Früher musste der Ösi (also speziell der Captain) immer lachen, als die Rede auf deutsche Weinhänge kam. Zum Beispiel der „Kröver Nacktarsch„, hahahaha, wie komisch. Aber damals waren wir ja auch noch in der Weinpubertät. Oder sogar in der analen Phase. Heute weiß es der Captain besser. Kuriose Namen, gute Weine. Doch was steckt dahinter. In dieser losen Serie werden einzelne Lagen vom Captain begutachtet. Heute die „Niederhauser Hermannshöhle“. Die Rieslinge dieser Steillagen füllen des Captains Keller. Sie zählen zu den besten Deutschlands.
Die Lage Hermannshöhle liegt an der Nahe in der Nähe von Bad Kreuznach und ist bei der Anfahrt schon von Weitem sichtbar. Wenn man halt weiß, welcher Berg und wo am Berg. Der Hang ragt eher südwestlich zur Sonne (wenn sich der Captain richtig erinnern kann).
„Hermann“ kommt wahrscheinlich von „Hermes“, dem Schutzpatron der Vielflieger (Ryanair, Hahn, etc…), die „Höhle“ vom Kupferabbau, der hier betrieben wurde. Was aber macht den Hang so bedeutend?
Der Captain meint, es ist wie so oft in Deutschland, die spezielle Mineralik, die Mischung aus Schieferverwitterungsböden, vulkanischem Gestein, ein bisschen Kalk und auch Sand und Lehm, dieses Konglomerat aus vielen möglichen Böden in leichter, verwehfreudiger Erde, das die Weine der Hermannshöhle relativ leicht erkennbar machen. Der Captain errät diese Rieslinge immer recht gut. Schon deswegen (Angeberbonus) ist diese Lage bei ihm sehr beliebt.
Ein Vertreter ist der Riesling trocken Niederhäuser Hermannshöhle von VDP-Winzer von Racknitz. Der bläst Dir das Hirn weg, absolut süchtigmachend.
Selten hat der Captain eine derartig perfekte Balance zwischen Restzucker und Säure getrunken, mega-elegant, Ananas, Honig, Orange, Mango, Exotik gepaart mit leichtem Mineralik-Schweiß. Der Captain kann diesen Wein immer noch jederzeit herbeihalluzinieren und sein Glück mit sich teilen.
Der Captain rät, wie immer, die Lage im Frühjahr zu durchwandern und sich Termine zum Verkosten auszumachen. Leider sind viele Wirtshäuser der Region noch nicht auf dem Niveau der Winzer.
Soviel ich weiss hat Jakob Schneider den höchsten Anteil an der Hermannshöhle. Macht auch ganz guten bis sehr guten Wein daraus. Und hier ein Link auf Geo-Daten zur Lage
http://www.weinlagen-info.de/?lage_id=705
Gruss, Charlie
Ich halte die Herleitung der ‚Höhle‘ von einem Bergbaustollen für fragwürdig. Etymologisch näher liegt hier (wie bei so vielen deutschen -Höllen und -Höhlen) die ‚Helde‘, also die Halde, der steile Hang. Helmut(!) Dönnhoff spielt meines Erachtens aber schon seit den starken Jahrgängen 1993 und 1994 ganz weit vorne mit und nicht erst seit „den letzten Jahren“. Richtig ist sicher, dass er eigentlich erst seit dem Jahrgang 2002 auch grandiose trockene Rieslinge erzeugt. Die gab es dort in dieser Qualität vorher nicht. Ein ganz subjektiver Eindruck zum Schluss: viel faszinierender als die Weine aus der Hermannshöhle finde ich ja jene aus der Kupfergrube. Spätlesen der ehem. Staatsdomäne aus den 90er Jahren zeigen auch heute noch eine einmalige Saftigkeit und Rasse; auch Helmut Dönnhoffs Rieslinge aus der Kupfergrube (z.B. die grandiose, viel zu junge 05er Versteigerungs-Spätlese) ziehe ich jeder Hermannshöhle vor!
| http://riesling.blogg.de |
Das Weingut heißt Hermann Dönnhoff, Helmut ist der Enkel und Winzer. Oder irre ich mich?
‚Hermann Dönnhoff‘ stand früher auf den Flaschen, dann ‚H. Dönnhoff‘, mittlerweile nur noch ‚Dönnhoff‘. Der Winzer heisst Helmut und um den ging es ja auch im Text.
Was ich sage, der Käptn kann zwar schreiben, aber nicht genau recherchieren. Typisch Blogger.
Aber Weinplus schreibt auch Herrmann Dönnhoff, scheint dann auch der Firmenwortlaut zu sein.
Ohh Gott…
An der Nahe hört man, dass Dönnhoff seit letztem jahr die größten Anteile an der Hermannshöhle hat ( ich glaube sogar um die 50 %)
Mendez ist leider eine unverbesserliche Klischeetante.