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Im Wein schlafen

Eiener von Anna Baums Weinschlafwagen.
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Winzertochter Anna Baum vom renommierten Demeter-Weingut Im Zwölberich liebt die Natur im Nahetal und findet, Besucher sollten ihr näher rücken. Ganz nahe.
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Ein Weinschlafwagen mitten im Weinberg, die Rebstöcke zum Greifen nah. Rehe kommen vorbei zum Glotzen. Über den Wipfeln geht der Mond auf. Der Captain fragt sich, warum nicht schon viel mehr Winzer auf diese Idee kamen. Weingüter in reizvoller Landschaft gibt es ja zuhauf.

Die gelernte Steuerberaterin Anna Baum ist Tochter im Weingut Im Zwölberich, wo man seit 1993 nach Demeter und naturnah Wein anbaut. Heißt: Zwischen den Rebzeilen tummeln sich Insekten, Fasane, Rebhühner und Igel. Gedüngt wird mit Mist, Kompost, Kalk und Gesteinsmehl, was die Regenwürmer freut, deren Anwesenheit wiederum gut für den Boden ist. Winzer Hartmut Heintz verbuddelt Kuhhörner, die mit Hornkiesel und Hornmist befüllt sind. Das Zeug aktiviert kosmische Kräfte in der Erde und auf der Rebpflanze. Keiner weiß genau, warum das wirkt. Aber es wirkt. Davon überzeugte sich der Captain schon oft und in vielen Weingütern. Von Heintze liebt er vor allem den Auxerrois von alten Reben, ein spektakuläres Stück Wein, das im Mund wie Nektar zerrinnt. In der Nase betörend rauchig. Heller Honig, getrocknete Dattel, Papaya, Anis, ein Minzblatt, Limette. Das ist ein edler Wein, man riecht es sofort. Im Mund vor allem kräutrig, schmelzig, delikat und maulfüllend. Ich schmecke Honigmelone, einen Spritzer Zitronensaft, Baklava mit Pistazien und eine enorme Stoffigkeit. Dann Thaisuppe mit Zitronengras, frischen Korianderblättern, Kokosmilch. Die Säure bleibt sortentypisch zurückhaltend. Im Abgang süßlicher Kräuterlikör. Was für ein sinnliches Trinkvergnügen.

Zurück zu Anna und ihre drei Wohnschlafwagen, die auf Rädern oberhalb des Weinguts parken. Ich wollte etwas zum Übernachten schaffen, das die Menschen ganz nah an der Natur schlafen lässt und trotzdem komfortabel ist. Die Planung dauerte drei Jahre. Es gibt Fließwasser, Strom und Kanalanschluss. Dank Dusche, Toilette, Küchenzeile, Heizung und Doppelbett ist es wie in einem großen Doppelzimmer.

Das Investment pro Wagen betrug ca. 50.000 Euro. Hier erklärt Anna Baum ihr mobilen, naturnahen Gästehäuser:

Man kann die rollenden Appartments unkompliziert von allen Anschlüssen trennen und mit dem Traktor fortbewegen. Die ersten Gäste kamen im Januar 2018 bei minus 15 Grad und es gefiel ihnen gut. Eine Übernachtung kostet ca. 100 Euro pro Wagen, die Buchung erfolgt → hier.

 

Datum: 17.12.2019 (Update 18.12.2019)
 

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