↓ Ähnliche Weine
↓ Ähnliche Artikel
↓
Die Gegner der Moselbrücke freuen sich. Doch dem Captain liegen Informationen vor, dass die Brücke kein Thema der SPD bei den Koalitionsverhandlungen sein soll. Beschlossenes soll gebaut werden.
Vergangener Sonntag. Eine Schicksalswahl auch in Mainz. Und wie in BaWü kräftig erstarkte Grüne, die sich in Koalitionsverhandlungen mit der SPD begeben. Ein Thema dort soll auch der umstrittene und von vielen Winzern heftig bekämpfte Hochmoselübergang sein, über den wir seit 2009 berichten. Die Meinung des Captains ist hier ganz klar: Diese Brücke darf nicht gebaut werden, sie stellt eine der größten Umweltverschandelungen Deutschlands dar und zerstört eine einzigartige Kulturlandschaft.
Noch vor Wochen sah es so aus, dass die Brücke nicht zur Debatte steht. SPD und CDU waren sich einig: Egal, wer die Wahl gewinnt, die Brücke wird auf jeden Fall gebaut. Dann kam der Atomgau in Japan, die Angst der Deutschen stieg und mehr Bürger noch, als in Umfragen vorhergesehen, gaben ihre Stimme in Rheinland-Pfalz den Grünen. Jenen Grünen, die sich als einzige gewichtige Partei gegen den Bau der Brücke ausgesprochen hat.
Dementsprechend freudig sind seit Sonntag die Brückengegner. Ihr Ziel: Baustopp und Volksbefragung scheint wahr werden zu können. Zudem hat der beleidigte Bundesverkehrsminister verkündet, umstrittene Bauvorhaben in den beiden umgewälzten Ländern nicht mehr mit Geld aus dem Bundeshaushalt auszustatten. Diese Äußerung ist natürlich Kalkül. Also immer schön am Teppich bleiben.
Ein Anruf aus Mainz
Der Captain hat heute früh, vor den heutigen Verhandlungen, aber neue vertrauliche Informationen erhalten, die den Brückengegnern Sorge machen sollten. Nach einem Telefonat mit einem Bekannten, der im Ministerium für Umwelt, Forste und Verbraucherschutz in Mainz arbeitet, steht der Brückenbau bei der SPD auch weiterhin nicht zur Debatte, der Hochmoselübergang soll aus den Verhandlungen ausgespart bleiben. Auch einen Baustopp könne man sich nicht vorstellen.
Was beschlossen sei, so Captains Informant, ein langjähriges SPD-Mitglied, soll auch gebaut werden. Man sei auf Seiten der SPD aber eventuell bereit, über die Gestaltung der Brücke und das Umfeld um die Straße zu sprechen. Und auch den Weinhängen einen Vorrang bei der Baubeobachtung einräumen. Das war aber schon vorher ausdiskutiert und zeigt nur wenig Bewegung auf Seiten der SPD.
Die SPD könne sich aber weiter vorstellen, so der Informant, dass es bei zukünftigen Bauprojekten schon im Vorfeld zu intensiven Bürgerbefragungen, bis hin zu Volksabstimmungen kommt. Man werde den Grünen im Sinne direkter Demokratie entgegenkommen. Dies sei schon beim Übergang am Mittelrhein zwischen St. Goar und St. Goarshausen anwendbar.
Mehrheitlich Befürworter
Ausschlaggebend für den Brückenbau an der Mosel sollen jedoch nicht veröffentlichte Umfragen sein, die auf eine Mehrheit von Brückenbefürwortern verweisen. Die SPD sieht das Projekt von einem Großteil der Bevölkerung an der Mosel als akzeptiert an. Und auch rechtlich gäbe es nichts mehr zu rütteln.
Anders als beim umstrittenen Bahnhofsprojekt Stuttgart-21 sei die Bevölkerung an der Mosel immer über ihre Möglichkeiten Einspruch zu erheben unterrichtet gewesen. Und zu keiner Zeit sei eine Stimmung heftiger Ablehnung zu spüren. Auch halte sich die Teilnehmerzahl der Demonstranten bei den Gegendemonstrationen in engen Grenzen. Bei der SPD nimmt man also nicht an, dass der Hochmoselübergang die Koalitionsverhandlungen ernsthaft belasten könnten.
Jetzt kommt es also an, wie hart die Bürgerinitiative Pro-Mosel am Ball bleibt. Der Captain wird berichten, wenn ihm Informationen aus den Verhandlungen vorliegen sollten.
Ich halte auch nicht viel von der Brücke aber ich habe leider nie den Eindruck gewonnen, dass sie in der Region wirklich absolut abgelehnt wird und ein Blick auf das Wahlergebnis spricht doch da Bände. So haben die Grünen z.B. in Ürzig zwar doppelt soviele Wähler wie bei der letzten Landtagswahl aber hey das sind trotzdem nicht mal 20% in Ürzig und wenn man die Brücke ablehnt hätte man doch nur Grün wählen dürfen. Ich denke ohne das Unglück in Japan wären dass auch nicht wesentlich mehr gewesen und ein paar Kilometer Mosel rauf und runter siehts doch nicht anders aus. Und sorry der Extra Bericht ist natürlich einseitig geh mal ein paar Kilometer gen Westen da gibt es Viele, sogar Winzer, die heimlich sagen: Man sind wir froh wenn das Ding da ist dann sind wir die LKWs los. Da kann man noch so sehr über Kosten (dieses Thema scheint halt nur bei den Schwaben zu ziehen – wir sind das Volk wir sind das Geld… ich liebe diesen Ausschnitt 0:30 http://www.youtube.com/watch?v=iAV0fPcwLNI&feature=related ) und Landschaftsverschandelung herziehen, dass interessiert dort schon garnicht mehr. Auch immer wieder ein Lieblingssatz Dem Uhlen in Winningen hat es doch auch nicht wirklich weh getan…
Ich freue mich schon drauf aus dem RheinMain Gebiet in die Nordseehäfen in Belgien und Holland reisen zu können…
Sehr lustig, die heute-Show..
Ich denke die Grünen haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden, was verhandelt wird und was nicht. Wer 40 Jahre alte Ideen mit der Brechstange durchsetzen will missachtet die Intelligenz der Bürger.
Laut offizieller Berechnung sollen im Jahr 2025 ganze neun Fahrzeuge pro Minute über die Brücke fahren, und das verteilt auf vier Spuren. Das so etwas völlig unsinnig ist sollte sogar Minister Ramsauer klar sein.
Gerade eröffnet ist die erste offentliche Petition überhaupt in Rheinland-Pfalz. Das Thema? Der Hochmoselübergang:
http://hochmosel.de/
Herr Ramsauer droht doch garnicht damit das Geld dafür zu streichen, sondern damit wenn nicht gebaut wird es unter allen Bundesländern aufzuteilen, er macht also eigentlich das genaue Gegenteil
ich bin für die brücke!
Die Grünen werden beobachtet werden, ob sie Standfestigkeit zeigen. Mit ihren über 15% haben sie einigen Verhandlungsspielraum, den müssen sie nutzen wollen sie nicht gleich als Umfallerpartei gelten.
Wenn für den Brückenbau nach Auskunft des langjährigen SPD-Mitglieds „nicht veröffentlichte Umfragen“ sein sollen, die sich für den Bau aussprechen, dann kann die Forderung der Grünen nur lauten: Volksbefragung. Denn die Demokratie lebt von veröffentlichten Umfragen, nicht von „unveröffentlichten“. Wenn das kein Wink mit dem Zaunpfahl ist!
Die fetten Jahre sind offensichtlich vorbei. Die Schulden unseres Gemeinwesens steigen um 2279 Euro pro Sekunde. Und das in Zeiten eines „Booms“. Wer soll das denn jemals zurückzahlen? Wir fahren nach Auskunft von Experten schon jetzt „auf Verschleiß“, wie einst die DDR. Das gilt für die Schiene ebenso wie für die Straße. Die Zeit für Neubauten geht zu Ende. Insbesondere die Hochmoselbrücke passt weder in die Landschaft noch in die Zeit. Unser Gemeinwesen wird mittelfristig nur unter Aufbietung aller Kräfte und Mittel in der Lage sein, den gigantischen Bestand an Orts,- Kreis-, Landes-, und Bundesstraßen inc. Autobahnen, Gleisstrecken, Bahnhöfe, Schleusen, Flugplätze etc. zu erhalten. Von Schulen, Krankenhäuser, Schwimmbäder, Stadien, Theater, von Wasserleitungen, Abwasserkanälen, Strommasten ganz zu schweigen. Es erstaunt wie viele Zeitgenossen angesichts dieser Fakten noch dicke Backen machen und weitere teure Neubauten fordern.
Der hochsubventionierte Provinz-Flugplatz Hahn liegt offensichtlich in den letzten Zügen: http://www.fluglaerm.de/hahn/index1.html
Wenn Ryan Air die unberechtigt erhaltenen 20 Mio. Subventionen zurückzahlen soll, sind die schnellstens weg. Und dann? …ist der Hahn tot. Alle alten Zahlen bzgl. Verkehrserwartungen im Raum Eifel-Mosel-Hunsrück sind deshalb Makulatur. Der aktuelle K/N Faktor liegt sicher schon unter 1. Der Fernverkehr nimmt andere Wege. Der Hochmogelübergang wäre ohnehin für Frankfurt-Antwerpen ein Umweg. Der regionale Verkehr zwischen Morbach und Wittlich wird mit 2000 Kfz pro Tag für die Begründung einer solchen Investition nicht ausreichen. Das kann man anders lösen. Wir haben hier die Sorge, dass der Brücken-Bau zwar mit der Brechstange begonnen, aber niemals fertig gestellt werden wird.
Eine verkehrstechnisch überflüssige, überdimensionierte und deplatzierte Planung aus den 60iger Jahren, jetzt in Zeiten absolut leerer Kassen, in die touristisch so erfolgreiche Mosel-Landschaft zu wuchten, erscheint vielen Freunden der Mosel aus aller Welt, wie z.B. Hugh Johnson und Jancis Robinson, wie ein unfassbarer Anachronismus, wie ein Anschlag auf Vernunft und Kultur, ein Akt der Barbarei und des Vandalismus. Ein aufgebrachter Weinfreund verglich das Projekt gar mit der Zerstörung der Buddha Figuren durch die Taliban. Andere sprechen von „Europas teuerster Fehlplanung“.
Intelligente Politik muss in der Lage sein, Fehlplanungen zu erkennen und umzusteuern. Und dass sich Politik irren kann, zeigt ja aktuell und schmerzhaft das Nürburgring-Dilemma oder auf Bundesebene der Umgang mit dem Atom-Thema.
Die Verteidiger des Moselsporns werden nicht aufhören Transparenz zu fordern und Öffentlichkeit herzustellen. Alle Zahlen müssen auf den Tisch. Schluss mit Lügen, Tricks und Täuschungen. Und dann kann man sich zusammensetzen und Mobilität gemeinsam sinnvoll gestalten.
Wir sind überzeugt, dass die Mosel-Eifel-Hunsrück- Region ihre Zukunft noch vor sich hat, als attraktives Ferienland inmitten Europas. Wenn das Herz der Mittelmosel in Ruhe und mit eigenem Rhythmus schlagen kann, wird das gesamte Umland heilsame Impulse empfangen und auch wirtschaftlich profitieren.
Sehr geehrter Wandervogel,
Sie haben meine uneingeschränkte Zustimmung. Leider werden wenige Moselaner dies in diesem Forum lesen!
Die Schulden werden selbstredend ohnehin nie zurückgezahlt. Und für den Tourismus muss sich die Region etwas mehr Freundlichkeit zulegen. Sonst aber ganz bei Ihnen..