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Noch einen auf die Ayler Kupp?

Winzer Florian Lauer.
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Unser österreichischer Weintester Clemens Maria Mally schippert durch deutsche Rieslinggewässer und entdeckt das Weingut Peter Lauer in Ayl. Saarriesling für Fortgeschrittene.
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Vor meinem letzten Törn durch deutsche Rieslingstraßen wurde mir ein Weingut ganz besonders empfohlen. Der Tipp kam von Gernot Kollmann, dem renommierten Winemaker auf Immich-Batterieberg: „An Mosel und Saar ist im Moment keiner besser drauf, als Florian Lauer vom Weingut Peter Lauer.“

Das musste ich natürlich sofort überprüfen und orderte ein Probierpaket des Saarweinguts.

Schon der Leitspruch der Ayler begeisterte mich: „Riesling für Fortgeschrittene“. Hier muss es wohl ordentlich zu Sache gehen, dachte ich.

Nach dem Kosten kann ich das voller Überzeugung bestätigen. Trotzdem werden die spannenden Weine auch Anfängern gefallen. Guter Wein hat das Zeug jedem zu schmecken.

Warum also „Riesling für Fortgeschrittene“?

Das heißt dichte, nicht zu alkoholische und trinkfreudige Weine zu keltern, und das auf biologischem und naturnahem Weg.

Der Weg zum Glück ist bei Florian und Peter Lauer der Riesling. Eine Rebsorte, ein Weinberg, ein Charakter. Vergoren wird spontan. „Die Natur ist der Dirigent, wir sind die Musiker“, so Lauer.

Der Komponist aber ist das großartige Terroir des Saartals. Der Schiefer, die besondere Ausrichtung und die Hangneigung sind nur einige der Faktoren, welche die Lagen um die Ayler Kupp zu etwas ganz Besonderem machen.

Ein Wein mit Geschichte ist der Tropfen namens „Senior“. Er wurde Großvater Peter Lauer I. gewidmet, der 1938 den Hof übernahm und täglich eine Flasche Riesling trank.

Jedes Jahr wählte er ein Fass mit Wein, der Trockenheit, Balance und Üppigkeit vereinte. Dieser Wein, so sagt man, verhalf ihm zu einem langen Leben.

Als Hommage wird seither ein Wein vinifiziert, von dem man glaubt, dass er dem kritischen Gaumen des Großvaters entsprechen würde. Der „Senior“ kommt von 45-jährigen Reben, die auf einer Steigung von 50 Prozent wachsen.

Soll ich meinen Gin impfen lassen?

In der Nase Waldboden und nasser Stein, vielleicht sogar etwas Teer. Komplexe Mineralik, hinter der sich Limette und Melisse verstecken. Ein paar Blumen und wieder zarter Rosenduft.

Beeindruckend ist sein fesselndes Spiel aus verführerischer Süße und feiner Säure. Nervt animierend und vibriert – nein, bebt am Gaumen und hat einen langen Abgang, der uns getrocknete Marillen in Erinnerung ruft.

Wenn man man es noch nicht erlebt hat, erlebt man hier, wie schön Riesling sein kann.

 

Datum: 19.10.2017 (Update 28.11.2017)
 

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