Das große Einfache ist eine Sehnsucht, die vor allem Menschen aus Nordlagen befällt. Menschen aus Südlagen (Italien, Spanien, Steiermark) haben das große Einfache ja jeden Tag vor ihrer Haustür.
Sauvignon und Salbei sozusagen. Und Naturprodukte, die noch echte Naturprodukte sind. Und wie echte Naturprodukte schmecken.
Auch an Bord frönt man gerne dem großen Einfachen. Weintester Rainer Balcerowiak beispielsweise, der niemals müde wird, delikate und saugute Weine unter zehn Euro aufzustellen. Was nicht heißt, dass er sich nicht gerne mal eine Flasche guten Chablis reinzieht. In Sachen Chablis hat er den Captain überzeugen können, dass aus dieser missbrauchten Gegend jetzt wieder geniale Weine kommen.
Der Captain, ein Etiketten- und Altgegend-Trinker (Bordeaux, Burgund, Piemont, Toskana, Wachau, Mosel, Rheingau und 14 Quadratkilometer Napa Valley) kommt mit dem großen Einfachen nicht so gut zurecht. Deswegen ist er oft völlig pleite.
Weniger teuren Wein also. Das muss aber nicht weniger besseren Wein heißen.
Da nicken die Kollegen, die hier mittrinken, denn das wussten sie immer schon. Nur der Captain stellt sich immer taub und bleibt störrisch, weil er einfach nicht wahrhaben will, dass man für weniger Geld auch sehr gute Weine bekommen kann. Weine zudem, die durch ihren geringen Preis auch gute Alltagsbegleiter werden.
Einen solchen Alltagsbegleiter hat der Captain aus Bremerhaven mitgebracht. Und den hat ihm ein alter Weinhändler empfohlen, der dort eine schöne Vinothek leitet.
Es ist der Blauschiefer Riesling. Vom meist genialen Moselwinzer Markus Molitor.
Und der Wein hat tatsächlich so ziemlich alles, was ein guter Riesling haben muss. Ein „guter, einfacher Riesling“ hätte der Captain jetzt fast geschrieben. Doch einfach ist dieser Wein nun wirklich nicht.
In der Nase ein willkommener Pfirsich, etwas Zitronengras, dann Basilikum und ein bisschen Himbeeressig (der von Gölles, den man auf Salate sprayen kann).
Danach das, was der Captain den entzifferbaren Schiefergruch nennt. Also jenen Duft, der ihn immer an Schiefer denken lässt. Und der wie zum Beweis immer bei Weinen vorkommt, deren Reben auf Schiefer wachsen.
Im Mund dann wieder Pfirsich, ein bisschen Aprikose. Aber das ist egal, denn die unglaublich harmonisch auftretende Mineralität macht diesen kleinen Riesling zu einem echten Genuss. Und das auch jenseits des Alltagsweins. Trocken steht am Etikett, doch so trocken wird er nicht sein. Jedoch weit entfernt von feinherb.
Diese kleine, schmelzige Süße tut dem Wein ungeheuer gut, macht ihn erst besonders. Und verbunden mit der Mineralität auch exzellent. Der geringe Alkohol (11,5 %) tut ein weiteres.
Der Captain hat die großflächige Einlagerung angeordnet. Der beste Alltags-Gutsriesling seit langer Zeit. Und auch der Beweis einer großen Handschrift. Molitor eben. Keine Diskussion notwendig.
herr klimek, bitte schreiben Sie mehr über wein und signifikant weniger über Ihre kreditkarte, Ihre platte am kopf, Ihre schwanzgrösse oder Ihre einstellung zu chanukka-das interessiert nicht!!! ich bin es leid, bei captain cork ständig komplett überflüssige und irrelevante ausführungen zu Ihrer person lesen zu müssen. reden Sie bitte über wein, der rest ist wurst!
Es geht mich nichts an, aber ich lese diese Geschichten gerne. Warum gehen sie auf die Seite? Sind sie Masochist oder einfach ein Spinner der sich nur wichtigmachen will? Das war’s auch schon von mir. Never Fed a Troll!
ich find diese pfadfindermässige “ boys will be boys“-solidarität echt dufte! nur interessieren mich bei einer “ weintageszeitung im netz“ diese buberlpartien nicht im geringsten.
zum trollvorwurf-das interessiert mich nicht im geringsten! nur möchte ich hier gern mehr über wein statt über klimek lesen . diesen wunsch formulierte ich, das ist alles.
Klasse, ich lese so was ebenfalls sehr gerne. Ist doch nett mal ein bisschen off topic zu plaudern, finde ich.
Für den Preis eines Flacons Vetiver bekommt man schon zwei GGs oder kriegt drei Flaschen von der Fattoria Kappa. 😉
Na? Schwanz zu klein?
Dufte sagt hier keiner, Buberlpartie auch nicht. Könnt ihr doofen Österreicher euren Hass nicht in eurem Land ausleben und uns und die Seite verschonen?
…sehe es wie meine Vorredner(-schreiber). Wer keinen Sinn für Humor hat, ist hier fehl am Platze!
Molitor ist genial. Punkt. Aus. Ende.
Kenne bislang nur den 2011er Blauschiefer und fand den Klasse. Das bisschen Süße perfekt pariert durch die feine Säure. Auf dem Etikett steht Abfüller / bottled by M Molitor. Weiß jemand, ob das zugekaufte Trauben sind? Oder steht das auf allen Flaschen???
Auch wenn ich bei Molitor die Restsüssen noch mehr schätze, ist der Gutsriesling auch sehr gut. Noch besser gefällt mir da aber der Gutsriesling von Keller aus 2012, der natürlich von der Stilistik auch ganz anders ist.
Ist bei Keller auch so, für den einfachen Gutsriesling werden Trauben zugekauft. Das bedeutet, auch Keller schreibt beim einfachen Wein „Abfüller“ auf das Etikett. Stünde eine Lagenbezeichnung auf dem Etikett, müssten auch tatsächlich Trauben aus dieser Lage im Wein sein. Lasse mich gerne korrigieren wenn ich mich irre. 🙂
Ich fand ihn gut, aber nicht so herausragend. Von den einfachen 2012ern fand ich an der Mosel besonders Ansgar Clüsserath überzeugend und den Karthäuserhof. Letzterer wie fast immer. Und da vom Wein des Jahres die Rede war, können wir auch jenseits der Mosel schauen: Im 10 Euro-Dauerhoch scheinen sowohl Leitz als auch Schönleber nach wie vor zu sein.
Redet man bei Abfüllerweinen denn von Gutsrieslingen?
Für mich mit Abstand der beste Abfüllerweinen also aus zugekauften Trauben ist der Literriesling von Wittmann. Kostet 6,80 und hat alles was ein Basisriesling braucht. Finde den Basisriesling vom Keller zu bananig und den Gutsriesling von E-Schönleber zu penetrant nach Quitte schmeckend. Der tollste Gutsriesling heuer war für mich der Win Win von Von Winning.
Letzte Woche aufgrund diesees Berichts 2 Flaschen geordert und gestern abend die erste davon aufgezogen. Fazit: Das erste Glas gerade so geleert, den Rest dann zur Schorle degradiert. Nix besonders. Das kriegt jeder kleine Dorfwinzer der kein solches Renomeé besitzt genauso gut oder schlecht hin.