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Danach habe ich Jahre gesucht und nun außerhalb von ?Düsseldorf? endlich gefunden.
Eine Milch-Tankstelle direkt beim Bauern. Weder pasteurisiert noch homogenisiert, Fettgehalt über 4 Prozent. Einfach hinfahren, Pulle drunterhalten (es gehen auch Weinflaschen, wie man mir vorab am Telefon erklärte), Milch rein, bezahlen und das rund um die Uhr. Toll. Denn es gibt nichts besseres als ganz frische, unbehandelte Milch.
Selbst Bioläden in den Städten bieten kaum unbehandelte Milch an, weil es sich bei der kurzen Haltbarkeit kaum lohnt. Die am Hof haben zweimal täglich Reinigung der Abfüllanlage, sagen sie. Und wenn die Milch ganz frisch ist, sollte das Nicht-Pasteurisieren kein Problem sein, eigentlich. Jedenfalls ist der Verkauf ab Hof völlig legal.
Ich bin also hingefahren (mit dem Rad), um mir eine Kostprobe zu holen. Hier ist mein Bericht und am Schluss der Link zu einem Video, wo man sieht, wie ich den Milchautomaten bediene. Das Foto hier unten zeigt allerdings eine andere Miclhtankstelle.
Gerade frisch gezapft bei Gut Holterhof und schon im Weinglas: Château Lait-Cru 2014 vom rechten Rheinufer, daher ein höherer Anteil von Holstein-Friesian-Milchrindern. Ich notiere:
Im Glas enorm brilliantes Weiß mit ebenso funkelnd weißen Trübstoffen. Absolut blickdicht. In der Nase zarte Anklänge von Butternoten, weißer Schokolade, dezent hintergründige Noten von Gänsestall, vielleicht auch sommerlicher Kuhwiese.
Am Gaumen erschließt sich ein wunderbar schmelzig, komplexes Mundgefühl nach ungesüßten Sahnedrops, guter, dichter Körper, ausfüllend wie lang. Mit 4 Prozent Fettanteil eher im Spät- oder gar Trockenausmelkbereich anzusiedeln. Wunderbar komplex, aber auch fordernd-sättigend wegen des rohen Zustandes. Ich tippe, die Milchkühe wurden mit Mahler, eher noch mit Wagner beschallt, vielleicht auch Free-Jazz, mir fehlt da die Verkostungserfahrung. Auf jeden Fall ein authentisches Geschmackserlebnis.
Wird mit Reife in den nächsten sechs Stunden sicherlich noch zulegen, um danach wunderschön und vorbildlich abbauen zu können. Ich empfehle Kellerreifung bis 25. Juli 2014. Leider fehlen die herrlichen Fettklumpen an der Oberfläche, daher „nur“ 94-96 Punkte, nach Reifung 51 vielleicht mit Wohlwollen auch maximal 54 Punkte. Schwer vorherzusehen.
Und hier ist mein Videobericht.
1 Liter Milch für 1 Euro an der Milchtankstelle vom Gut Holterhof der Familie Breloh in Hilden bei Düsseldorf.
Bei welcher Temperatur wurde verkostet? Ungekühlt? Wie verändert sich der Geschmack bei Kühlschranktemperatur?
Lässt sie sich eiskalt gut zu Milchschaum aufschlagen?
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Ist Zubereitung von Frozen Yoghurt etwas an das sich Anfänger heranwagen sollten?
Hervorragender Artikel, denn der Mensch lebt nicht vom Wein allein. Vor allem ist zu hoffen, dass uns die EU-Bürokraten den Rohmilchgenuss nicht irgendwann verbieten. MIt Käse haben sie es ja schon mal versucht
Falls mal keine Zeit bleibt, um dorthin zu fahren: Rheinischer Bauernmarkt am Friedensplätzchen in D-Unterbilk; Vorzugsmilch vom Stratmannshof. Erste Sahne!
und dann am nächsten Tag, wenn sich der Rahm oben abgesetzt hat, der erste Schluck aus der Flasche , himmlisch……..den dünnen Rest kann man dann an die Mitbewohner weitergeben. Wenn man nett fragt kann man sich eigentlich bei jedem Milchbauern Milch direkt ab Melkmaschine zapfen….keine Sorge wegen ‚Keimen‘, die Milch wird so oft und so gründlich untersucht und die Abzüge beim Milchgeld sind so hoch, dass sich da kein Bauer Schlamperei leisten kann.
ich liebe frische Kuhmilch … aber hier in der Gegend (Rund um Wü) hat vor einem halben Jahr der letzte Milchbauer seine Kühe abgegeben und jetzt muss ich die gepanschte Milch im Laden kaufen … ich vermisse meine Milch … ich vermisse den leckeren Pudding … ich könnt‘ heulen 🙁
Bin als Kind immer in unserem Kaff zum Bauern mit ner Kanne gelatscht und habe die kuhwarme Milch abgeholt,
Da kann konnte geschmacklich keine andere Milch mithalten 🙂
Armes Deutschland wenn frische Milch für viele was „Unbekanntes“ ist. Aber Kühe sind ja auch lila.
rohmilch ist eine grosse köstlichkeit! aus ihr lässt sich auch saure milch machen( in sommern wie diesen eine schöne erfrischung!) , die ja mit todmilch nur bitter wird.
Danke für den Tipp! Ist ja gar nicht weit von Flingern-Süd aus. Muss ich mal unbedingt hin.
Super, dass dieses Thema so viel Anklang findet. Die Milch-Tankstelle ist eine tolle Institution, und ich kann sie nur empfehlen! Man findet Mich in allen Formen in den gängigen Supermärkten…fettreduziert, homogenisiert, pasteurisiert, länger haltbar, ultra-hocherhitzt, als Kondensmilch, Trockenmilch….ja sogar Soja- und Reismilch findet man leichter als eine ursprüngliche Kuhmilch, die einfach nur das ist, was sie ist. Absurd, aber so sieht’s aus. Ich kann aber aus Erfahrung sagen, dass es Hoffnung gibt, auch in Bio-Supermärkten. Z.B. Nordstraße Ddorf…erstklassige Vorzugsmilch. „Brot & Butter“ auf d. Steinstr. in Ddorf: Ebenfalls Vorzugsmilch. Das ist nichts anderes als Rohmilch, die aber im „normalen“ Handel vertrieben werden darf, aufgrund der strengen Auflagen und Kontrollen. Wer sich nicht mit Roh- oder Vorzugsmilch anfreunden kann, der gehe doch mal in den Laden „Hof und Feld“ auf der Nordstr. in Ddorf. Die Milch ist pasteurisiert, aber kommt direkt von Bauernhöfen im Umland. Köstlich. 😉
Ahoi Sandro!
Gleich so viele Tipps für Düsseldorf. Herrlich. Die muss ich doch gleich mal die Tage abklappern. Besten Dank, Gruß von der Kiefernstraße.