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Leichter als Wein machen: Brot im Römertopf backen

Eindeutig leichter als selber Wein machen! Foto: Rezeptknete
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Selber Brotbacken? Ist nur was für Ökos, dachte unser Weintester Patrick Hemminger. Und machte es trotzdem. Seither kann er nicht mehr damit aufhören.
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Beim Rumexperimentieren fing alles an

Ich gestehe – Ich backe mein Brot selber und das kam so:

Wer das Glück hat, einmal bei einem Bäcker ein richtiges Sauerteigbrot zu bekommen, der kann danach nichts anderes mehr essen. Erst vor ein paar Tagen stand in der Zeitung, dass nur noch ein Drittel der deutschen Bäcker selber backt. Der Rest schiebt vorgefertigte Teiglinge in den Ofen. Wie traurig ist das denn?

Vor etwa einem Jahr entdeckte ich in einer Zeitschrift ein simples Rezept für ein Körnerbrot. Die ersten Ergebnisse waren so gut und der Aufwand so gering, dass ich von da an kaum noch Brot kaufte, sondern ich fast alles selber buk.

Ich begann mit Mehlsorten zu experimentieren, mit der Wassermenge im Teig, mit den Körnern. Die Brote wurden – meistens – immer besser.

Dann las ich das Buch „Kochen – Naturgeschichte einer Transformation“ von Michael Pollan. Der US-Amerikaner ist Journalist und Professor. Das Times Magazine zählte ihn im Jahr 2010 zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Es lohnt sich also hinzuhören, wenn Pollan was sagt. In einem Kapitel dieses Buches erzählt er von seinen Experimenten mit Sauerteig und wie er zu den besten Müllern fährt, um das absolut beste Mehl aufzutreiben. Ich war begeistert, solche Brote wollte ich auch backen!

Aber die Sache mit dem Sauerteig schien mir dann doch etwas kompliziert. Dann stieß ich im Internet auf das „No kneed bread“ der New York Times. Könnte man übersetzen mit „Das Brot ohne kneten“.

Seitdem ist das mein Lieblingsbrot. Zwei bis drei Mal in der Woche nehme ich ein Kilo Mehl, am liebsten mische ich verschiedene Sorten und Mahlgrade – etwas mehr als 800 Milliliter Wasser, eineinhalb Esslöffel Salz, einen Teelöffel Hefe und einen Schuss Olivenöl.

Das rühre ich in meinem größten Kochtopf zusammen, Deckel drauf, und lasse den Teig zwischen acht und 48 Stunden stehen. Dann forme ich daraus einen Laib und backe ihn bei 200 Grad eineinhalb Stunden im Römertopf.

Köstlich! So eine Scheibe Brot mit etwas Salz und bestem Olivenöl ist ein Traum. Dazu muss natürlich auch der Wein passen. Ich öffne mir dazu gerne eine Flasche „Tres“ vom Weingut „Azul y Caranza“, eine ehemalige Kooperative in der spanischen Region Navarra. Der Betrieb lag einige Zeit im Dornröschenschlaf, gemeinsam mit ihrem Papa haben zwei Geschwister ihn nun wieder aufgeweckt.

 

Datum: 2.1.2016 (Update 8.1.2016)
 

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