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Vinho Verde: es prickelt im Norden…

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Vinho Verde ist der prickelnd-frische Sommerwein aus Portugal. Meistens nicht teuer aber oft - naja - etwas flach. Wir haben jetzt einen gefunden, den man wirklich trinken kann.
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Die Römer taten zwei Dinge besonders gern: die Welt erobern und gut essen und trinken. Weiß man aus Asterix. Der eine oder andere von ihnen gelangte dabei auch nach Portugal, genauer gesagt in den Norden des Landes, und von dort trug er die Kunde eines wunderbaren Weins in seine Heimat. So ist in den uralten Schriften von Seneca und Plinius bezeugt, dass bereits damals im heutigen Gebiet des Vinho Verde Wein gemacht wurde.

Anstrengender Boden, ausreichend Regen.

Warum? Weil es geht. Sehr gut sogar. Im Westen liegt der Atlantik, von dort kommen kühlende Winde. Der Boden besteht großteils aus Granit, das heißt die Reben müssen richtig arbeiten, und das wiederum gibt gutes Traubenmaterial.

Vinho Verde heißt das Gebiet übrigens nicht, weil der Wein grün ist. Sondern es regnet dort extrem viel, mehr als 1.200 Milliliter im Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel wie in Berlin. Der meiste Regen kommt im Winter und im Frühjahr runter. Sobald es warm wird, explodiert die Vegetation und das ganze Gebiet wird grün – verde eben.

An die Spitze gearbeitet.

Mitten in diesem wunderschönen, grünen Gebiet liegt die Sociedade Casal de Ventozela. Das war schon im 19. Jahrhundert ein Landsitz. Vor etwas mehr als 35 Jahren erwarb es der heutige Besitzer José Ferreira Cortinhas. Langsam aber sicher arbeitete er sich seitdem zu den besten Produzenten des Vinho Verde empor.

Bevor wir gleich eine Flasche seines Weins öffnen, sei noch kurz erklärt, was es denn nun mit diesem Wein auf sich hat und warum der in der warmen Jahreszeit einfach so gut schmeckt. Vinho Verde hat wenig Alkohol, meist sind es um die 10 Volumenprozent Alkohol. Er schmeckt frisch und leicht, untermalt vom leichten Prickeln der Kohlensäure. Die ist aber bei weitem nicht so hoch wie in einem Schaumwein.

Prickelt etwas.

Früher entstand die bei der so genannten malolaktischen Gärung. Dabei wandelt sich die harsche Apfelsäure des jungen Weins in die sanftere Milchsäure um. Beim Rotwein ist das unerlässlich, beim Weißwein vermeiden die Winzer die „Malo“ in der Regel, da der Wein dabei etwas an Fruchtigkeit einbüßt. Heutzutage wird der Wein bei der Abfüllung mit Kohlensäure versetzt. Und genau diese Kohlensäure ist es, die den Wein so einzigartig, so leicht und erfrischend wirken lässt.

Genug geschwärmt, schauen wir mal, was der Branco Vento’z von Casal de Ventozela kann. Der Alkoholgehalt liegt mit 11,5 Volumenprozent angenehm niedrig – den kann man auch mal in der Sommersonne trinken.

Geradlinig fruchtig und knackig frisch.

Im Glas glänzt der Wein in mittlerem Zitronengelb. Die Nase ist genau so, wie wir sie von einem Vinho Verde erwarten: knackig frisch steigen da Düfte von Zitrone und Limette auf, schlängeln sich Noten von grünem Apfel empor. Nichts Komplexes. Aber das will dieser Wein auch gar nicht.

Herrlich, beim ersten Schluck dieses Prickeln am Gaumen! Hier geht der Geschmack dann etwas in die Breite, zur Zitrone gesellt sich gelber Apfel, frische Honigmelone rollt vorbei und eine Aprikose schmeichelt im Abgang noch dem Gaumen. Begleitet von einer süßen Note, die den Wein etwas in die Breite gehen lässt.

Leicht süßlich am Gaumen.

Unser Fazit: ein schöner Wein, der am Gaumen eher leicht süßlich als spritzig ist, das muss man mögen. Unsere Essensempfehlung dazu: ein Salat mit vielen Meeresfrüchten und Zitronendressing.

  • Vinho Verde Branco Vento’z von der Sociedade Casal de Ventozela für 5,98 Euro bei Willenbrock.
 

Datum: 11.6.2015 (Update 2.9.2015)
 

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