Weintest: Lugana L‘ Artigianale

Handlese, ein ganzer Tag Maischestandzeit, spontane Vergärung des sogenannten Vorlaufs (Most, der ohne Pressung nur durch das Eigengewicht des Leseguts abfließt und minimale Bitterstoffe enthält), vier Monate Feinhefelager mit gelegentlicher Bâtonnage (Aufrühren), 31 Monate Reifung im Betontank. Wow! Im Glas helles Zitronengelb, das aufregend funkelt. In der Nase gelbfruchtig und nach Sommerwiese mit floralen Aspekten. Ich rieche Apfel, Birne, frisches Heu, weiße Blüten, Raps und Zitronenschalenabrieb. Bei diesem Duft hört man die Bienen summen. Im Mund saftig, zartbitter und stoffig nach Grapefruit mit irre viel Substanz und Tiefe. Das ist so viel Wein im Mund, dass man den Preis (der für Lugana echt happig ist) gleich wieder vergisst. Bitte nicht zu kalt und nur nach ausgiebiger Belüftung trinken. Das sichert den Genuss.