gehen Sie ins Detail und begründen Sie Ihre Kritik. Alles andere ist wenig konstruktiv.
An der schlechten Grammatik lag es nicht. Da sind wir tolerant. Das Verfassen von haßerfüllten Kommentaren voll blinder Wut mag in Ihrer Heimat eine anerkannte Kulturtechnik sein. Jedoch hier, im Heimathafen des Captain, wird das nicht geduldet. Entsprechende Einträge werden von uns gelöscht. Leider manchmal nicht schnell genug. Aber dankenswerterweise gibt es Besucher, die uns Verstösse dieser Art rasch melden. Insgesamt tun uns Menschen, die es nötig haben öffentlich herumzupöbeln, einfach nur leid.
Man kann, man muss das mehrfach unterstreichen: Stil und gute Sitten hier zu wahren, ist des Captains vornehmste Pflicht! Weiter so!
ich muss mich über die zensur hier schon sehr wundern.
daß man hier nix gegen den käptn posten kann versteh ich, aber daß die eselböcks sakrosankt sind und jedes kritische mail gelöscht wird, das verstehe ich nicht.
Die Posts wurden gelöscht, weil sie persönlich beleidigend waren.
Kann dieser unglückliche Menschenfeind seine Pöbelein nicht anderswo platzieren? Es gibt sicherlich irgendwo Sexforen, wo man sich über entwürdigende Beledigungen freut.
Nachdem man sich zäh durch die jauligen Pöbeleien eines einzelnen Kleingeistes lesen musste, würde ich gerne nochmal aufs Thema zurückkommen.
Klar, tolles Design, klasse Marketing-Idee, aber wird man diese Idee in ein Paar Jahren noch ertragen können? Ich halte das Riesenkonzept eher tauglich für einen kurzlebigen Marketing-Gag.
@fizz: „etwas überteuert“ – das ist wohl noch untertrieben …
@cptn: was das „schönste Winzerpaar“ anbelangt, kann ich nachvollziehen, aber ob das Likas & Johanna in der Wachau, oder vor allem Marion E. aus dem Weinviertel auch so sehen 😉 ?
@all: die 07er serie gefällt durchgängig, bei den 08ern seh‘ ich schwächen bei der jugend, die ja alles andere als basisbepreist ist.
ps: weiß noch immer nicht, warum ich nicht unter pivu posten kann
schönstes winzerpaar: sie hat halt diesen kate moss blick, das machts.
pivu post: das ist auch mir ein rätsel..
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