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Lieber Grüner Veltliner…

Marion Ebner-Ebenauer - ganz nah am Wein. Aber wo ist Manfred? Fotos: Weingut
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Wein und Liebe - davon träumen alle Merketingfuzzis der Branche. Ein junges Winzerpaar in Österreichs nördlichem Weinviertel hat beides zu bieten.
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Weinviertel, ganz nahe der tschechischen Grenze. Hier ist der Grüne Veltliner zu Hause.

Und hier werkelt das Winzerpaar Marion und Manfred Ebner-Ebenauer.

Diese jungen Leute sind in Österreich kleine Stars, werden in den Medien hin und hergereicht. Kein Wunder, sie sehen auch superschick aus. Und haben eine hübsche Geschichte anzubieten. Ach ja, und natürlich auch ziemlich gute Weine, sonst würde der Captain ja nicht darüber schreiben.

Ebner-Ebenauer

Manfred kommt aus einer alteingesessenen Winzerfamilie. Marion arbeitete mit 16 zum ersten Mal in einem Weingut, vertrieb mit 20 schon ihre erste eigene Weinmarke und ließ sich im Weinbau ausbilden. Dann führte die Liebe die beiden zusammen. 2007 folgten Heirat und irgendwann die Übernahme des alten Weinguts aus Manfreds Familie im verschlafenen Städtchen Poysdorf.

Wein her, Wein her…!

So schön, so gut. Aber wir wollten ja Wein kosten. Deshalb steht auf dem Kombüsentisch jetzt der Grüne Veltliner Alte Reben. Die Gläser sind gefüllt. Nasen rein, Leute!

Und was finden wir da?

STOP! Erst was anderes. Denn wir haben mit der hier eben geleerten Flasche eine Besonderheit vor uns stehen, etwas ganz seltenes: ein AUSSAGEKRÄFTIGES ETIKETT! Die Mannschaft staunt. Wo gibt´s denn so was? Einer sagt: das hat ganz sicher eine Frau geschrieben.

Etikettendeutsch, das man versteht!

Wir wollen euch den selbstgemachten Winzer-Text über den Grünen Veltliner Alte Reben von Ebner-Ebenauer natürlich nicht vorenthalten, hier ist er: Er vereint die Wärme und Struktur des Schotterbodens mit der Fülle, Vielschichtigkeit des Lößbodens. Tiefer, fast dunkel wirkender Duft nach gelben Früchten, reifen Äpfeln und frischen Kräutern in der Nase und am Gaumen geballte Kraft, gepaart mit feiner Würze. Essen: Geschmortes, Gebackenes, Innereien, gebratene Salzwasserfische.

Gut und aufschlussreich zusammengeschrieben. Chapeau! Aber dieses Schiff wäre nicht, was es ist, wenn wir nicht alles selber kosten würden. Daher jetzt: Nasen rein!

Apfel, Kräuter, Pfeffer, dezente Molligkeit.

Nanu, wo sind die typischen Kräuter? Nach ein paar Sekunden: ach, DA verstecken die sich. Wir riechen noch Apfel, weißen Pfeffer, die oben erwähnten gelben Früchte, Würzigkeit.

Und im Mund? Wir schmecken saftige, frisch gepflückte grüne Äpfel mit Kräutern – so wie in der Nase. Hinten raus das unvermeidliche (und hier herrliche) weiße Pfefferl. Für einen GV hat dieser Wein erstaunlich wenig Säure. Trotzdem ist er wunderbar ausbalanciert und liefert genau so viel Frische, wie er braucht. Aber nicht zu viel. Man möchte fast sagen, da ist eine gewisse Molligkeit. Aber kein Fett, bitteschön!

Alte Reben?

Die Trauben kamen von 50 Jahre alten Reben (wie der Name schon sagt), wurden bei der Ernte sorgfältig geprüft (Weinsprech: selektioniert) und der ausgepresste Most mit natürlichen Hefen (Spontangärung) in Holzfässern vergoren, von denen 30% aus neuem Holz sind, was mehr Wumms ergibt.

Da drängt sich noch die Frage nach dem Treibstoff auf – keine Sorge, der Wein hat 13,5 Volumenprozent Alkohol, also Durchschnitt. Einen älteren Jahrgang haben wir hier verkostet.

Was dazu essen? Ein nicht zu kräftiges Kalbsgulasch oder gebratener Fisch.

  • Grüner Veltliner Alte Reben vom Weingut Ebner Ebenauer für 21,00 Euro in Deutschland.
 

Datum: 7.1.2015 (Update 21.7.2015)
 

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