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Mein Pouilly fuselt!

Hmm, wie mineralisch.
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Im Burgund sensationelle Wein zu finden, ist keine Kunst. Sehr gute Tropfen zum akzeptablen Preis hingegen schon. Der Captain hat im Pouilly-Fuissé diese Meisterleistung vollbracht und einen fantastischen Chardonnay gefunden, der nicht arg teuer ist.
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Regelmäßige Regenfälle zur Erntezeit, Spätfroste, Graufäule im Sommer, Hagelstürme. Wer macht Wein in so einem Gebiet?

Nun, einige der besten Winzer der Welt. Die Rede ist nämlich vom Burgund. Das Gebiet erstreckt sich von Lyon im Süden bis Dijon im Norden mit Chablis und Auxerre als Satelliten.

Die beiden Hauptrebsorten in diesem Gebiet sind der rote Pinot Noir und der weiße Chardonnay. Beide reagieren äußerst sensibel auf kleinste Unterschiede im Terroir.

Im Burgund ändern sich wichtige Faktoren wie Neigung und Ausrichtung der Hänge, Tiefe der Böden, Drainage, Wärmespeicherung und der Gehalt an Mineralien oft innerhalb eines einzigen Weinbergs.

Dadurch finden sich bei den Weinen des Burgunds die verschiedensten Stilrichtungen. Werfen wir mal einen Blick auf die Weißweine aus Chardonnay.

Ganz im Norden in Chablis entstehen schlanke, stahlige Tropfen mit betonter Säure. In der Côte d’Or zaubern die Winzer Weine von sensationeller Komplexität und Ausdrucksstärke. Im Mâconnais weiter im Süden werden sie körperbetonter, die Fruchtaromen schmecken reifer.

Genau dort, in Pouilly-Fuissé, besitzen die zwei Brüder Christophe und Franck Perraton ein Weingut mit neun Hektar Rebfläche. Sie haben es von ihrem Vater René übernommen, der es einst im Jahr 1970 gründete. Seitdem scheint ein bisschen die Zeit stehengeblieben zu sein bei den Perratons. Das ist in diesem Fall als Lob gemeint.

Der Name des Betriebs: Domaine Perraton Frères.

Jahrelang arbeiteten die beiden Brüder mit ihrem Vater, bevor der sich 2004 zurückzog. Seitdem haben sie nur wenig geändert. Es gibt neue Etiketten und sie haben einen neuen Wein ins Programm aufgenommen, der ein klein wenig mit Holz in Berührung kommt. Sonst machen sie alles wie immer. Auch beim Preis.

Denn bezahlbaren und guten Burgunderwein zu finden, ist während der vergangenen Jahre immer mehr zum Glücksspiel geworden.

Schauen wir also, was die Brüder mit ihrem Wein namens Clos Reissier in die Flasche gebracht haben.

Im Glas sieht man, dass dieser Wein kein Leichtgewicht ist. Zitronengelb schimmert er mich an.

Bereits in der Nase bietet er so einiges: Vollreife Aprikosen, Pfirsiche, dazu Ananas und leicht buttrige Noten, die so typisch sind für Chardonnay. Manchmal ist das Riechen ja nur Verkosterpflicht. Hier aber wird es zum Genuss. An diesem Wein kann man eine ganze Zeit lang einfach nur riechen, so schön ist das.

Bevor ich jetzt in Ergriffenheit erstarre, nehme ich den ersten Schluck. Leicht cremig gleitet er über die Zunge, hinterlässt einen langen Nachhall von Aprikose, Ananas und Pfirsich (in dieser Reihenfolge), gepaart mit einer leichten und frischen Mineralität. Wunderschön!

Tipp: Auf jeden Fall für eine Stunde in die Karaffe geben.

Dazu würden wir am liebsten jetzt und sofort ein paar Langusten vom Grill mit ordentlich Zitrone, Öl und Knoblauch essen. Oder Miesmuscheln im Gemüse-Weißwein-Sud.

 

Datum: 4.3.2018
 

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