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Herrlicher Weißer aus den hohen Bergen der Toskana

Hübsch hier. Und kühl genug für Chardonnay. Foto: Weingut
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Unser Weintester Alexander Gasnik hat einen köstlichen  Chardonnay aus den kühlen Bergen der Toskana entdeckt und ist ganz hin und weg.
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Eine Familie namens Frescobaldi

Über die Familie Frescobaldi braucht man eigentlich nicht mehr viel erzählen. Sie bauen seit hunderten Jahren Wein an und besitzen eine Parade von Weingütern in der Toskana, die jährlich ca. 9 Millionen Flaschen produzieren. Dieser gewaltige Ausstoß muss aber kein Hinweis auf mindere Qualität sein. Das beweist Frescobaldi auf eine enorm zuverlässige Art und Weise.

Eines dieser Betriebe ist das Castello di Pomino und sein Vorzeigewein ist der edle Weißwein Pomino Benefizio Riserva aus 100% Chardonnay-Trauben. Ich habe ihn getrunken und will euch unbedingt davon erzählen.

Ein Weißer aus der Toskana? Ist es dort nicht viel zu warm dafür? Ja, eigentlich schon. Nur nicht in den Weingärten des Castello di Pomino, die auf ca. 700 Metern Höhe auf dem Apennin gelegen sind. Es sind die höchsten Weinlagen der Toskana. Hier müsste Chardonay gar wunderbar gedeihen, dachte sich ein Vorfahr der Frescobaldis. Vittorio degli Albizi führte im Jahr 1855 diese Rebsorte in der Toskana ein.

Der Benefizio Riserva ist der Cru des Castellos und stammt aus einem einzigen Chardonnay-Weinberg. Die warmen Tagestemperaturen und die kühlen Nächte sind optimal für die Aromenbildung im Wein. Der Saft wurde nach der Vergärung über 30 Tage durch ständiges Aufrühren der Hefen im Fass gepimpt. Das nennt man Batonnage und ist bei Chardonnay generell sehr beliebt. Deshalb ist er auch so schön cremig und fruchtig zugleich. Nach der 10 Monate währenden Reifung in neuen, französischen Barriques wurde er in Flaschen abgefüllt.

Tränen der Toskana

Im Glas schimmert ein wunderschönes Stroh- bis Goldgelb. Ölige Tränen rinnen nach dem ersten Schwenken im großen Burgunderglas an der Glaswand hinunter.

In der ersten Nase sehr zitrige Töne. Zitronenmelisse, Limonen, eine dezente Mineralität und etwas Kiwi. Nach dem Karaffieren zeigt der Wein noch mehr Vielfalt im Geruch – ein schönes Wechselspiel aus Steinobst (Pfirsich), unaufdringlicher Vanille (vom Holz, sehr gut eingebunden), Zitronenmelisse und im Hintergrund eine dezente salzige Mineralität. Diese mineralische Note riecht man nachher auch sehr gut im geleerten Glas.

Im Mund ist der Wein dann füllig und dicht, aber nicht erschlagend. Fast nicht zu glauben für einen weißen Toskaner. Aber er hat sowohl Volumen, als auch eine enorm trinkanimierende Säure. Einfach genial! Der Stoff geht runter wie Öl. Apropros Öl: Ihr solltet mal das Laudemio von Frescobaldi probieren. Am Gaumen ein wunderschöner Schmelz, auch hier Pfirsich, Limette und etwas Vanille. Das ganze Paket klingt dann in einem mittleren bis langen Nachhall im Mund nach.

Der Wein schmeckt wunderbar mit gereiftem Pecorino (natürlich am besten aus der Toskana) und italienischem Kastanienhonig. Dazu noch toskanisches, ungesalzenes Weißbrot, das man in das würzige Laudemio-Olivenöl dippen kann. Hach!

 

Datum: 7.1.2016 (Update 8.1.2016)
 

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