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Lemberger zum Schwabenpreis.

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Ein feiner Lemberger zu schwäbischen 7 Euro überrascht uns mit dezenter Süßlichkeit. Da kann man sich die Preiselbeeren zum Wildfleisch fast schon sparen.

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Rotweine aus Deutschland werden von einigen immer noch misstrauisch beäugt. Zu unrecht.

Denn wer das wirklich will, der findet durchaus guten Rotwein made in Germany – und dass sogar am Stuttgarter Hauptbahnhof.

Das macht uns Mut für unsere heutige Flasche – den Lemberger vom Weingut Schönbrunn.

Lemberger, was ist das?

Bevor es losgeht, wird aber noch mal schnell das Gedächtnis gestützt. Wie war das nochmal mit der Rebsorte Lemberger? Richtig – die Sorte stammt aus Österreich und hat ihren Namen von der Stadt Limberg. Dort nennt man den Lemberger allerdings wiederum Blaufränkisch. Um die Sache noch verknäulter zu machen, wird in Franken so gut wie kein Blaufränkisch angebaut, denn deutscher Lemberger kommt fast immer aus Württemberg. Alles verstanden?

Damit sind wir wieder bei unserer Flasche angekommen, denn die ist von dort. Um genau zu sein, aus der Gemeinde Erlenbach-Binswangen, wo wir zwar noch nie waren, die wir uns jetzt aber mal hügelig und sehr malerisch vorstellen.

Einer von den 5.000 Erlenbach-Binswangenern ist der jugendliche Johannes Schönbrunn, der als Juniorchef das Weingut seiner Familie leitet und uns wissen lässt: „Meine Motivation ist es alles zu geben, damit man die Passion auch im Glas schmeckt.“

Solche PR-Sprüche sind zwar immer nett aber lange noch keine Garantie für guten Geschmack. Jaaaa, genau deshalb gibt es auch CaptainCork, denn wir probieren JEDEN Wein, bevor wir ihn empfehlen. Also Flasche auf, Gläser vollgemacht, Nasen reingesteckt.

Kirsche auf feuchtem Waldboden.

In der Nase erst mal echter Lemberger. Kirsche, Joghurt, man könnte sagen: Kirschjoghurt. Dann, etwas hintergründiger: Duft von dampfendem Waldboden mit Moos und Pilzen.

Wir nehmen einen Schluck und wieder schmecken wir zuerst die typischen Kirscharomen, dann aber auch die ebenso typische Säure des Lemberger. Dabei aber viel Frucht und eine für diesen offiziell trockenen Wein schon fast auffällige Süßlichkeit. Und gerade diese leichte Süße federt die kräftige Säure angenehm ab. Tannin spielt bei Lemberger eigentlich gar keine Rolle, hier ist es aber da. Allerdings ganz weich.

Was für ein angenehm durchkomponierter Wein.

Perfekter Wildbegleiter.

Das ist ein toller Begleiter zu Wild – man kann sich die Preiselbeeren fast sparen. Sollte allerdings mal nichts vor die Flinte gelaufen sein, tut´s auch eine Blutwurst mit Kartoffelpüree und karamellisierten Apfelscheiben.

 

Datum: 4.3.2015 (Update 31.7.2015)
 

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