↓ Ähnliche Weine
↓ Ähnliche Artikel
↓
Gummi arabicum und andere Zusatzstoffe. Ein auf eigenen Wunsch anonym bleibender Weinmacher erzählt dem Captain wie es läuft. Und warum es immer mehr Aussteiger geben wird.
Der folgende Beitrag ist ein Gastbeitrag eines Weinmachers, der anonym bleiben will. Der Name ist der Redaktion bekannt. Sein Beitrag soll eine Antwort und Ergänzung zum umstrittenen Beitrag über Gummi arabicum von Maat Mally sein. Auch dieser Kommentar erscheint noch in der Kategorie „Weinwissen“. Er gehört aber in eine neu zu schaffende Kategorie „Weinmeinung“. Der Captain bittet also zu beachten, dass dies kein Artikel ist, der objektives Weinwissen vermittelt. Der Inhalt des Artikels stellt auch nicht die Meinung der gesamten Redaktion dar.
Wein hat etwas Unantastbares an sich. Das liegt daran, dass die Arbeit im Weinberg und im Keller Wissen voraussetzt, das für viele Menschen eine Art gutes und geheimes Wissen ist. Viele Schritte des gesamten Weinprozesses bleiben aber für den Konsumenten weiterhin im Dunkeln.
Wein ist kein Lebensmittel. Wein unterliegt nicht dem Lebensmittelrecht, sondern dem Weingesetz, das zwar z. B. in Österreich eines der weltweit strengsten ist, aber banale Dinge wie das Anzeigen von Zusatzstoffen am Etikett ausschließt. Der Winzer muss diese Zusatzstoffe nicht anführen. Sulfite mal ausgenommen.
Die verfügbare Behandlungsmittelliste für das Kellereiwesen ist lang. Es sind die von Weinmachern gerne so genannten „Zauberpulver“ (Gummi arabicum ist nur eines von vielen), die die Winzerschaft in den Bann ziehen. Alle Mittel versprechen einen besseren und vor allem konsumentenfreundlicheren Wein zu keltern. Und manchmal weisen sie auch den Weg zum Spitzenprodukt, zum Spitzenwein. Und das ist unter gewissen Umständen auch möglich. Man muss halt ordentlich in die Trickkiste greifen.
Das Verständnis und der Umgang mit diesen Mitteln ist eine eigene Wissenschaft. Schüler und Studierende in Geisenheim oder auch Klosterneuburg beschäftigen sich lange Semester nur mit diesen Zusatzstoffen. Da der Weinmacher in jedem größeren Betrieb über dem Weingartenmanager steht, wird der Kellerwirtschaft eine um einiges höhere Bedeutung zugesprochen. Ein Blick in die Neue Welt genügt: Der Weinmacher ist dort ein Halbgott zwischen Pulverchen und Tanks. In der Erde wühlen, das tut der eher selten.
In den Hinterköpfen der Winzer und Weinmacher steht festgeschrieben, dass ein gewisser Informationsvorsprung in Sachen Kellerwirtschaft den besseren Wein macht. Die stattlich gefüllten Regale mit Produkten für die Kellerwirtschaft im Fachhandel werden immer breiter und höher. Hochglanzprospekte und Informationsveranstaltungen helfen den Winzern, die schwierige Aufgabe des Einkaufs zu bewältigen. Hier wird mächtig viel Geld umgesetzt. Der Weinbau, insbesondere die Kellerwirtschaft ist eine richtig lukrative Sparte.
Forschung ist teuer. Und deshalb übernehmen immer mehr Konzerne die Forschung, geben Geld aus, geben den Ton an. Schulen und Universitäten sind entweder zu langsam, oder haben nicht das nötige Geld, eventuell in eine andere Richtung zu forschen, andere Wege zu suchen.
Weiter auf Seite 2
Unabhängige Beratung gehört somit der Vergangenheit an. Und der Winzer? Der steht vor dem Regal und hat den Druck, Dinge zu kaufen, die laut Prospekt den Himmel auf Erden versprechen. Über die Notwendigkeit wird kaum noch diskutiert. Die Beigabe von Mitteln wird weitgehend widerspruchslos akzeptiert.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind in Österreich und Deutschland Weingärten an Orten gepflanzt worden, wo vorher niemals Weingärten waren. Vielfach wurden gute, leider auch schwer bewirtschaftbare Lagen (z.B. Terrassen) aufgelassen, um in die Ebene zu gehen. In der Ebene wird günstig Wein gemacht. Doch mit dem großen Nachteil, dass mittlere und schlechte Weingärten in schlechten Jahren die Anwendung von Verbesserungsmitteln verlangen, da eine volle Reife der Trauben nicht erreicht wird. Hier entsteht nicht perfekte Qualität, hier entsteht lediglich einfacher und meinetwegen auch gut gemachter Wein. Hier entsteht fruchtiger Wein ohne bleibenden Eindruck. Galt früher der Gaumen als Non plus ultra, hat bei Verkostungen nun der Duft, die Nase, an Wertigkeit gewonnen. Aromaintensive Weine werden meist höher bewertet. Auch wenn sie am Gaumen strukturlos bleiben.
In Deutschland beschäftigen sich heute immer noch viele Weinmacher mit präzise angebauten Höchsterträgen von allerhand neu bepflanzten Rübenäckern. Mit Hilfe der „Additiven Önologie“ entstehen weltweit Jahr für Jahr neue und charakterlose Weine, die zwar eine günstige Freude bereiten können, aber dem Wein in Etappen die Natürlichkeit und Wertigkeit nehmen.
In der modernen Weinwirtschaft besteht ein gewisser technischer Zugzwang. Wer nicht mitmacht, so scheint es, hat verloren. Technik beschleunigt und vereinfacht die Produktion. Deshalb ist es heute möglich, trinkbare Weine bereits wenige Wochen nach der Ernte zu füllen. Frühe Füllungen verlangen kellertechnisches Know-how (Schönungsmittel etc.) und hie und da auch ein paar Zusätze, die etwa die fehlende Fülle im Wein ausgleichen.
Manche mögen jetzt vielleicht den Kopf schütteln, doch diese Prozesse sind weit verbreitet. Bis hin zu renommierten Spitzenhäusern. Es gibt aber auch immer mehr Aussteiger, die unbehandelten, oder zumindest größtenteils unbehandelten und bodenständigen Wein erzeugen. Diese Winzer garantieren, dass Weinkulturlandschaften, die von Menschenhand geformt wurden, ihre Berechtigung behalten.“
Der Captain betont, dass alle derzeit bekannten und in Deutschland erlaubten eingesetzten önologischen Mittel getestet und nicht gesundheitsschädlich sind.
Also ich hätte gernmal eine Auflistung, was in einer normalen Keller-Saison für Mittel zum Einsatz kommen. Das wäre doch mal interessant, anhand der einzelnen Schritte nach der Ernte, die jeweiligen Mittel ( also alles z.Bsp. Kalk, Eiweiss etc. ) kennenzulernen. Oder?
ich bin seit 20 jahren winzer.
seit mindestens 15 nutz ich weder GA , Eiweiss oder sonstiges, es geht auch ohne…..ich gebe dem Autor absolut recht. Wein“berge“ in der Pfalz und Rheinhessen sind gesetzt worden, wo es eigentlich gedacht war Wein anzupflanzen.
Aber der kunde will ja immer schön billig und ist ja auch egal ob der Laden Lidl oder aldi heisst……liebe leute da bekommt man aber nix gutes…..
Zu diesem Beitrag habe ich nur eines zu sagen: Absolut, 100%ig richtig!!! Und so herrlich unaufgeregt 🙂
Ist ja auch weder von Mally noch von mir. Ich huste solidarisch mit..
Bin absolut begeistert und denke gerade an die burgenländische Lage Haideboden!!
@martin
vielleicht beschreiben Sie mir doch, was Sie verwenden in der Kellersaison? Also ganz simpel anhand der Abfolge im Keller – welche Arbeitsmittel…
das waere ein erster schritt
Na, aber so langsam sollte mal Besserung eintreten?
Zum letzten Satz des Captains: Bevor ihm wieder mit großer hanseatischer Geste fachlich Falsches nachgewiesen wird, möge er doch mal das Wort BLAUSCHÖNUNG googeln. Das dabei eingesetzte MITTEL ist immerhin ein Cyanid (dass das VERFAHREN insgesamt unbedenklich ist – eh kloar).
Weiter so!!! So ein Artikel steht natürlich nicht bei den selbstverliebten Weinbloggern aus Hamburg. Denn dann würde ja kein Winzer mehr in ihre Verkostungen einzahlen. Danke dass ihr dieses zutiefst korrupte System aufbrecht.
Ein österreichischer Winzer, der „die Schnauze voll hat“
@Maat Mally
Wieso Haideboden?
hui wenn man da mal reinschaut in die listen der „mittelchen“anbieter…. da wird einem ganz schummrig. daher die bitte mal aufzuzeigen, was ein normaler Winzer (nicht die Industrie) so verwendet. Welche Enzyme, Tannine VinoGel etc.
danke!
vielleicht der wuertz? der hütet die couch und hat zeit *hüstel*
gute besserung!
😉 bin ja auch detailverliebt… Google mag es nicht wenn man empfiehlt etwas zu googlen… also gleich in die Wikipedia schauen. http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6nung#Blausch.C3.B6nung
Und was lesen wir da? Genau, dass eigentlich mit der Blauschönung Kupfer entfernt wird. Alter Satz: „Wo Kupfer kein Leben!“ Klar wird da der Teufel irgendwie mit dem Beelzebub ausgetrieben, aber es unterliegt ja Auflagen. Und Berliner Blau bekommen Strahlenopfer verabreicht. Ach, alles eine Frage der Dosis.
So und der erste Schreiber eines Kommentare hat nun auch seine Liste mit Schönungsstoffen. 😉 ich geh jetzt in die Vinothek meines Vertrauens und lass mich einladen.
Zum Wohl!
Sorry, ich hatte mich ja jetzt auf die Besprechung von mindestens 3 Zusätzen gefreut; sozusagen endlich mal „Butter bei die Fische“.
Bekommen habe ich größten Teils inhaltsloses Bla.
Jetzt wirds aber lustig.
Was geht denn jetze ab?
Möchte denn einer der Schreiber einen „Naturbelassenen“ Weinen trinken? Und was bedeutet dieses.
Ich bin auch einer dieser Geisenheimern denen „lange Semster“ beigebracht wird wie mann mit „Zustatzstoffen“ umzugehen hatt.
Meiner Rechtschreibung mag der Besuch in Geisenheim nichts gebracht haben.
Aber die Erkenntnis ist doch gereift, das es solche und solche gibt; beziehend auf die Konsumenten und Produzenten die Geschmack haben. Und andere nicht. Da lehnt mann sich aus dem Fenster, aber das scheint hier erwünscht.
Nochmal: es gibt Stoffe die eingesetzt werden müssen, sonst schmeckt einem der Wein überhaupt nicht. Oder wollen wir Wein wieder herstellen wie nach alter Väter sitte und diesen dann mit Honig oder Kräuterzusatz geniesbar machen?
Oder akzeptieren wir neuzeitliche Verfahren die zur haltbarkeit, Stabilisation oder Klärung notwendig sind.
Ist den Kritikern klar das die Bioweinschiene sich einer großen Problematik hinsichtlich Histaminen bewusst werden muss?
Ich bin ein verfechter von „sauberen“ Weinen, dies Impliziert aber eine gesunde Zunge, das negieren Wirtschaftlicher Interessen und dem einfachen geniessen von Wein.
Der schlimmste Stoff im Wein ist Wahrscheinlich der Alkohol;
hierbei handelt es sich um ein Gift.
Somit hätte sich ein Technokrat zu Wort gemeldet.. Was wirkt sich denn so positiv auf Haltbarkeit aus? Schwefel? So neu ist das nicht! Es ist Zeit die Analytik außer Acht zu lassen um wieder verstärkt auf unseren Körper zu hören! In den nächsten Jahren wird man biologisch arbeiten müssen – das gilt für Keller und Weingarten – um ernst genommen zu werden!
Luciferin muss auf die Liste!
Im Ernst: wer eine Liste von Techniken und Additiven will und sie auch noch ein bisschen verstehen mag, gehe für ein paar Semester nach Geisenheim, oder suche sich andere Quellen, erwarte diese Information aber nicht hier. Ich frage mich sowieso, wieso ihr hier diese Themen bringt, wenn nicht zur Klickzahlerhöhung?
Gaaanz andere Sichtweise: Wein ist ein Kunstwerk und Winzer sind Künstler, die Technik überlasse ich ihnen.
wer geballtes „schulwissen“ erfahren möchte, der kauft oder borgt sich einfach ein Kellerwirtschaftsbuch, da steht der ganze kram drinnen, genauso wie die antiquierte meinung, daß es ohne den ganzen kram nicht läuft.
@Maat Mally
Wieso Haideboden?
…siehe rübenacker…….
mit dem gummi arabicum ist scheinbar wie mit der österreichischen FPÖ unter Jörg Haider, keiner hats getan aber am ende gabs immer 30 %
Bio? Nur was ist wirklich Bio? Null Einsatz von irgendwelchen Pflanzenschutzmitteln! Oder dann doch der Einsatz von kupferhaltigen Fungziden zur Ertragssicherung?
Kupfer ist ja scheinbar was Gutes für den ein oder andern, also kann dann ja auch im Keller Kupfersulfat eingesetzt werden zur Schönung. Böckser müssen ja auch weg – und Kupfersulfat ist meines Wissens nach auch bei Biowein auf der Liste der erlaubten Mittel. Zieht aber wieder die Blauschönung nach sich…
@Traubenfreund und @Charlie:
so ist das nunmal heutzutage und ob das gut ist, da mag man sich drüber streiten:
JEDER, der sich für eine bestimmte Thematik besonders interessiert (aus welchen Gründen auch immer), hat nicht nur das Recht sondern auch die Möglichkeiten, sich bis ins kleinste Detail Informationen zu diesem Thema zu beschaffen. Daß diese Informationsbeschaffung eine unkontrollierte ist und meist der Komplexität der jeweiligen Thematik nicht gerecht wird, ist zwangsläufig und nicht zu vermeiden. Daraus entstehen oft Halbwissen, Mißverständnisse, etc.
Mein Fachgebiet ist die Medizin, Wein ein Hobby, aber ich sehe hier Parallelen: Während früher der Patient wesentlich weniger aufgeklärt war, dem Arzt blind vertrauen musste und was auch immer das diagnostische und therapeutische Ergebnis war, den Arzt in den meisten Fällen für seinen „Wissensvorsprung“ respektierte, ist heute ein jeder „informiert“ über seine Symptome, kommt mit einem bei Wikipedia oder in Selbsthilfe-Foren angelesenem Wissen zum Arzt, stellt ärztliche Entscheidungen in Frage, hadert mit der Diskrepanz zwischen der Expertenmeinung und der eigenen „Expertise“. In einigen Fällen führt dies zu aufgeklärteren Patienten, die eine größere Eigenverantwortung im Umgang mit ihrer Erkrankung an den Tag legen können, in anderen Fällen aber auch z.B. zu Therapieverzögerungen mit manchmal fatalen Folgen.
Warum muss ich immer so viel schreiben, entschuldigt… Ums auf den Punkt zu bringen: Die heutige Informationsgesellschaft bringt jede Menge Vor- und einige gravierende Nachteile mit sich, ist aber nicht mehr rückgängig zu machen. Meiner Meinung nach kann man diesem Dilemma nicht damit begegnen, indem man Informationen zurückhält (der Konsument wird sich dann an anderer, evtl. schlechterer Quelle informieren), sondern indem man schlechte Informationsquellen eindämmt und selber für eine möglichst korrekte und umfassende Informationsvermittlung Sorge trägt.
Insofern: Captain, bitte mehr Weinwissen, weniger Weinmeinung! Und zwar durch die Winzer vermittelt, nicht durch die Weinschreiber!
Nicht von Autokonzernen (habe ja nicht von Genossenschaften, Verbänden, etc. geschrieben), sondern von KFZ-Mechanikern, -elektrikern, etc.
Wäre vielleicht gar nicht das schlechteste…
Ok, ok, plus fundiert gebildeten Journalisten, die fair und inhaltlich korrekt und umfassend berichten!
Ich finde es schon richtig, der Artikel beschäftigt sich mit Grundlagen, Details sind hier noch nicht notwendig. Zuerst muss man mal die Dinge die dahinter stecken verstehen. Wer sich für die Mittelchen interessiert, der braucht nur googlen, alle die angeführt sind werden auch verwendet, sonst wären sie nicht am Markt. Was jedoch schon vergessen wurde ist der Unterschied zwischen Hilfsstoffe und Zusatzstoffe. Hilfsstoffe werden zb durch Filtration wieder entfernt, Zusatzstoffe wie Enzyme, Hefe-Nährstoffe, allerhand GA Säfte, bleiben im Wein sofern sie nicht umgebildet werden.
Auch Zutatenlisten sind nicht der Weißheit letzter Schluss, denn man beachte die Lebensmittelindustrie, da gibt es genauso viele Ausnahmen und Sachen/Verfahren die nicht angeführt werden müssen.
Ob er das will oder nicht sollte jedem selbst überlassen werden. Deswegen muss eine Inhaltsstoffliste her.
eine zusammenstellung – fakten – über GA ist in arbeit & wird dann hier veröffentlicht.
ALLERDINGS nur für interessierte, kein lesezwang 😉
wieso ihr euch nur über dieses GA den Kopf zerbrecht, verstehe ich nicht, das ist nur ein Fuzi Fuzi (kleiner) Teil im gesamten Puzzle. Das das KEINER von EUCH kapiert!!!!!!!
das verstehen wir (fast) alle, aber man darf trotzdem darüber diskutieren, auch streiten wenn es mit niveau geschieht.
und sie haben absolut recht, GA ist eines von vielen weiteren hilfsmitteln, die dem winzer zur verfügung stehen.
ist genehmigt 🙂
Als Kellermeister habe ich eine große Abneigung gegen viele der in den letzten 15 Jahren auf den Markt gekommen Behandlungsstoffe, das ist aber meine subjektive Meinung. Wie der Capitän schon gesagt hat sind alle diese Mittel getestet und es wurde nichts Gesundheitsschädliches Nachgewiesen.
Da ich ab und an auch ganz gerne mal bei einem Wettbewerb ausgezeichnet werden möchte macht sich da schon auch mal das Gefühl breit mit dem Hollandrad zum 6-Tage Rennen zu fahren. Soll ich jetzt mit dem Finger auf die Wettbewerber zeigen und verlangen das alle anderen auch mit dem Hollandrad fahren? Nein, ich versuche einen Freundes und Kundenkreis zu finden die schätzen was ich erzeuge ohne das ich über die Kollegen schlecht rede und lasse im Stillen einfach alle Behandlungstoffe weg denen ich nicht traue. Und manchmal kann es auch passieren das man mit dem Hollandrad als bester ins Ziel kommt;-)
Wenn es Captaincork gibt – warum soll dann jeder Interessierte selbst suchen müssen? Das hier ist EXAKT das richtige Forum für so eine Liste.
Was mich aber prinzipiell noch mehr interessiert als die Liste, ist, welche Mittelchen in welchem Wein benutzt wurden.
Ich wäre dem entsprechend dafür, Wein als Lebensmittel einzustufen und eine vollständige Zutatenliste gemäß den Bedingungen der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung vorzuschreiben. Im Zeitalter zunehmender Allergien finde ich das als wichtig und richtig.
Schottische Distilleries haben sich jahrelang gewehrt, die Beimengung von Zuckercouleur angeben zu müssen…aber wird durch die Angabe heute weniger Whisky verkauft? Ganz im Gegenteil: Whisky boomt wie nie zuvor; wobei es da sicherlich keine ursächlichen Zusammenhang gibt – die Kennzeichnung hat aber das Geschäft auch nicht versaut.
Und nein: der Konsument MUSS nicht dem Winzer vertrauen, dass der schon alles richtig macht. Dass dem nicht so ist, zeigen die unzähligen Lebensmittelskandale der letzten 20 Jahre (u.a. der Glykolskandal beim Wein).
Ich nehme an du meinst Heideboden, weil der Haideboden (den macht meines Wissens nach nur Josef Umathum) bezieht sich ja auf konkrete Lagen rund um Frauenkirchen.
Mit Heideboden ist eine Großlage gemeint, welche fast jeder Winzer im Großraum Gols bei einem seiner Weine beim Namen hinzufügt… diese Lage bringt aber durchaus sehr unterschiedliche Qualitäten… nicht immer die Besten…
siehe …. Hans Martin Gesellmann ….
so oder so ist diese aussage ein blödsinn, auch historisch gesehen.
ist damit meine Aussage, oder die von Herrn Mally gemeint?
Ist damit meine Aussage, oder die von Herrn Mally gemeint?
der herr mally war gemeint
ist doch kein Problem, es gibt schon lange Weinblogger die absolut transparent mit diesem them aumgehen, z.B. Bernhard Fiedler mit seiner Serie „Der gläserne Wein“
http://www.bernhard-fiedler.at/weblog/?cat=20
Ein paar Gründe die gegen Gummi arabicum sprechen:
Wie wir alle wissen kann es harte und rauhe Gerbstoffe einfangen und Sie geschmeidiger erscheinen lassen. Der Wein schmeckt also voller und runder. Aber: Auch andere Stoffe, z.B. Aromen und Geschmacksstoffe im Wein geschieht das. Ergo Der Wein gewinnt an vollmundigkeit, verliert aber nicht unwesentlich an Aroma und Frucht! Das möchte man aber nicht, deshalb ist ein Zusatz in Frage zu stellen.
Die Low-Tech-Fraktion lehnt es ab. Die High-Tech-Fraktion wahrscheinlich ebenfalls, weil
Zusatz kann nur im füllfertigen Wein erfolgen. Vorher zugesetzt stabilisiert er noch evtl. von der Gärung vorhandene Trübungen und das Filtrieren wird erschwert oder unmöglich. Wird der Wein also steril abgefüllt und demzufolge auch nochmal direkt vor der Abfüllung steril filtriert, so bleibt wahrscheinlich das ganze Gummi arabicum im Filter hängen. Die Füllung muß u.U. unterbrochen werden und den Streß gibt sich kein Winzer gerne!
Bei hochwertigen Rotweinen, die in der Flasche reifen sollen ist GA auch nicht zu empfehlen, denn: Natürlicherweise verbinden sich die Farb und Gerbstoffe zu immer größeren Einheiten. Solange bis diese ausfallen, das kennt manb dann als Depot. Ist Ga im Spiel, dann ist das Absetzen verhindert und der Werin erscheint Trübe und undurchsichtig. Aber nicht zu verwechseln mit Mikrobieller Tätigkeit durch andere Ursachen!
Ich verwende Ga aus den eben erwähnten Gründen nicht.
Ich hoffe, daß ich etwas zur Aufklärung beitragen konnte.
Die „Internationale Organisation für Rebe und Wein“ (OIV) hat den internationalen Code önologischer Praktiken und Grenzwerte auf ihrer Homepage, die dem Bedürfnis, eine „Liste von Zusatzstoffen“ zu haben, schon sehr nahe kommt:
http://news.reseau-concept.net/images/oiv_de/client/Limits_wine_2008.pdf
http://news.reseau-concept.net/images/oiv_uk/Client/PNO02A_CODE%20Ed%202006%20EN.pdf
Noch besser, weil aktuell gültig in der EU und vor allem auch auf Deutsch erhältlich, ist dann die „Verordnung (EG) Nr. 606/2009“ der Kommission und hier insbesondere der „Anhang I A“.
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:193:0001:0059:DE:PDF
Ich bin kein Önologe und auch kein Weinmacher, sondern Soziologe/Politikwissenschaftler, der sich unter anderem mit der Rolle von Wissenschaft und Technik im Verhältnis zu Qualitätswahrnehmungen in Märkten beschäftigt. Ich denke, dass keine Erörterung dieser ganzen önologischen Verfahren Sinn macht, ohne die jeweils spezifischen Markt- und Qualitätskonzeptionen einzelner Winzerprupppen und Regionen zu begreifen. Und – wenn man es wirklich ernst meint – auch die historischen Qualitätsvorstellungen verschiedener Konsumentengruppen. Eine solche Betrachtung legt nichts anderes nahe als die Behauptung, dass „In Vino Veritas“ von sozialen Wahrnehmungen geprägt ist, auf allen Seiten des Marktes..nicht die Liste zugelassener önologischer Verfahren/Zusatzstoffe ist primär entscheidend für die Diskussion sondern die Bewertung derselben in Bezug zu Qualitätsbegriffen..ähnlich ist es bei der Frage nach dem Naturkork, m.E.
Na, sowas! Der Artikel sagt herzlich wenig Neues aus. Jetzt wäre es mal spanend gewesen, wen der große Unbekante tatsächlich ’ne Katze aus dem Sack gelassen hätte und deutlich geworden wäre: Woran erkenne ich die Behandlung mit irgendeinem Schönungsmittel, wie wirkt das „watteweiche Kuschelhäschen“, das von Pigott beschrieben wird, auf Rotweine usw.
Hier eine spannende Fährte gelegt, aber dann ist der Artikel auch schon vorbei.
Oder habe ich etwas übersehen?
Heh, wenn die Betriebe die oft sagen sie verwenden kein GA, Umkehrosmose oder Vakuumverdampfung dann würden deren Weine die so schön von 7€/Stunde Sklaven aus dem Osten beackert werden während der Winzer von einem Fototermin zum nächsten brettert und auf authentisch naturverbunden macht (natürlich nur im Prospekt) – ganz schön hantig schmecken.
Aber was erwartet man von einer übermäßig gehypten Weinkultur die eigentlich schon vollends den Bezug zur Realität verloren hat?
Der Bedarf für eine Blauschönung besteht nur wenn der Wein einen zu hohen Kupfer,Eisen oder Zinkanteil hat. Diese Schönung muss von einer amtlichen Stelle genehmigt werden. Von der Entsorgung des Trubes angefangen bis hin zum Kupfer & Eisengehalt des Weines wird das alles streng kontrolliert.
Ursachen für den Bedarf einer Blauschönung waren in der Vergangenheit meist rostende Teile in den Weinfässern, heutzutage wo die meisten Winzer Nirosteramaturen und verschlüsse sei es jetzt für ein Holzfass oder einen Stahltank verwenden – ist ein derartiger Bedarf fast nicht mehr gegeben.
Auch macht kein Winzer gerne eine Blauschönung, der Trub muss fachgerecht entsorgt werden und für den Wein ist es auch nicht gut (nochmalige Filtration etc.)
Die Diskussion hier ist leider schon ein bisschen eingeschlafen, der Artikel auch schon einige Wochen alt..
naja, also vollends die realität verloren……ist gleichermassen „übermässig“ wie die „gehypte weinkultur“. oder? 😉
dann stelle ich mal die ketzerische frage, was sinnvoller/besser/ethischer/natürlicher ist: das chaptalisieren oder die umkehrosmose/vakuumverdampfung?
wasserentzug & das innere gleichgewicht der trauben bleibt gleich im wein erhalten oder zucker dazu & das innere gleichgewicht verändert sich = nur der alkoholwert wird erhöht.
ahm
das mit dem inneren Gleichgewicht so zu vergleichen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Verändert wird so oder so. Beides verändert dein „inneres Gleichgewicht“
ES GIBT SIE. Für alle die neugierig sind, in „la vincaillerie“ in Köln gibt es nur Weine, die ohne Zusatzstoffe hergestellt wurden. http://www.la-vincaillerie.de.
hallo gast (warum ohne name?,
weine ohne zusatzstoffe & doch ist schwefel drin…??? bzw. darf zugegeben werden. immerhin liegt die von ihnen „erlaubte menge zwischen 40-60mg/l.
und wie kommen sie darauf, dass weine ohne so2 (gibt es nicht!!!!!! wie von ihnen erwähnt, existiert in natürlicher form im wein) besser verdaulich sind? ernsthafte frage, denn ich lerne gerne dazu.
und noch etwas: ausser man ist allergisch, verursacht so2 im wein KEINE kopfschmerzen. das ist seit langem wissenschaftlich erwiesen.
ich finde es gut, dass es winzer gibt, die versuchen soweit wie machbar ohne igrendwelche zusatzstoffe auszukommen. nur sollte man dann aber im voraus nicht etwas ankündigen dem dann teilweise widersprochen wird – wie es öfters auf ihrer seite zu finden ist.
grüsse sigi hiss
Hallo Sigi,
ich kann nur sagen, seit drei Jahren trinke ich nur noch vin naturel und es geht mir erheblich besser damit. Wenn ich dann doch mal einen normalen Wein trinke, merke ich sofort den Unterschied, die Keule!! Auch bei teuren Weinen. Deshalb erlaube ich mir zu sagen, dass sie besser verdaulich sind ( ist übrigens auch von französischen Studien belegt). Die meisten Weine sind übrigens ohne zugefügten Schwefel. Also wirklich ohne Zusatzstoffe hergestellt worden. Einfach mal probieren, die Weine sprechen für sich!!
Grüsse!
es geht mir nicht darum ob die weine gut sind oder nicht – das ist eine andere diskussion aus meiner sicht. ich mag auch weine die mit wenig bis gar keinem zusätzlichen schwefel abgefüllt sind.
die keule: dann zu behaupten, die weine sind besser verdaulich nur aufgrund von persönlichen eindrücken – auch von 2-3-4-5-6 personen – ist einfach eine sehr gewagte behauptung. und daraus entstehen dann wieder irgendwelche mythen……legenden……vorurteile..usw. bitte nicht falsch verstehen: es geht mir absolut nicht um die qualität solcher weine (sind nischenweine die eine absolute berechtigung haben!!). ich will einfach nicht, dass solche märchen entstehen, wie jenes, dass schwefel kopfweh verursacht.
demeter winzer oder vergleichbare gruppierungen, sind ja schon recht streng & ich denke, dass solche weine genauso gut verdaulich sind, wie deine vin naturel – um deine worte zu gebrauchen.
viele stoffe – beileibe nicht alle – die während der weinproduktion verwendet werden, sind nachher im wein nicht mehr nachweisbar- wie gesagt, das trifft nicht auf alle zu.
ich bemängele einfach deine aussage in deinem ersten posting & dann der text auf deiner webseite. das widerspricht sich mehrere male.
generell finde ich es aber sehr wichtig, dass sich händler mit solchen nischenweinen befassen & diese promoten.
es wäre trotzdem schön zu wissen mit wem man duskutiert.
grüsse sigi
ich weiß ja nicht wohin das führen soll. Ich trinke vin naturel nicht in erster Linie wegen dem geringen Schwefelgehalt. Er schmeckt mir besser, bekommt mir besser. Und wenn ich dann auch noch das Wissen um Zusatzstoffe habe ( klein aber fein), da ist meine Wahl ganz schnell getroffen! Es ging mir bei meinem Kommentar darum: alle sprechen über Zusatzstoffe, und anscheinend hat keiner Erfahrung mit Weinen, die ohne hergestellt wurden! Das war eine Einladung zum Probieren! Bei diesen Weinen gilt nun mal, Nase reinstecken, trinken, und dann kann sich jeder ein Urteil bilden. Vin naturel ist ja auch nicht gleich vin naturel. Und für Märchen bin ich nicht zu haben. Aber gleich mal was bemängeln ist auch eine Art ran zu gehen!! Und Nieschenweine sind es noch in Deutschland, in Frankreich nicht mehr! Siehe eben auch http://www.vinsnaturels.fr
Und ich bin Surk-ki.
Following my own monitoring, billions of persons all over the world receive the home loans „goodfinance-blog.com“ at good creditors. Thence, there is a good chance to get a car loan in every country.