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Bio, hip, erfrischend und günstig

Hmm, riecht nach Gewürztraminer.
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Der Captain trinkt einen erfrischenden, knackigen (und sehr günstigern) Bio-Weißwein aus den behäbig-vornehmen Sorten Gewürztraminer und Muskateller. Ausgerechnet aus dem heißen Spanien.
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Spanische Weißweine aus oder mit der altmodischen Rebsorte Gewürztraminer sind gerade sehr hip bei den jungen und coolen Sommeliers. Das ist gerade Mode in der an Moden nicht armen Weinwelt.

Bei Gewürztraminer denkt man ja eher an das behäbige, traditionsreiche Elsass und natürlich nebenan Deutschland. Dann Südtirol und Österreich. Aber auch in Australien und den USA wird der würzige und aromaintensive Gewürztraminer mit seinen typischen Noten von Marzipan, Orangen und Litschi kultiviert.

Einen Gewürztraminer erkennen auch weniger geübte Trinker recht schnell.

Aber Gewürztraminer aus dem heißen Spanien? Auf die Idee kommt man nicht so schnell.

Ein reisender spanischer Möbelfabrikant und Weinliebhaber mit eigenen Pflanzungen aber schon. Der brachte ein paar Gewürztraminer-Reben von einer Geschäftsreise nach Deutschland mit. Das ist schon ewig her. Heute sind diese Reben der ganze Stolz seines Enkels Carlos Laso (Foto unten) vom Weingut Pago Casa Gran bei Valencia.

Aha, aber wieso?

Weil Carlos Laso daraus ganz besondere Weine macht. Zum Beispiel den Viña Llopis, eine weiße Cuvée mit 70% Gewürztraminer und 30% Muskateller.

Waaas, Muskateller – das auch noch???

Diese hocharomatische Traube, deren Weine genauso schmecken, wie die frischgepflückten Beeren selbst?

Diese uralte Rebsorte mit ihren vornehm-würzigen Muskatnoten ist auch so ein Aroma-Schwergewicht. Eine Kombination mit Gewürztraminer macht auf den ersten Blick mal keinen Sinn. So wie Vanilleeis mit Vanillesoße.

Bei Winzer Carlos an der Costa blanca (selbe geografische Höhe wie Mallorca) aber schon, wie man nach dem Verkosten weiß.

pago casa gran

Und so kommt sein Viña Llopis daher:

In der Nase riecht es nach diesen knackig-grünen, länglichen und kernlosen Weintrauben vom Wochenmarkt. Dann Rosenwasser (vom Gewürztraminer) dezente Muskatblüten (vom Muskateller, aber viel feiner als die Nuss selbst riecht) und etwas noch nicht ganz reife Aprikose. Für beide Rebsorten fällt die Nase relativ dezent aus. Die übliche Üppigkeit bleibt weg.

Im Mund alles wie in der Nase: Rosenwasser, Muskatblüte, junge Aprikose. Hell bestrahlt von einer herrlichen, frischen und spannungsgeladenen Säure. Was für ein delikates Erfrischungsgetränk!

Das ist sehr erstaunlich für dieses heiße Gebiet. Wie hat Carlos aus diesen beiden eher gravitätischen Rebsorten so einen leichten (12,5 Volumenprozent) und erfrischenden Weißwein mit diesem feinen Süß-Säure Pingpong hinbekommen?

Die konsequente Bio-Politik des Betriebes alleine kann das nicht gewesen sein. Da war ein Kellerkünstler am Werk. Man denkt beim Trinken an ein glattes und kühlendes weißes Laken im Sommer.

Wenn man etwas dazu essen will, bieten sich eine Pizza Parma mit Rucola an. Oder ein würziges Pilzrisotto.

 

Datum: 30.1.2017 (Update 3.2.2017)
 

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