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Darauf hat der Captain gewartet wie auf die Zigarette vor der Hinrichtung. Der Jungwinzerinnenkalender 2010 ist da. Hübsche Mädels, viel nackte Haut und die Frage, was Winzerkönig Harald Krassnitzer da zu suchen hat.
Endlich, endlich! Endlich weiß der Captain, wie Carina Fasching vom gleichnamigen Weingut im niederösterreichischen Retz in einem geilen Spitzenhöschen aussieht. Leider hat der Captain keinen Blick auf ihre beachtliche Oberweite werfen können, denn Fräulein Fasching hält leider die Hände davor. So wird das nix mit Playboy und FHM. Lassen Sie sich das gesagt sein, Fräulein Fasching. Hände weg, dann läufts.
Und auch Eveline Grasmuck vom ebenfalls gleichnamigen Weingut aus der Südsteiermark posiert in (Wolford?) Strümpfen. Halterlos. Frau und Strumpf in der Hocke. Ein schönes Mädchen, Kurzhaar, kess.
Wo sieht man das? Welche Frage? Natürlich im Jungwinzerinnenkalender (Kandidat für das Unwort des Jahres) 2010, Österreichs schönster Weinexport, so stehts. Der Captain hat nie verstanden, warum sich spezifische Berufsgruppen, vor allem jene, die den Boden bearbeiten, so dringend vor der Kamera entkleiden müssen. Liebe Bäuerinnen, gibt es einen Jungbankberaterinnenkalender? Oder einen Jungkosemtikerinnenkalender? Oder einen Jungartdirectorinnenkalender? Na eben.
„Lass ihnen doch ihren Spaß“, sagt der Erste Offizier und blättert durch die Seiten. Lass ich ja. Doch den Captain nervt diese eigenartige Freizügigkeit, die letztlich nichts mit dem Produkt zu tun hat, das er gerne trinkt. Was also erwarten sich die Damen von dem Kalender? Bäuerin sucht Mann? Notgeile Samstagabend-Verkoster?
„Frauen ziehen sich einfach gerne vor der Kamera aus“, erwidert der Erste Offizier und schlürft seinen Frühstücks-Champagner zu Austern und Pumpernickel. Mag sein, nichts dagegen. Aber alles an der Präsentation ist merkwürdig. Zuerst die komisch-brave Landerotik, die dem Captain maximal ein Gähnen entlocken kann und von Klischeevorstellungen nur so strotzt. Dann die Präsentation, bei der die Winzerinnen für die Lokalpresse wieder in Unterwäsche und Bikinis antreten mussten. Weiters der strunzdumme Pressetext und dann auch noch der Auftritt von „Winzerkönig“ Harald Krassnitzer, ein politisch gebildeter und gescheiter Mensch, den man fragen muss, warum er bei dieser Fleischbeschau im Stil einer Erotikmesse der 70er-Jahre mitmacht.
Ja, der Captain weiß, dass die Macher die Mädels nicht in verachtender Manier abbilden wollten. Sexismus ist es, bleibt es. Aber sexistisch ist es auch, wenn Jungwinzer sich vor der Kamera entblättern würden. Was ja, wie zahlreiche Jungbauernkalender und Jungfeuerwehrmannkalender beweisen, inzwischen ebenso alltäglich ist. Und peinlich.
„Mein Gott, jetzt zieht der Captain gleich für Alice Schwarzer in die Schlacht“, sagt der Erste Offizier und geht kopfschüttelnd und mampfend rauf an Deck. Nein, wiewohl er viele Ziele der Paradefeministin für gesellschaftlich relevant hält. Aber der Jungwinzerinnenkalender ist dem Captain schlicht unangenehm, er muss sich fremdschämen. Und wenn ihm Fräulein Grasmück das nächste Mal über den Weg läuft, dann weiß er mehr von ihr, als er wissen will. Das ist, naja, sexuelle Belästigung.
Aber eigentlich ist es nur peinlich. Sonst nichts.
„Alter, ruft der Erste Offizier in die Kajüte hinunter, „du hast vielleicht nen Knall. Komm lieber rauf, Segeln setzen.“
Ich denke mal, der Krassnitzer hat nicht gewusst, dass die Fotos gar so peinlich sind. Vermutlich hat ihn ein Bekannter dazu eingeladen, bei dem er nicht Nein sagen konnte. Kennen wir ja alle irgendwie 😉
Hallo Captain Cork,
bist Du nächste Woche in Berlin, Mi oder Do?
Wenn ja, komm vorbei! Frank Cornelissen aus Sizilien hat mir gestern seine besten Weine geschickt, als Joly-Fan gefallen Dir die Weine sicherlich auch. Ich mach eine kleine spontane Weinprobe!
Sag Bescheid,
Martin
Hallo Martin, bin in Berlin. wann soll den das stattfinden?
herrlich! danke!
Mittwoch oder Donnerstag! Kleine Runde, Michael Liebert ist auch dabei.
Ich wüßte nicht, wie sich eine Erotik-Messe in den 70ern präsentiert hat, da hat der Captain mir was vor. Aber diese kommerzielle Pseudo-Erotik – gibt’s auch männliches Pendant btw, – ist immer noch besser als die gerade stattfindende musikantenstadlmäßige Wahl der deutschen Weinkönigin.
Danke für die kurzweilige Lunchlektüre. Was ich nicht verstehe, warum fremdschämen?? unnötig, finde ich.
Hi Captain Cork,
Cornelissen-Probe findet nächste Woche Donnerstag, 15.10. um 20 Uhr statt! Weitere Infos via Kontakt-Mail an Euch.
Grüße,
Martin
Das mit der Kontakt-mail hätte euch auch früher einfallen können. Bitte macht doch eure privaten Treffs auf anderem Wege ab. Es ist mehr als lästig sich durch eure Updates durch zulesen.
Danke!
Natürlich habe ich als erstes auf den Link für die Notgeilen geklickt (wer nicht?) Aber die Abgründe, die sich da auftun, erklären das Fremdschämen des Captains mehr als genug. Viele Dinge will man tatsächlich nicht wirklich wissen.
Was treibt die Jungwinzerinnen dazu, sich so die Blöße zu geben? Mir bleibt das Lachen ein bissl im Halse stecken.
Allein die sache mit dem Kalender ist als Solches ja schon derart überholt!
Wenn schon Weib, jung und nackt dann bitte mindestens newton-gute Photos | diese Bilder sind ja derart unter aller Klarinette, daß einem die armen Dinger ja nur leid tun können| und zudem bitte direkt an die Flasche |ähnlich eines Plakates an der Littfasssäule|. Damit’s wenigstens irgend einen Sinn ergibt! Denn Himmel nochmal, welcher Weintrinker braucht denn schon ’nen däm-lichen Wandkalender? Wohl bekommt’s!
Ich habs! Der Kalender wird den Weinabsatz ankurbeln. Ich bin ganz sicher. Die Bilder sind so gruselig, die müssen sich Männer wie Frauen schöntrinken. Und womit tun sie das? Mit österreichischem Qualitätswein. Das ist die Antwort auf die Krise. Sehr clever, Hut ab!
Apropos „Newton“: der Capatain soll ja auch einigermaßen gut mit der Kamera umgehen können, hätte er nicht … ? Oder wird’s dann unscharf, das Scharfe?
mag diese art der kalender gar nicht, völlig unnötig. erinnert mich immer nur an ein spind-innenleben, oder eine werkstattdekoration. jungwinzerinnen, feuerwehrmänner, eigentlich nur peinlich!
Sind die Weine der nackten Damen den auch beachtenswert?
Wen nicht einfach das Foto als Etikett nehmen und neben den Kondomen ins Regal beim Erotikshop oder einfach an die Tankstelle neben dem Bier!
Nur Captain nimm den Mädels nicht die Freude an etwas das sie freiwillig und scheinbar gerne getan haben!
Ist doch aufregenter als Fässer waschen!
Es macht nun mal Spaß aus den Alltag auszubrechen!
Und merke Captain nicht jeder hat seinen Heimathafen in Berlin…
Sex sells. Das hier ist der meistbesuchte Artikel ever auf CaptainCork. Aber nur knapp über der Moselreise..
Frau Grasmuck ist wirklich sehr attraktiv, muß ich schon sagen. Sehr apart, hübsche kurze Haare. Gefällt mir gut.
Gegen nackte Haut hätte ich grundsätzlich gar nichts zu einzuwenden (manfrau kennt mich ja) . Der Kalender ist aber langweilig: Schwerer Fehler: die Winzerstöchter sehen alle viel zu nüchtern aus. Wer weiß, was die sich für nette Posen einfallen lassen hätten können (deutsche Sprache – schweeere Sprache), wenn sie den Produkten ihrer lieben Eltern ordentlich zugesprochen hätten, vor und während der Fotosession. Der/die Fotograf/in(?) war ja da wohl etwas einfallslos.
Also für 2011 kommt hoffentlich der besoffene JungwinzerInnenorgienmysterienkalender, wenn ich sehr bitten darf.
Auf 3D-DVD mit Röntgenbrille, die mit der man alle Partygäste nackt sehen kann, lt. Basteiroman-Inserat, wer erinnert sich?!
Beste Wünsche und meinen Segen,
Ihre Unheiligkeit,
Pabst Oliver der Erste.
Entspannen Sie, Pfarrer. Papst schreibt man übrigens mit „p“. Kommen Sie unter Deck und nehmen Sie uns die Beichte ab. Wir haben ordentlich gesündigt letzte Nacht..
Ich bin ja ein Art weicher GegenpaBst. Deshalb die Softy-Schreibweise.
Außerdem war das ein kleiner Test, um herauszufinden, ob mein bescheidener Beitrag überhaupt Erhörung, bzw. Lesung findet. Offensichtlich schon, meiner Herrin sei’s gepriesen!
(Hare, hare!)
Mit Verlaub bemerkt: Ihr nächtlicher Sündenfall (ist der Singular angebracht oder gar unzureichend?) interessiert mich allerdings im Moment wesentlich mehr, als unsere orthographische Miniaturdiskussion …
Ich habe noch jede Menge Beichttermine frei.
Außerdem warte ich ungeduldig auf meinen finnischen Disco-Tanzlehrer. Der sollte doch schon längst angereist sein 😉
Vergeltsgott,
Ihro Tiefwürden,
O.
Er kömmt, er kömmt. Vorher jedoch Ernsthaftes..