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Mosel: Busch im Glas

Clemens und Johannes mit Buschreben.
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Der Captain sitzt in einem Restaurant und trinkt die Weine vom Nachbartisch (nette Leute). Unter anderem einen großen Riesling aus seltener Mosel-Lage.
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Winzer Clemens Busch ist einer von denen, die man hier am Schiff liebt. Er ist ein Rieslingfanatiker, also kein Winzer, der nur auf den Boom aufspringen wollte. Busch ist ein moderner Hippie, der schon 1986 auf biologischen Weinbau umstellte. Damals wurde man dafür noch verlacht.

Und Busch (inzwischen gemeinsam mit Sohn Johannes zugange) kümmert sich um alte Lagen, um steile Lagen. Deswegen trinkt der Captain jetzt einen Wein aus einer alten Anlage, den Rothenpfad Pündericher Marienburg Großes Gewächs. Einige Reben des Rothenpfad sind etwa 75 Jahre alt und haben ihre Wurzeln tief in den Rotschiefer gegraben. Der ist an der Mosel eher selten (vergleiche Roter Hang in Rheinhessen).

Rotschiefer bringt sehr würzige Weine, die eine gewisse Schlankheit vorgaukeln können. Und schlank, das mag der Captain. Er und seine Begleitung nehmen den ersten Schluck. Und sind begeistert: In der Nase eine klare und extrem elegante Mineralität, die sich mit einer reinen und frischen Zitrusnote paart. Dieser Eindruck verschwindet aber nach wenigen Minuten und gibt Stein und Steinobst Raum. Noch ausgeprägter ist die gigantische Würze dieses Weins: grüne frische Kräuter, Salbei, sogar etwas Kümmel (Blödsinn, sagt die Begleitung). Im Mund dann sehr saftig, aber wenig Creme. Sehr viel Druck, doch mit der Zeit auch eine absteigende Eleganz. Der Rothenpfad präsentiert sich zuerst sehr gefällig, dann geradezu gigantisch. Und danach verfällt er leicht, ohne seine Struktur zu verlieren.

 

Datum: 24.8.2018 (Update 3.4.2021)
 

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