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Sonnen-Untergang auf Euböa

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Griechenland-Auskenner Ralph Urban macht gerade Urlaub auf Euböa (Evia) und berichtet von einem gar günstigen und herrlichen Weißwein.
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Vor ein paar Tagen fuhr ich in Nord-Evia (Euböa) nach dem Besuch des Weinguts Vriniotis in Gialtra durch Loutra Giatron, ein verschlafenes Dorf am Meer.

Ich suchte die Taverne, die mir Winzer Kostas Vriniotis empfohlen hatte. Eine Frau mit weißgrauen Haaren schien mich schon zu erwarten und wies mir einen Parkplatz für mein Urlaubsauto zu.

Dort aß ich griechischen Salat, dazu gegrillte Sardinen und trank den einfachen Weißwein des Winzers, den er für die lokale Gastronomie in der Bag-in-Box anbot, der aber recht anständig ist.

„An dieser Stelle ist das Meer 45 Grad warm“, sagte die alte Dame freundlich, in einem Mischmasch aus Deutsch, Griechisch und Englisch und wies auf den Strand hinter dem Restaurant.

Loutra Gialtron ist für seine heißen Quellen seit der Antike bekannt und trotzdem gibt es hier heute kaum Tourismus.

Gut für mich, schlecht für die heimische Infrastruktur. Überhaupt wird die zweitgrößte Insel Griechenlands von wenig internationalen Touristen heimgesucht. Hier machen eher die Griechen Urlaub.

Die grüne, bergige Insel ist ein toller Geheimtipp für Leute, die Erholung suchen.

Hier im nordwestlichen Zipfel der Insel findet man himmlischen Frieden und fantastische Ausblicke, ein fast immer ruhiges Meer und wenig Wind, einsamere Strände – auch wenn es nur wenige Sandstrände gibt.

Vor allem aber gibt es hier vulkanische Böden und ganz hervorragende Weine aus einheimischen und internationalen Rebsorten.

Als ich zuvor Kostas in seinem Weingut am höchsten Punkt des Dorfes Gialtra besuchte, stockte mir der Atem angesichts des Ausblicks auf die Berge und das Meer. Ein Panorama (übrigens ein griechisches Wort), das ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde.

Beim Sonnenuntergang auf diesem fantastischen Fleckchen Erde muss muss man sich einfach ein Glas Wein einschenken. Genau das habe ich getan.

Der sehr preiswerte Weißwein Methea White wird aus zwei ägäischen Rebsorten hergestellt. Die erste Traube trägt den Namen nach einer kleinen peloponnesischen Hafenstadt: Monemvasia. Hieraus werden fruchtige Weine gemacht. Die zweite Sorte heißt Aidani. Solo ausgebaut kommt diese Sorte blassgelb daher, und wirkt – anders als man es wegen ihrer Farbe vermutet – recht ausdrucksstark. Wegen ihrer Farbe wird sie auf vielen Inseln häufig nur verschnitten. Außer auf Santorin.

Santorin ist mein Stichwort, denn die Insel hat ja auch vulkanischen Boden. Ebenso ist es hier im Nordwesten von Evia.

Woher sonst sollte das brodelnd heiße Wasser auch kommen?

Davon profitiert Winzer Kostas und das zeigt sich in seinen Weinen.

Der Methea Weiß ist in besseren griechischen Restaurants begehrt. Mancher Wein derselben Preisklasse kann hier schon längst nicht mehr mithalten.

Hellgelbes, leicht grünliches Funkeln. Die blasse Farbe stammt wohl vom Aidani. Meinen Nasenraum erobern zarte Töne von Zitronenschale, aromatische mediterrane Kräuter wie Thymian und Anklänge von Jasmin.

Am Gaumen bleiben diese Noten erhalten, intensivieren sich und es erscheinen ausgeprägtere Aromen von frischen Birnen und Aprikosen und leichte Noten von Pampelmuse. Im Mund kommt ein Hauch Zitronenblüten dazu.

Der Methea White verfügt über harmonische Säure und schöne Mineralität. Und hat eine für diese Preisklasse ausgezeichnete Länge.

Dieser Wein eignet sich gut als Aperitif. Dazu schmecken aber auch grüne Salate, Meeresfrüchte und gebratener Fisch. Sogar Schweinefilet mit Nudeln und leichter Sauce passen.

 

Datum: 14.11.2017 (Update 1.4.2018)
 

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