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Pfalz: Das berühmte Weinkaff am Ende der Welt

Da schau her.
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Ich zitiere aus dem sehr alten und klugen Buch „Der Weinbau am Haardtgebirge von Landau bis Worms“ von Johann Philipp Bronner aus dem Jahr 1833:

Forst liegt in der Mitte eines Halbzirkels, der durch eine ziemlich hohe Gebirgswand geschlossen, und wie zu Deidesheim von keinem Thaleinschnitt des Gebirges beeinträchtigt wird, wodurch die Wärme sich uneingeschränkt sammeln und wohlthätig einwirken kann.

Aber das ist nicht alles.

Auch die Böden sind eine Sensation. Besonders berühmt ist die Lage „Forster Ungeheuer“ mit ihren Basaltböden. Das gibt dem Wein eine enorme mineralische Struktur – zu erkennen an einer leicht salzigen Würze auf der Zunge.

Auch das Weingut Georg Mosbacher macht solche Weine. Der Betrieb wurde vor fast 100 Jahren gegründet. Heute führen ihn in der dritten Generation Sabine Mosbacher-Düringer und ihr Mann Jürgen Düringer. 18 Hektar bewirtschaften die beiden, auf fast 85 Prozent davon wächst Riesling.

Die Trauben für den Wein, den ich gleich aufmache, kommen aus dem Deidesheimer Herrgottsacker, das liegt ein bisschen südlich von Forst. Dort wachsen die Reben auf Buntsandstein. Das macht den Wein etwas blumiger und duftiger. Im Vordergrund stehen eher Aromen von gelben Früchte, weniger die mineralische Struktur.

Also ab ins Glas mit dem Herrgottsacker von Georg Mosbacher und einmal dran geschnuppert. Sanfte Zitrusnoten und gelbe Blüten schweben über einem Korb frischer Früchte: etwas Apfel, etwas Aprikose, ein wenig Mirabelle. Sehr schön!

Ich nehme einen ordentlichen Schluck. Schlank und präzise wie eine Messerklinge ist der Tropfen am Gaumen, die Zitrusfrucht wieder präsent. Dazu kommt eine klare und straffe Säure, die dem Herrgottsacker eine wunderbare Frische verleiht. Bekommt er ein wenig Luft und Temperatur (ruhig eine halbe Stunde vor dem Öffnen aus dem Kühlschrank nehmen), gesellen sich Aromen von Mirabelle, Aprikose und ein klein wenig Rapshonig dazu. Der Tropfen kommt auf gerade mal 12,5 Volumenprozent Alkohol.

 

Datum: 6.2.2018
 

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