Unfiltriert

Die Methode des unfiltriert Abfüllens von Wein in Flaschen gelangte als Modeerscheinung in den 1990ern aus Kalifornien nach Europa. Um die Geschmacksintensität ihrer Rotweine zu erhöhen, kamen Winzer auf die Idee die abgestorbenen Hefen durch Abziehen (langsames Absaugen des Weins von oben) vom fertigen Wein zu trennen. Heute ist der Verzicht auf Filtration keine Modeerscheinung mehr, sondern anerkannte önologische Technik, um das das Geschmackserlebnis zu heben. Denn der herkömmliche Filtervorgang entfernt nicht nur unerwünschte Stoffe, sondern auch Aroma. Je feiner der Filter, desto weniger Geschmack. Ökonomischer Nachteil des Verzichts aufs Filtern: Der Wein braucht viel länger, bis er fertig ist. Das kommt für die Massenproduktion nicht infrage. Typisches Kennzeichen unfiltriert abgefüllter Weine: Das Mundgefühl ist stoffiger bzw. cremiger.