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Der Captain sortiert die Flaschen. Was hat ihm gefallen? Was ist nicht der Rede wert? Und was hat außergewöhnlich gut geschmeckt?
Was war das wieder für eine Woche! Kisten geschleppt, E-Mails verschickt und schnell mal die Kandidatinnen zur Wahl der nächsten Deutschen Weinkönigin gesichtet. Der Captain fährt nämlich Ende des Monats nach Neustadt an der Weinstraße zur Wahl der Weinqueen, die uns ein Jahr lang auf der ganzen Welt gut dastehen lassen soll.
Und nebenbei hat der Captain auch jede Menge Flaschen geöffnet und Weine probiert. Drei davon stellt er hier vor.
Ich beginne mit einem Rotwein aus der Pfalz des musikalischen Winzers Christian Bernhardt, der seine Weine nach berühmten Songs benennt. Ich trank den Stairway to Heaven, eine klassische Bordeaux-Cuvée aus Merlot, Cabernte Sauvignon und Cabernet Franc.
Stairway to Heaven ist eine ergreifende Ballade der britischen Band Led Zeppelin, der 1971 veröffentlicht wurde. Es gab Leute, die behaupteten, dass der Song rückwärts gespielt satanische Botschaften enthalte. Eine andere Band parodierte den Titel auf ihrem Album Hairway to Steven. Wie witzig. So etwas kommt dabei raus, wenn die Leute zu viel Zeit zum Nachdenken haben. Passt auf, dass eure Kinder nicht so enden.
Bernhardts Steirway to Heaven ist alles andere als satanisch. Ein barriquegereifter, kugelrunder und sinnlicher Rotweingenuss, der sein Geld wert ist.
Nächster Wein, selbe Farbe: Rot. Nach dieser bahnbrechenden Erkenntnis noch eine Information: Dieser Spanier schmeckt deutlich reifer, als er in Wahrheit ist.
Zum Schluss die Überraschung schlechthin: Sylvaner, ja, Sylvaner mit y, für ganz kleines Geld. Sinnlich-rauchig, spontanvergoren und im Stückfass gereift. Ein echter Bringer, der mich glatt vom Stuhl gehauen hat. Unbedingt im Burgunderglas trinken. Der kann jede Menge Luft vertragen.
