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Nimm mal eine Nase Wein!

Echter Wein. Nach der Aromabar besser zu beschreiben...
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Das da oben sind keine Nagellacke sondern Geruchsproben. Captains Maat Thomas Golenia hat seine Nase reingsteckt. Und ein ideales Weihnachtsgeschenk gefunden. Für seine Weinfuzzi-Freunde.
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Jeder kennt diese Panik: Weihnachten naht unaufhaltsam wie eine Lawine. Dringend werden noch einige Geschenke gebraucht. Für den Chef, von dem man nur weiß, dass er gern sündhaft teuren Bordeaux trinkt. Oder für den verschrobenen Weinfreak aus der Verwandtschaft schwiegermütterlicherseits. Verdammt, was tun?

Mein Vorschlag: eine Duftbox mit Weinaromen. Wein schnüffeln statt Wein trinken. Und trotzdem Spaß haben. Hört sich komisch an, ist aber interessant. Worum geht es genau?

Dufttraining für die Nase, so könnte man das Konzept dahinter beschreiben. Aber warum soll das Riechen mit Düften trainiert werden, wenn der Wein eigentlich nur schmecken soll?

Weil Wein zum Großteil „gerochen“ wird, um ihn in seiner sensorischen Gesamtheit zu erfassen. Wer schon mal versucht hat, mit Schnupfen einen Wein zu identifizieren, weiß, dass es nahezu unmöglich ist, ihn geschmacklich zu erfassen. Nase zu, Geschmackssinn weg. Und schon lässt sich guter Wein kaum von seinem billigen Kollegen im Tetrapack unterscheiden.

Aromabar der Weindüfte

Vor mir liegen zwei verschiedene Exemplare der „Aromabar der Weindüfte“. Zum einen die große Box mit 24 Gerüchen von klassischen Rot- wie Weißweinaromen. Die andere Box mit 12 typischen Fehltönen, von denen ich hoffe, dass man sie nie im Glas haben wird. Und falls doch – mit diesen simulierten Fehltönen wird man darin geschult, solche Fehler überhaupt zu erkennen und sie nicht dem Wein zuzuschreiben.

Als Erstes nehme ich mir die größere der beiden Riechboxen vor. Das orangenfarbene Äußere mit der Größe einer Zigarrenkiste ist hübsch anzusehen. Genauso wie die beiden Hefte für Rot- und Weißweinaromen. Kein Wunder – die gesamte Aromabar-Serie wurde mit dem Red Dot Design Award für Produktdesign ausgezeichnet, was manche als Qualitätsnachweis betrachten. Immerhin.

24 Flakons!

Nach dem Öffnen der Schachtel verteilt sich ein Duftmix aller dort enthaltenen 24 Flakons im Raum. Spätestens jetzt sollte ich vorsichtshalber die Tür verriegeln, denn der parfümgeile Captain wäre nicht mehr zu halten, wenn er das riechen sollte. Da ist er hartnäckig wie Zahnstein.

Die kleinen Flakons sind mit Ziffern durchnummeriert. Welche Ziffer zu welchem Duft gehört, wird in den beiliegenden Heftchen verraten. Das animiert zum Schnuppern, ohne zu wissen, welcher Duft in den Flakons steckt.

Fremde und vertraute Düfte zuordnen zu können, ist gar nicht so leicht. Anfangs tat ich mir mit einigen schwer. Was wohl daran liegt, dass manche Düfte im Alltagsleben deutlich präsenter sind als andere.

Während ich Ananas, Zitrone und Orange sofort herausriechen konnte, hatte ich bei Feige, Stachelbeere, Waldbeeren oder der Pflaume anfangs Probleme in der Zuordnung. Man kennt den Geruch und kann ihn verdammt noch mal nicht benennen! Übrigens ein bekanntes und verbreitetes Phänomen.

Doch meine Lernkurve stieg steil nach oben. Nach einigen Durchgängen konnte ich auch die schwierigen Düfte einem Namen zuordnen. Es machte Spaß, an den Flakons zu schnuppern und immer wieder neue Assoziationen aufzubauen. Als Basisduftvokabular sollten diese 24 Düfte der Aromabar (aufgeteilt zu zwölf Weiß- und zwölf Rotweinaromen) ausreichend sein. Die wichtigsten Weinaromen sind da für den Anfang abgedeckt.

Deutlich fortgeschrittener war die blaue, etwas kleinere Box – die nächste Schwierigkeitsstufe aus der Aromabar-Serie. Zwölf Flakons mit Fehldüften. Hier trifft sich vieles, was nach gängiger Auffassung nichts im Wein zu suchen hat.

Das pöhse TCA

Wer kennt ihn nicht, den Duft des Korkfehlers, ausgelöst durch TCA? Hier gibt es ihn zum Nachriechen. Oder den typischen Petrol-Ton einiger gereifter Rieslinge. Ebenso eine mit Schwefel, um überschwefelten Weinen auf die Schliche zu kommen. Als gar nicht mal unappetitlich empfand ich den „Pferdeschweiß“, einen Fehlton ausgelöst durch Brettanomyces-Hefe.

Keine Frage: Bei dieser Aromabox sind ambitionierte Weintrinker gefragt. Fehler zu erkennen, macht das Weintrinkerleben erst richtig spannend.

Olfaktorischer Sinn

Man merkt: Der olfaktorische Sinn, also der Geruchssinn, ist verdammt wichtig und zerlegt im Wechselspiel mit dem Geschmackssinn den Wein in seine aromatischen Bestandteile. Dabei ist es gar nicht mal schwer, sich ein inneres Geruchslexikon aufzubauen. Die “ Aromabar der Weindüfte “ kann diesen Lernprozess vereinfachen. Als Geschenk für den Weintrinker sind die Aromaboxen eine interessante Alternative zu der obligatorischen Weinflasche unterm Baum, wetten?

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Datum: 17.12.2012 (Update 12.1.2015)
 

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