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Machmal fliegen mir praktisch beim Rumsitzen leistbare Weintipps zu. Wie neulich am Kaiserstuhl.
Da saß ich im Landhaus Trautwein. Dort haben sie eine kleine Vinothek mit einer netten Auswahl an hauptsächlich kaiserstühler Weinen. Der perfekte Ort, um sich durch die lokalen Spezialitäten zu trinken.
Auch die Küche ist sehr zu empfehlen. Und der traumhafte Kastaniengarten sowieso. Einfach ein wunderschöner Ort zum Genießen und Feiern.
Nun aber zum Wein, den ich dort gefunden habe – ein Spätburgunder, der mich begeistert.
Das 1923 gegründete Weingut Hauser-Bühler in Bickensohl (ein Ortsteil von Vogtsburg) bewirtschaftet 10 Hektar Rebfläche, davon nur 5 Hektar in Eigenvermarktung, ist also ein Familienbetrieb im besten Sinne. Bickensohl befindet sich mitten am Kaiserstuhl und ist eine schöne, urige kleine Winzerstadt mit rund 400 Einwohnern.
Kleines Weinparadies.
Im und am Kaiserstuhl (ein alter Vulkan) gibt es auf einem engen Raum verhältnismäßig viele gute bis sehr gute Erzeuger von exzellenten deutschen Weinen. Eingebettet zwischen dem Schwarzwald und den französischen Vogesen bieten die eher trockenen klimatischen Bedingungen der Rheinebene sehr gute Voraussetzungen für den Weinbau.
Das „Herrenstück“ ist eine Lage des Weinguts, welche – soweit ich weiß – auch von der Bickensohler Winzergenossenschaft bewirtschaftet wird. Die dortigen Reben der Hauser-Bühlers sind mehr als 45 Jahre alt und wachsen auf kalkhaltigen Lößböden. Kalkhaltige Böden sind bekanntermaßen sehr gut für Pinot Noir, sprich Spätburgunder.
Der hier beschriebene Spätburgunder ist der Basisrotwein des Hauses. Farblich ist das „Herrenstück“ ein typischer Vertreter seiner Art. Ein weinroter und ins bräunliche gehender Spätburgunder mit seiner typischen Transparenz.
Riecht wie Müller-Milchreis.
Im Bouquet zeigt der Wein eine leichte Fruchtsüße und eine schöne, angenehme Würze. Er duftet nach süßlichen Kirschen, schwarzem Pfeffer und etwas Zimt. Mich persönlich erinnert er wirklich ein wenig an Müller Milchreis mit Zimt und Kirschsoße, köstlich.
Der Wein hat eine angenehme Struktur im Gaumen und ist eher ein wärmender Typ für kalte Frühlingstage. Auch hier zeigt er Kirschnoten und Würze, die dezent in einem mittellangen Nachhall von Sauerkirschen, herber Würze und etwas Zimt ausklingen. Für diesen Preis ist das viel deutscher Spätburgunder für wenig Geld.
- Spätburgunder Bickensohler Herrenstück 2010 vom Weingut Hauser-Bühler.
„Müller-Milchreis mit Zimt und Kirschsoße, köstlich“ Toller Aprilscherz! Dachte schon, da deskreditiert sich einer mit seiner Weinempfehlung selbst! Aber so…
Die Lage http://weinlagen-info.de/#lage_id=4803
Geschmack ist halt eine Frage des Geschmacks.