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Weil er den neuen deutschen Rieslingstil vorangebracht hat. Weil er Visionen hatte und diese verwirklichte. Und weil er gerne Wein trank und seine Weine uns viele schöne Stunden bereitet haben. Ein Toast auf einen großen Mann.
Es passiert selten, dass die Person, über die man eine größere Geschichte schreibt, nach Fertigstellung der Geschichte stirbt. Und diese Geschichte auf einmal nur mehr ein verwehter Rest ist, geschriebene Worte, die nach Sekunden nicht mehr das bedeuten, was sie vor Sekunden noch bedeutet haben. Man analysiert das Werk eines Mannes, der im deutschen Weinbau viel vorangetrieben hat, versucht den Weg zu beschreiben, den Impetus zu verstehen. Und dann ist dieser Mann tot. Seine Idee aber bleibt.
Jetzt verstehe ich auch die Flasche Romanee Conti, die er am Ende des Interviews für uns geöffnet hat. Und ich verstehe Stephan Attmann, den Önologen von Von Winning. Und seine Angst, ich würde dies als Prahlerei fehldeuten. Doch das konnte man nicht, Niederberger öffnete die Flasche leise. Und er hatte nur Freude in den Augen.
Prahlerei war keine Eigenschaft des Werbeunternehmers, der 2001 ein Hektar Land kaufte und mit Hilfe des Önlogen von Müller-Catoir in den Weinbau einstieg. Schon 2002 hatte er so viel Geschmack daran gefunden, dass er jenes Land und jene Güter kaufte, die heute das Weingut Bassermann-Jordan ausmachen. Und mit Ulrich Mell einen Weinmacher holte, der seit damals ungebrochen einen konsequent modernen Stil verfolgt.
2005 kaufte Niederberger Reichsrat von Buhl und irgendwann dazwischen muss ihm wohl die Idee für sein Projekt Deidesheim gekommen sein, seine Investition in den pittoresken Weinort, der – seiner Meinung nach – zu Unrecht im Schatten großer Mosel- und Rheingau-Orte stand. Deidesheim war ihm von nun an ein erweitertes Anliegen.
2007 erwarb Niederberger Dr. Deinhard und die damit verbundene Marke Von Winning. Bei Von Winning ließ er sich auf ein in Deutschland einzigartiges Experiment ein – den Ausbau von Rieslingen im kleinen Holzfass. Das wollten nicht alle gutheißen, besonders Rieslingtraditionalisten war diese Art Ausbau, die Niederbergers Önologe Stephan Attmann brillant beherrscht, ein Dorn im Auge. Doch Niederberger hielt dagegen. Und hatte Recht.
Reichsrat von Buhl ist noch wenige Monate an eine japanische Betreiebergruppe verpachtet, danach kümmert sich Mathieu Kauffmann, der von Bollinger aus der Champagne in die Pfalz wechselt, um die Rieslingsekte aus Deidesheim. Und es ist nicht zu viel versprochen, wenn man sagt: Deutschland bekommt sein erstes Sektgut von Weltruf.
Achim Niederbergers Visionen von Weinbau und Riesling waren nicht groß, auch nicht gigantisch; sie waren sehr individuell, progressiv und besonders. Er, ein stiller, eventuell auch wertkonservativer Mann, preferierte das Experiment. Und ein Vorankommen. Selten hat jemand den deutschen Riesling derart vorangebracht.
Darauf einen Toast. Mit einer Flasche aus einem seiner Weingüter. So hätte er es gewollt. Das ist ein dummer Satz, der immer bei Nachrufen fällt. Doch ich bin sicher: So hätte er es gewollt. Sein Werk, es lebt!
Vielen Dank für den pietätvollen Nachruf auf den visionären Verstorbenen und herzlichen Glückwunsch, dass Sie mittlerweile in der Weinszene so respektiert und vernetzt sind, dass Sie die traurige Todesnachricht – soweit ersichtlich – als Erster veröffentlichen konnten.
Das ist nicht angebracht, ich bin nicht Teil eines Wettrennens..
Das mir dies klar ist, sollte m.E. durch den ersten Teil des Kommentars deutlich geworden sein. Bitte entschuldigen Sie, ich verkehre privat wohl etwas zu viel mit Journalisten…
Achim Niederberger tot? Das ist ein Schock und ein großer Verlust für die deutsche Weinwelt! Die Welt braucht Visionäre und Macher wie Ihn!
Danke Captain für die schönen Töne…
Achim Niederberger tot?! Das ist ein großer Verlust für die deutsche Weinwelt! Wir brauchen Visionäre und Macher wie Achim Niederberger, Menschen, die die Welt zum Positiven verändern können. Mein Beileid an die Angehörigen.
Danke für die leisen und schönen Töne auf einen ganz besonderen Menschen, der unsere Region mit seinen Visionen weit nach vorne gebracht hat. Neustadt verliert einen großen, besonderen, feinen Menschen, der viel in der Welt unterwegs war , dennoch seine Basis nie vergessen hat. Ich bin unendlich traurig darüber und es tut mir für seine junge Familie unbeschreiblich leid. Anfang der Woche hab ich Ihn noch nach Hause fahren sehen….ich fass es einfach nicht.
Der Captain ist doch kein Journalist! Das merkt man doch am ersten Blick…
Können diese ewigen zwei, drei Pöbler hier in den Kommentarspalten nicht einfach mal an dieser Stelle ruhig sein?!? Es nervt ja schon länger, sodass man es schlicht überliest und zu ignorieren gelernt hat. Sind ja eh immer die selben…
Vielen Dank, Herr Kapitän, für einen empfindsamen Nachruf.
Lieber Captain Kork, vielen Dank für diesen sehr feinfühligen und mit sehr wohlformulierten Sätzen gestalteten Bericht. Für seine Visionen, die er auch immer mit viel Energie in die Realität umgesetzt hat, habe ich ihn immer sehr bewundert. Ich hätte ihm sehr gewünscht, dass noch viele seiner Visionen Wirklichkeit geworden wären. Dieser Artikel tröstet mich etwas und genauso möchte ich ihn in Erinnerung behalten.
An Achim Niederberger wurde gestern um 23:18 Uhr auch an anderer Stelle gedacht. Dort fand ich mehr Einzelheiten die ich in der hiesigen Meldung vermisst habe. Google: Achim Niederberger – ein pfälzischer Visionär (1957 – 2013)
Den Menschen Achim Niederberger kannte ich nicht, jedoch war er und sein Engagement in meinen Gedanken stets präsent. Vor allem seine Energie, sein Mut und seine Tat- und Schaffenskraft haben mich immer sehr beeindruckt, ja sogar motiviert in meinem Leben mehr zu tun. Der Tod ist Teil des Lebens, es war spannend, interessant und schön mit zu erleben, was er geschaffen und hinterlassen hat. Viele Menschen dürfen heute und in der Zukunft davon partizipieren. Seiner Familie wünsche ich alle Kraft der Welt die schweren Stunden der Trauer zu überwinden. Sie sind in meinen Gedanken.
Sehr geehrter Herr Scheuermann (ich nehme an sie sind es selbst). Ich finde es beschämend, dass sie den Tod eines großen Unternehmers und Weinfachmannes zum Anlass nehmen, ihr dauerhaft beleidigtes Ego hochzuspielen. In ihrem Nachruf erfährt man die für mich bedeutungslose Todesursache und ein paar geschichtliche Anekdoten. Man erfährt aber vor allem, dass sie ein Interview geplant haben und dass dieses in Vorbereitung war. Es geht also in erster Linie wieder um sie. Und weil sie es nicht verkraften können, dass ein Kollege offenbar bessere Kontakte hat, müssen sie nun hier einen Kommentar lassen. Das wirft ein bezeichnendes Licht auf sie.
Das ist eine zutiefst traurige Nachricht und ich danke dem Captain, dass er sie in so wohlformulierte Sätze gebettet hat. Da geht ein Visionär von uns, der gegen jeden Wiederstand gezeigt hat, wie der deutsche Weinbau in Zukunft aussehen könnte. Eine Vision, die weiterlebt. Mein tiefstes Beileid.
Nein, Ihre Vermutung hinsichtlich Identität trifft nicht zu. Ihre Unmutsäußerung stellen Sie doch bitte dem Adressaten selbst zu, mir ging es um die reklamierten Sachinformationen, da ich, genau wie Sie es sind, zu wenig informiert bin. Ihrer negativen Bewertung kann ich mich daher auch nicht anschließen, bin mit keiner der genannten Personen in irgendeiner Weise verbunden, außer großer Sympathie für diese Seite hier. 🙂
Sehr, sehr schade, ebenfalls unsere tiefste Anteilnahme.
Die Nachricht über Achim Niederbergers Tod hat mich schon letzte Nacht zutiefst bestürzt.
Meine tiefe Anteilnahme und alle guten Wünsche an Achim Niederbergers Familie.
Warum gerade solche Menschen, die von Ideen beseelt und dabei auch noch in ihrem Umfeld geschätzt und geliebt sind, so früh gehen müssen, lässt mich ratlos zurück…
Vielen Dank an Manfred Klimek für seinen gefühlvollen und wohlformulierten Nachruf.
Und egozentrierte Geweihvergleiche sind an dieser Stelle im Übrigen unangebrachter denn je. Wer vermeintliche Eitelkeiten anderer reklamiert, zeigt wie üblich mit mindesens drei Fingern auf seine eigenen (verletzten) Eitelkeiten.
Können solche Animositäten nicht zumindest an dieser Kluft ruhen – und sei es wenigstens aus tief empfundenem Respekt gegenüber Achim Niederberger?!
In tiefer Trauer um Achim Niederberger, schon wieder haben wir einen Visionär besten Weines verloren. Er hat zusammen gebracht was zusammen gehörte. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass im letzten Jahr einen hervorragenden Kellermeister Fritz Knorr von und gegangen ist.
Bernd Knieriemen
http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=rhpMsg_thickbox.html&path=/rhp/welt/wirtschaft&id=91_12988084
Hier ein lesenswerter Nachruf mit mehr Ausgewogenheit und Glaubwürdigkeit als aus Weinjournalistenfeder.
Und wo machen Sie mehr „Ausgewogenheit und Glaubwürdigkeit“ in diesem schlecht geschriebenen Schulaufsatz fest? Das würde ich gerne wissen. Der erste Fehler steckt übrigens schon im Vorspann..
Aus dem Wikipedia-Nekrolog
http://de.wikipedia.org/wiki/Nekrolog_2013
wird hier her verlinkt:
http://www.ahgz.de/personalien/achim-niederberger-gestorben,200012205268.html
Wer ihn gekannt hat will einen ehrenden Nachruf, wer ihn nicht kannte will eine Faktensammlung.