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Dabei lohnt sich die Beschäftigung mit ihnen. Gemäß der föderalen Struktur und der Geschichte dieses multikulturellen, mehrsprachigen Landes ist auch die Weinkultur von deutschen, französischen und italienischen Einflüssen geprägt. Die profilierteste Region ist sicherlich das Wallis (s. Extraartikel) mit seinen autochthonen Rebsorten Petit Arvine und Humagne rouge. Doch auch im Kanton Waadt an der Grenze zu Frankreich wachsen bemerkenswerte Weine. Dort hat der Chasselas (in Deutschland als Gutedel bekannt) seine Hochburg und das nicht nur als einfacher Zechwein sondern vielfach ausgesprochen mineralisch und würzig. Bei den Rotweinen setzen die Winzer vor allem auf Pinot noir und den sonst hauptsächlich im Beaujolais verbreiteten Gamay.
Der Weinbau in der Deutschschweiz erstreckt sich über 17 Kantone. Es dominiert Riesling-Silvaner (Müller-Thurgau), aber auch Grau- und Weißburgunder sind weit verbreitet. Als regionale Spezialitäten werden zwei alte autochthone Sorten kultiviert; der Räuschluing in der Gegend um Zürich und der Completer in Graubünden, der nach mehrjähriger Lagerung intensive Quitten- und Orangenaromen entwickelt. Verbreitetste Rotweinsorte ist auch hier der Pinot Noir, gefolgt von zwei weitgehend pilz- und fäuleresistenten Neuzüchtungen, Gamaret und Regent.
Die wohl elegantesten Rotweine des Landes kommen aus dem Tessin in der italienischen Schweiz. In der „Sonnenstube der Schweiz“ wie der Kanton oft genannt wird, findet der Merlot, der hier bereits 1907 eingeführt wurde, exzellente Bedingungen und belegt über 80 Prozent der Rebfläche. Er wird sowohl weißgekeltert, als Rosé und auch als kräftiger, würziger Rotwein mit praller Kirschfrucht vinifiziert, wobei sich der Ausbau in kleinen Eichenfässern immer mehr verbreitet. Auch einige Piemont-Trauben werden angebaut, besonders Barbera und Bonarda, die hauptsächlich für einen süffigen Landwein namens Nostrano („Der Unsrige“) verwendet werden.