Die Familie Wachter-Wiesler keltert am Eisenberg im südlichen Burgenland in Österreich. Die ungarische Grenze ist in Rufweite (und problemlos ohne Kontrolle auf jedem Feldweg passierbar), die slowenische Grenze nicht weit weg. Jahrhundertealtes Weinbauland aber erst seit etwa 10 Jahren richtig im Fokus der Weinwelt. Ein Spätzünder. Und landschaftlich schöner, als der bekanntere Norden des Landes, wo einige der teuersten und etabliertesten Weine Österreichs abgefüllt werden.
Und weil die Wachter-Wieslers recht haben, wenn sie meinen, man sollte vor allem ihre Rotweine erwähnen, so will der Captain nicht hinten anstehen, den sehr gefälligen und amüsanten Blaufränkisch Pfarrweingarten hervorzuheben, der 30 Tage auf der Maische stand und danach 18 Monate im gebrauchten Fass reifte. Ein schöner Wein mit stabilem Gerüst und erfrischender Säure. Das abgenutzte Toasting der gebrauchten Fässer gibt dem Pfarrweingarten eine leichte Eleganz, die der Wein mit seiner Säure noch unterstreicht.
Sehr gut auch die Cuveé Julia (2007, 90 % Blaufränkisch, der Rest Merlot und Cabernet Sauvignon, für 18,00 Euro), die abwechselnd in 500 Liter-Fässer und im neuen Barrique ausgebaut wurde. Die Blaufränkisch-Reben sind 35 Jahre alt und wurzeln sehr tief. Folglich ist der Wein ungeheuer mineralisch und ein exzellenter Vertreter der Sorte. Cabernet und Merlot geben ein wenig Stoff und machen den Saft fetter. Der Captain hätte diese Cuveé gerne auch mal in einer anderen Zusammenstellung getrunken. Die Julia 2007 hat noch eine Menge grüne Töne und sollte mindestens 5 Jahre weggelegt werden. Ein eleganter finessenreicher Spätzünder. 2015.
Ach Captain, wo soll das enden? Jetzt bin ich schon wieder versucht, einige Flaschen zu probieren und zu kaufen – aber langsam stoße ich an ernste Kapazitätsgrenzen. Es könnte also zum ultimativen Stauraumshowdown kommen: Schuhe oder Weinflaschen. Sie sehen, die Lage ist ernst. Und NEIN, einen Kommentar können Sie sich sparen.
*grmpf*
Ja da ist richtig was passiert bei Wachter-Wiesler in letzter Zeit. Sehr gut gefällt mir ja auch der Welsch von Fredi Weber dort unten. Und der ‚Pfarrweingarten‘ war eine meiner schönsten Entdeckungen im letzten Jahr.
Am allerbesten freilich ist’s bei den Wachters oder Wieslers im Ratschen zu essen.
„Stauraumshowdown“ das erste Wort des Jahres, dieses Jahr…
Welsch im Südburgenland ist allgemein sehr spannend! 2000 hat ja der Erich Krutzler auch einen WR im Barrique gemacht.
Und auch der Uwe hat mit dem weißen Schiefer einen wirklich sehr guten Wein.
Natürlich ist in der Region der Blaufränkisch wichtiger aber so kleine „Spinnerein“ machen wirklich viel Spaß.
Kenne die Weine von W-W jetzt schon ein paar Jahre lang und trinke sie immer wieder gerne. Für mein kleines Budget ist auch der Bela-Joska empfehlenswert, ein sehr netter Wein für jeden Tag.
Das Problem ist nur, dass ich jetzt wieder Lust bekommen habe, ins Südburgenland zu fahren und eigentlich will ich ja zuerst nochmal nach Grosshöflein…. Hach, mehr Zeit & Budget bräuchte man….
Südburgenland ist besser! 🙂
Aber gleich eine Warnung: Wegen der hohen Ausschankmengen der südburgenländischen Winzer sind maximal 2 Winzer pro Tag möglich!
Obwohl ich nicht der beste Freund des Welschrieslings bin; dort unten werden ausgezeichnete Weine produziert. Auch Krutzler, der da wohl nicht weit entfernt ist hat einen sehr annehmbaren Welsch.
Alles Liebe, Alles Gute und viel Glück, Tom
Und das auch noch einem guten Preis. Danke
Stimmt, der Krutzler’sche Welsch gefiel mir (neben dem von Fredi Weber) auch sehr gut, und kein einziger kostet mehr als 5,-. Aber bitte nur im Sommer. Denn den Welsch für die kalte Jahreszeit gibt’s demnächst bei Uwe Schiefer als „Weißer Schiefer ‚S'“ im Stil großer Weißweine von der Rhone. Stay tuned.
hi captain,
ich bin irritiert aber ist das weingut wachter-wiesler nicht als rotweinproduzent bekannt?
wie schätzen sie die qualität der blaufränkisch weine dieses weinguts ein?
ich selbst bin ein großer fan von béla-jóska großartiger wein mit toller preis-leistung, jedoch hatte dieser wein früher mehr struktur und körper. pfarrweingarten konnte in den letzten jahren stark an qualität zulegen!
Hmm, ich wundere mich. Haben Sie den Artikel gelesen? Steht da nichts über die Rotweine?