Seit fast 40 Jahren hat sich die Sicht der Deutschen auf griechischen Wein kaum verändert, obwohl sich Wein aus Hellas drastisch gewandelt hat. Auch ich dachte in Klischees, bevor ich 2009 damit begann, mich intensiv mit Wein aus Griechenland zu beschäftigen.
Damit ihr versteht, was ich meine, habe ich meine wichtigsten Vorurteile von damals in 10 Punkten aufgeschrieben:
Um euch von solchen Vorurteilen zu lösen, müsst ihr trinken. Griechische Weine trinken. Und zwar die allerbesten. Nicht alle davon sind billig. Aber wenn man das Verhältnis zwischen Preis und Leistung vergleicht, sind diese Tropfen ein hervorragender Deal. Einen davon stelle ich jetzt vor.
Der moderne Iama White aus der Vriniotis Winery auf der riesigen Insel Evia (Euböa) nördlich Athens, ist der perfekte Einstiegswein für alle, die sich fortbilden und genießen wollen. Er ist eine Cuvée aus den Weißweinsorten Malagouzia und Assyrtiko.
Malagouzia liefert die schönen exotischen Fruchtaromen, während der Assyrtiko für ein anhaltendes Säurespiel sorgt. Zusammen bilden Sie ein griechisches Dream-Team, das in vielen Kellereien beliebt ist.
Der Iama ist in Preis und Leistung ganz weit vorn und zeigt im Glas das funkelnde Gelb der Zitrone mit grünlichem Schimmer. Meine Nasenflügel wittern explosive Noten von Pfirsich, der typisch für Malagouzia ist, aber auch Veilchen, Zitrus und Aprikosen.
Am Gaumen erfrischende Säure mit schönem Fruchtspektakel in hervorragender Ausgewogenheit. Ich liebe das Säurespiel des Assyrtiko. Wer denkt schon, dass solche erfrischenden Weine aus dem heißen Griechenland kommen?
Das ist ein Wein mit eigener Identität, der seine feinen Aromen auch im langen Nachgeschmack zeigt. Am liebsten genieße ich ihn als Aperitif. Wer trotzdem etwas zum Beißen braucht, dem empfehle ich Früchtesalat, grünen Salat, ein leichtes Risotto oder Pasta mit Fisch.