Die besten Kaffeehäuser in Wien

Der Captain hat viele Jahre in Wien gelebt, ist aber schon lange weggezogen. Trotzdem wird er immer wieder gefragt: Welche sind die besten Kaffeehaus-Adressen Wiens?

Was soll man tun, wenn man nicht mehr am neuesten Stand ist?

Am besten meine Wiener Leser fragen.

Hier nun die Tipps von jenen, die es wissen müssen. Wer eine Empfehlung mit kurzer Beschreibung hinzufügen möchte, schreibt mir an info@captaincork.com oder postet auf Facebook.

Und ja, in allen Kaffeehäusern Wiens gibt es auch Wein. Falls man Ketten wie Starbucks & Co. mal beiseite lässt…

Daniel Moser
Ewiger Treff der Wiener Bohéme in der quirligen Rotenturmstraße mit Schanigarten (einige Tische an der Straße), von wo aus man das Treiben beobachten kann. Übrigens: Daniel Moser hieß der Bürgermeister von Wien während der großen Türkenbelagerung von 1683 und es heißt, hier sei das erste Kaffeehaus der Stadt eröffnet worden, wo das neumodische Getränk aus dem dunklen Pulver serviert wurde, das die osmanischen Krieger nach ihrem Abzug zurückgelassen hatten.
Hier bestellen: Espresso aus der eigenen Rösterei.

Bräunerhof
Stammcafé des großen und grantigen Schriftstellers Thomas Bernhard (1931 – 1989), wo er jeden Nachmittag saß, las und die Leute beobachtete. An jedem Wochenende und an Feiertagen spielt zwischen 15 und 18 Uhr ein Klassik-Trio mit Walzermelodien auf. Bernhard wäre damals sicher davongerannt.
Hier bestellen: Hausgemachten Kuchen und eine Melange (meistens Espresso mit etwas Milch und einer Haube aus Milchschaum).

Kleines Café
Schummrig-gemütliches Kaffeehaus an einem zauberhaften mittelalterlichen Platz hinterm Stephansdom gelegen. Im Sommer wahrscheinlich der schönste Ort für ein gediegenes Frühstück im Freien. Eigentümer ist der bekannte Wiener Volksschauspieler namens Hanno Pöschl (Burgtheater, Kottan ermittelt, Derrick, Tatort, Der Bergdoktor etc.). Das Café spielt auch eine kleine Rolle im Film „Before Sunrise“ mit Ethan Hawke und Julie Delpy.
Hier bestellen: Eierspeis (Rührei) und/ oder Schinkenbrot und ein Seidl Bier (kleines Bier). Danach natürlich Kaffee…

Café Prückl
Weitläufige, helle und großartige Architektur im originalen Stil der 50er-Jahre von Architekt Oswalt Haerdtl. Gegenüber liegt die Kunstakademie und die Studenten sind Stammgäste.
Hier bestellen: Den mürben Apfelkuchen, die Mohnschnitte oder Ham and Eggs zum Frühstück.

Le Bol
Mal was anderes – französische Lebensfreude mitten in Wien am prachtvollen Neuen Markt, gleich um die Ecke der berühmten Kärntnerstraße.
Hier bestellen: Toller Café, süße Kleinigkeiten (vom Feinschmecker-Konditor Fruth), herzhafte Snacks, Salate & Co. und natürlich auch immer ein Gläschen Wein (oder Champagner).

Blaustern
Liegt etwas abseits des Zentrums, findet ihr, wenn ihr die Karte oben verkleinert. Modernes, helles Lokal mit jungem Publikum. Eine Institution des urbanen, morgendlichen Kaffeegenusses mit großartiger Frühstücksauswahl.
Hier bestellen: Ich habe noch nirgends bessere Handsemmeln bekommen, schreibt Marcus Bitterlich.

Fortsetzung folgt…