Wein-Quiz März: Böses Tignanello-Gerücht

Später Nachmittag am Schiff. Der Captain trinkt heißes Wasser. Nach der gestrigen Alkoholorgie (und zwar wirklich) brummt ihm ganz gehörig der Schädel. Und die Muskeln sind schwach. Den Ersten Offizier nervt es, die andauernde Selbstzerstörung des Captain mitverfolgen zu müssen. Er verdonnert ihn ab Samstag zur Enthaltsamkeit.

Captain: Ja, ich weiß, was du sagen willst…
Erster: Dann brauch ich es ja auch nicht zu sagen.

Captain: Besser so. Mein Zustand lässt laute Worte nicht zu.
Erster: Du säufst dich noch zu Tode. Seitdem das mit den Schnäpsen wieder angefangen hat, bist du nicht wiederzuerkennen.

Captain (sucht den Spiegel): Wieso, bin ich aufgequollen?
Erster: Nein, aber ein Wrack. Und du stinkst. Nach Alkohol. Du führst dich auf, wie Nicolas Cage in Leaving Las Vegas.

Captain: Stimmt, ich muss kürzer treten. Ich schaffe es ja selbst nicht mehr, meine Beiträge am Vormittag zu schreiben, weil ich jede Nacht so spät heimkomme.
Erster: So spät? So früh meinst du wohl. Ein Elend.

Captain: Aber mir schmeckts halt so gut…
Erster: Sagte der Zuckerkranke zur Buttercremetorte.

Captain: Was fehlt eigentlich?
Erster: Die dritte Frage. März ist schon fast zu Ende und du hast die dritte Frage noch nicht gestellt. Vor allem warten diesmal viel mehr Menschen auf die Frage, weil die ersten beiden Fragen so einfach waren.

Captain: Na, das wird diesmal anders sein. Ich mach es wieder schwerer.
Erster: Hast du denn die Frage schon?

Captain: Längst vorbereitet, mein Lieber. Denn ich kann ja auch vollfett arbeiten und sogar ein Schiff steuern, wie du weißt.
Erster: Ja, wenn ich dir unter die Arme greife, dann schon. Komm, stell die Frage, damit ich weitermachen kann.

Also: Der Tignanello von Antinori war einer der ersten neuen Kultweine der Toskana. Schon alleine deswegen, weil er sich gegen die bestehenden Verordnungen stemmte und als „Tafelwein“ auf den Markt gebracht wurde. Vor fast 40 Jahren hielt man es für ausgeschlossen, einen teuren Wein als Marke etablieren zu können. Doch der Tignanello breitete den Weg für hunderte andere Spitzenkreationen Italiens, die heute mehr oder minder erfolgreich sind.

Das Fantastische am Tignanello ist seine Verfügbarkeit. Selten ist ein Jahrgang wirklich ausverkauft. Und Antinori schafft es auch, in schlechten Jahren einen einigermaßen guten Wein zu keltern. Zum Beispiel 1993. Oder 2002. Das lässt viele Zweifel entstehen, ob da alles mit rechten Dingen zugeht.

Gehen wir den Spekulationen rund um den Tignanello ruhig einmal nach. Da ist oft und gerne davon die Rede, dass diese vom Sangiovese dominierte Cuvée in manchen Jahren gar nicht vom Sangiovese dominiert wird. Und dass die Trauben von anderen Gütern Antinoris kommen. Der Cabernet Franc sogar aus Ungarn.

Sagt man.

Und jetzt die Frage: Wie heißt die ungarische Weinregion, in der Antinori ein Weingut besitzt, das gerüchteweise in machen mittelmäßigen italienischen Weinjahren die Cabernet-Franc Trauben für den Tignanello liefern soll? Die Frage klingt schwerer, als sie ist.

Erster: Stimmt. Ein bisschen googlen und alle 316 Teilnehmer bleiben an Bord.
Captain: Na, abwarten. Es ist ein fieser Hund eingebaut. Und der kann beißen.

Ich muss wie immer erwähnen, dass es sich hier nur um die dritte von vier Fragen handelt, dass also noch eine weitere Frage folgt. Alle Einsendungen müssen an folgende Mailadresse gesandt werden: info@www.captaincork.com. Die große Facebook-Gemeinde des Captain kann auch – wie immer – an die private Mail des Captain senden. Richtige Antworten, die hier unten öffentlich eingestellt werden, sind ungültig und werden sofort gelöscht. Einsendeschluss für alle vier Fragen ist der 31. März 2010 um 23:59 Uhr. An diesem Tag wird auch die letzte Frage gestellt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, ebenso die Teilnahme von Jugendlichen unter 18 Jahren. Viel Glück.

Kopfweh-Captain hört belanglose aber schöne Clubkultur von Burial.